k wie die Kleine Neugier
Ächzen, Stöhnen und hochrote Gesichter im Sportkurs. Wir sitzen im Grätschsitz. Die Aufgabe: Beugt euch jetzt weit nach vorn! Dabei die gestreckten Arme über Kopfhöhe heben! Na, wie beweglich bin ich? Wie belastbar ist der Rücken einer Schreibtischtäterin? Mach ich weiter? Oder geb ich auf?
Hans, der Trainer, grinst vergnügt zu mir herüber. „Stimmt’s, du hörst es keifen, dein Ego? ‚Mach mehr, streng dich an, gib alles, du musst’… So quälst du dich zu Höchstleistung und Perfektion. Der Spaß bleibt leider auf der Strecke. Oder jault dein Schweinehund gerade ‚du schaffst das sowieso nicht, viel zu alt, viel zu klein, viel zu untrainiert’ und findet tausend Gründe warum diese Übung bei dir nicht funktionieren kann und du es lieber lassen solltest“. Das Ego und der Schweinehund – die beiden Wegelagerer – lenken uns zu oft erfolgreich davon ab zu entdecken was wir drauf haben.
„Wie wär’s…“, Hans Blick wird direkter und noch wacher. „Wie wär’s wenn du mal die Kleine Neugier ran lässt? Die will einfach nur probieren, was du wirklich kannst. Will testen was geht.“
Ich sitze noch immer in vorgebeugter Haltung. Er hockt direkt vor mir, fordert mich heraus – gegen den Widerstand seiner Hand – noch ein Stück zu schieben. Sieh an, da geht noch was. Und ich hab immer noch Spaß dabei.
Wann ist es für Sie wieder einmal an der Zeit, die Kleine Neugier aus der Abstellkammer zu befreien? Stauben Sie sie ein wenig ab. Lassen sie sie einen Tag ohne Leine laufen und sich von ihr zwischen Ego und Schweinehund hindurch manövrieren. Entdecken Sie ‚was geht’.
Ihnen fällt jetzt gerade nichts ein, wo sich das lohnt? Hier ein paar Anregungen von A bis Z. Weiterlesen