Ankommen im eigenen Leben
2020 saßen Johanna und ich noch als Nachbarinnen im Hamburger Garten beim Grillen zusammen. Keine von uns ahnte, dass das der Beginn einer abenteuerlichen Reise in Johannas neues Lebenskapitel werden sollte.
Und immer wieder diese eine Frage:
Wie fühlt sich Ankommen an?
Johanna, woran erinnerst du dich, wenn du an deine Challenge denkst, die dich in die Life-Story geführt hat?
2021 war ein sehr lebensveränderndes Jahr für mich. Unsere Tochter Hannah wurde geboren. Ich war erst im Mutterschutz, bin dann in Elternzeit gegangen. Für mich war schon immer klar, wenn Hannah kommt, wird sich unser Leben komplett verändern. So wurde sie so etwas wie mein „Kompass“, den ich genutzt habe, mich vom Angestelltenverhältnis als Storemanagerin im Fashion Retail frei zu machen. Die Arbeitszeiten von morgens bis spätabends haben es fast unmöglich gemacht, „nebenbei“ noch ein Privatleben zu führen.
Das war mit einem Baby nicht kompatibel. Natürlich gibt es Mütter, die bekommen Kinder und machen dann genauso weiter. Für mich persönlich kam das nicht in Frage. Aber das wusste ich natürlich vorher auch nicht.
“Eigentlich war ich happy…”
Eigentlich war ich nie scharf drauf gewesen, Mutter zu werden. Lange lange Zeit wollte ich keine Kinder. Ich hatte einen Traumjob, in dem ich total happy war. Mein Mann war happy mit seiner Selbstständigkeit. Wir waren happy in Hamburg.
Aber als es dann bewusst war, dass ich doch jetzt plötzlich auf jeden Fall Mama sein will, habe ich bemerkt, dass es um viel mehr ging, als nur das Kind. Es ging plötzlich um das ganze Leben. Da stand auf einmal die Frage im Raum:
„Wie will ich denn überhaupt leben mit meinem Kind und mit meiner Familie?“
Das war der Moment, in dem ich bereit war, eine grundsätzliche Veränderung vorzunehmen.
Es fühlte sich an wie eine innere Stimme, die sagte: „So, jetzt ist Zeit für Aufbruch!“ Diese aufbruchslustige innere Stimme begleitet mich schon mein Leben lang.
In meiner Studienzeit habe ich in Münster bei Kookai ausgeholfen. Da ging es los. Ganz plötzlich hab ich da gesagt: „Ich ziehe nach Köln und mache jetzt meine Sachen.“ Eine befreundete Kollegin – Alex – meinte damals „Du bist vor zwei Jahren zu uns gekommen. Jetzt hast du wieder einen Impuls, und musst weiterziehen. Du bist irgendwie immer nur im Aufbruch!“ Sie hatte recht, manchmal fühle ich mich wie eine Nomadin. Keine Ahnung, ob ich irgendwelche Gipsywurzeln in mir habe. Zum Glück hat mein Mann ebenfalls diese Veranlagung.
Ja, genau so hat sich das 2021 auch angefühlt.
Es geht um mehr als „nur“ ein Kind
Es war genau dieser Impuls: „Es geht mehr, als nur darum, ein Kind zu bekommen. Es steht eine existenzielle Veränderung an.“
In welchem Moment wurde dieser Schalter umgelegt?
Es war vielleicht ein halbes Jahr vor dem Corona-Lockdown. Ich saß mit meinem Mann in Hamburg auf der Couch, und spürte. „Da liegt was in der Luft.“ Heute erscheint es mir wie ein Weckruf in meinem Körper: „Ich will jetzt wirklich unbedingt ein Baby!“ Mein Mann wollte es sowieso. Da haben wir gemeinsam einfach so beschlossen.
Und von dem Moment an war es das Selbstverständlichste der Welt. Mit Anfang 40 war ich keine „junge Mama“ mehr. Da haben andere schon drei Kinder. Das heißt Kind mit 40 ist nicht für jede selbstverständlich. Aber für mich.
“Einfach alles ein bisschen aufmischen”
Ich wusste einfach, der Zeitpunkt ist da, unserem Leben einen neuen Impuls, eine neue Richtung zu geben. Und einen neuen Sinn. Einfach alles mal ein bisschen aufmischen.
Du bist immer im Aufbruch. Du spürst es selbst, andere nehmen es wahr. Heute, im Frühjahr 2025 fühlst du dich angekommen?
Nein, nein, nein, auf keinen Fall.
Es ist eine Reise mit mir
Ich fühle mich auf einem guten Weg, auf einer Selbstreise. Es ist eine Reise mit mir und ich glaube, Katrin, diese Reise wird erst auf meinem Sterbebett zu Ende gehen. Oder vielleicht sogar noch danach, was auch immer kommen mag. 😉
Ich bin ein Typ, der – das glaube ich heute – nie fertig sein kann. Wie denn auch? Das Leben spielt uns ja immer wieder Bälle zu und wir wachsen, verändern uns. Wir ändern unsere Sichtweisen, unsere Prioritäten.
Wir ändern vielleicht auch unsere Werte, ohne dabei die alten unbedingt aufzugeben. Doch Werte verschieben sich. Als wir 2021 unsere Zusammenarbeit begonnen haben, waren meine Leitsterne: Freiheit Leidenschaft, Glück, Gerechtigkeit, Liebe und Harmonie.
Durch deine Werte kommst du immer wieder in Kontakt mit dir. Am besten natürlich noch mit deiner Umgebung oder mit der Natur, und das macht ja immer was mit dir.
Energie endet nie
Ich persönlich empfinde mich immer wieder im Energiestrudel. Und Energie endet nie. Energie ist immer da. Doch sie verändert sich …
Lass uns über deine besondere Reise sprechen, den Bogen spannen zwischen 2021 und 2025. Wo und wie lebst du im Moment?
Mein Hier und Jetzt ist geprägt von wirklich vielen Veränderungen.
Nach fast 2,5 Jahren unterwegs mit dem Auto, sind wir jetzt auf der Insel Mallorca. Diese Insel ist geprägt von ganz viel Reduktion. Es ist wahnsinnig entschleunigt. Da herrscht ein komplett anderer Rhythmus.
Ich denke mir oft:
“Eigentlich wolltest du nur reisen. Plötzlich findest du dich in einem komplett neuen Umfeld wieder. Mit anderen Menschen und anderen Tagesabläufen. Und das nennt sich auf einmal dein Leben.”
Ankommen ohne Anzukommen
Ich bin ja in meinem Leben vorher schon oft umgezogen.
Doch diese Reise ist die größte Herausforderung meines Lebens. Lange Zeit hatten wir kein festes Zuhause. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass mich das so herausfordert.
Ich bin ein reise- und aufbruchfreudiger Mensch. Doch jetzt habe ich wirklich erlebt: Es gibt eine Seite in mir, die unterwegs sein will. Gleichzeitig braucht eine andere Seite ihre vier Wände. Meine Corner, in die ich mich zurückziehen kann, meine Stabilität, mein Zuhause mit meinem Kopfkissen, mit meiner Vase, mit meiner Lieblingslampe. Das gehört auch zum Ankommen.
Ankommen muss ich anfassen können
Da bin ich wirklich haptisch. Ich muss jetzt nicht „viel“ besitzen. Doch es gibt Pieces, die gehören zu mir, und irgendwie müssen die dabei sein. Sind sie nicht dabei, fehlt mir was. Doch ankommen heißt für mich reinzuspüren: „Wie will ich überhaupt leben?”
Die Energie der Insel ist etwas anderes, als ich es bisher erlebt habe. Ich bin ja keine Südländerin. Auf dem spanischen Festland waren wir länger in einem total verschlafenem Hippie Ort namens Mojácar- sehr trocken, sehr arabisch angehaucht, wüstenartige Traumkulisse.
Dort habe ich plötzlich das Hamburger Schmuddelwetter vermisst. Ich wollte eklige Pfützen mit Blättern, die von den Bäumen fallen, wollte Mäntel anziehen, Mützen aufsetzen. Es hat mich wirklich fertiggemacht, dass es im November um die 30 Grad waren! Ich wollte auf einmal die Jahreszeiten, wie ich sie aus Hamburg kenne. Ich wollte meine Gewohnheit. Wir Menschen sind doch richtige Gewohnheitstiere. Schräg, oder?
Ist das die Sehnsucht der Künstlerin nach Kontrasten?
Ja, das kann sein. Das hast du gut gesagt.
Du hast diesen künstlerischen Anspruch, schaffst selbst tolle Werke. Die musstest du für die Reise einpacken, einlagern. Wie war Kunst unterwegs möglich?
Während der Reise hast du keine Zeit für künstlerische Experimente. Da liegt die Kunst darin, das Leben künstlerisch zu improvisieren. Das ist auch eine Art von Kunst. Ich habe erkannt: Das ist eine sehr, sehr große Art von Kunst.
Das Leben improvisieren: eine Kunst
Für mich war diese Art zu reisen völlig normal. Ich habe nicht groß darüber nachgedacht. Doch ich habe mich mit vielen Leuten unterhalten. Alle meinten: „Wahnsinn, dass ihr das gemacht habt, dass ihr so mutig wart. Ich könnte das nie.“
Und ich dachte nur: „Hä?“ Erst dadurch wurde mir bewusst, wir hatten ein Baby auf dem Rücksitz und sind etliche tausend Kilometer gefahren. Ich habe von unterwegs aus einfach die nächste Unterkunft gebucht. Wir wussten ja nicht, wo wir in den nächsten tausend Kilometern mit unserem Baby sind. Alles war freestyle.
Doch Gott sei Dank haben wir auch ein sehr reiselustiges Baby bekommen😉.
Aller paar Stunden brauchten wir eine richtige Pause. Hannah war klein, sie musste aus dem Kindersitz raus und gefüttert werden. Ich habe sie ja noch gestillt. Und wenn ich an die Dachbox denke, und die tausend Taschen, irgendwann keine Ahnung mehr, wann wo was hingepackt war…
Die Dinge nehmen, wie sie sind
Da bist du schon den ganzen Tag künstlerisch am Organisieren, am Improvisieren, am die Dinge nehmen, wie sie kommen. Das war für mich auf der Reise die größte Form von Kunst.
Zuerst war da nur dieses konfuse Gefühl.
Bis mir einfiel, dass meine Eltern, Freunde oder Familie mich schon immer – schon als kleines Kind – „unsere kleine Lebenskünstlerin“ nannten.
Dieser Begriff begleitet mich von klein auf, er macht mir einfach Spaß. Dabei ist es nicht der einfachste Weg. Manchmal frage ich mich tatsächlich: „Bin ich da irgendwie ein bisschen schräg, dass ich mir immer so anstrengende Sachen aussuchen muss?“
Ich könnte es auch ganz leicht haben. Bevor ich aus Hamburg weggegangen bin, hatte ich einen klasse Job und ein Jobangebot bei Dior dazu. Da hätte ich weiterhin tolles Geld verdient, hätte eine Luxus-Butze haben können… aber nein, was habe ich gemacht? Mich ins Auto gesetzt und bin mit meiner Familie knapp zweieinhalb Jahre durch die Gegend getingelt (und dabei manchmal echt am Stock gegangen).
Doch in dem Moment konnte ich einfach nicht anders. Da ist wohl wirklich diese Künstlerin, diese Sachensucherin (ich kenne das schon von Pippi Langstrumpf ) in mir. Das krieg ich nicht raus, dann passieren die Dinge einfach.
Du hast – nicht nur in der LifeStory – darüber nachgedacht, wohin du willst, was dein Beruf ist, wie ein passender professioneller Titel wäre…Wie und wo finden dich Menschen beruflich heute? Was ist dein Angebot an die Welt?
Ich sehe mich mittlerweile in zwei Kategorien. Darüber bin ich mir klar geworden.
Einerseits biete ich eine Dienstleistung an, die Frauen in ihrer Garderobe oder ihrem visuellen Ausdruck mit einfachen Tricks und Kicks begleitet. Es geht immer um das gewisse Etwas, das nicht jede hat.
Schon mein ganzes Leben bin ich eine Liebhaberin von Vintage Fashion. Mein Zuhause, meine Einrichtung, meine Ästhetik, mein Kleiderschrank, sind weit, weit, weit über siebzig Prozent aus Vintage Fashion. Oder Vintage Lifestyle im Sinne von Dingen, die vielleicht von anderen aussortiert werden, die kein Zuhause mehr haben. Die auf ein neues Zuhause hoffen und warten.
Ich sehe die Dinge mit Seele. Jedes hat seine Geschichte.
Für mich haben diese Dinge eine Persönlichkeit, eine Seele. Sie erzählen eine Geschichte, und wir dürfen ein Teil dieser Geschichte werden, für eine Zeit lang. Wir können uns glücklich schätzen, diese Dinge für eine Zeit lang zu besitzen. Denn sie sind ja teilweise schon viel älter als wir, oder haben eine viel längere Geschichte.
Ich bin kein Fan von Wegwerfartikeln oder Dingen, die billig produziert und dann nur ein halbes Jahr getragen werden. Ok, das kann man mal machen. Vermutlich kann sich keine von uns davon freisprechen.
Doch Stil sollte bei jeder Frau mehr vom Charakter und von der Persönlichkeitsausstrahlung kommen. Die bringt jede Frau mit. Jede/r hat eine Kultur. Selbst wenn sie behauptet keine zu haben, dann ist das genau ihre. Deshalb geht es darum, die Frau wirklich anzusehen, ihren Kleiderschrank aufzumachen, sich ihr Zuhause anzuschauen. Und dann wirklich hinzugucken und zu sagen:
- Okay, was ist deine Geschichte?
- Warum lebst du so, wie du lebst?
- Warum ziehst du das an, was du anziehst?
- Was ist deine Art von Ausdruck?
- Passt es noch zu dir?
- Oder willst du ganz woanders hin?
Persönliche Geschichte. Persönlicher Stil. Gut und authentisch.
Das geht mit so einfachen Kniffen, die die Frau auch selber umsetzen kann. Sich jeden Tag in ihrer Garderobe – ich brauche selber nicht länger als fünf Minuten morgens – einfach gut und vor allem authentisch zu fühlen.
Es geht um die Authentizität meiner Persönlichkeit. Nicht darum, etwas zu tragen, weil es gerade Trend ist.
Nichts gegen Trends – Ich liebe sie!!! Es ist immer schön, sie mitzuverfolgen, im Sinne von: Was ist denn gerade so auf dem Markt, oder welche Farben inspirieren uns wieder? Es kommt ja alles immer wieder. Dann ist mal wieder Pistaziengrün in Mode, nächstes Jahr ist es wieder Pink. Niemand erfindet Fashion „wirklich neu“. Deswegen sage ich: „Leute, schmeißt eure Sachen nicht einfach wertlos in die Tonne. In fünf, sechs, zehn Jahren kann alles wiederkommen: Dann freut man sich wie ein kleines Kind, dass man die eine Jacke, die eine Hose, den einen Rock doch nicht in die Tonne geworfen hat.
Wenn dann plötzlich jemand kommt und fragt: „Wow, was ist das denn für eine tolle Jacke? Wo gibt es die?“, dann kannst du sagen: „Ha, die gibt es nicht mehr. Die habe nur noch ich“. Das ist so ein tolles Gefühl.
Dann strahlst du eine Einzigartigkeit aus, Persönlichkeit und Charakter, indem du einfach zu dem stehst, was dich auch dein Leben lang begleitet hat.
Es hat einen Grund, warum dieses Kleidungsstück bei dir gelandet ist. Es lohnt sich, hinzuschauen:
• Wer bist du?
• Passt das überhaupt noch?
• Passt dein Kleiderschrank zu deiner der aktuellen Persönlichkeit?
• Oder wo willst du hin?
“Ich sehe eine Frau in einem anderen Licht!”
Das macht einen unglaublichen Spaß. Ich gucke eine Frau an und ich sehe sie sofort in einem anderen Licht! Ich sehe es ganz anders, als wenn sie sich selbst anschaut.
Durch die Erfahrung mit den letzten Kundinnen habe ich es erlebt. Nichts gibt mir ein intensiveres Glücksgefühl als dieses Strahlen in den Augen der Frauen, sobald sie sich selbst auf einmal vor dem Spiegel neu entdecken und sagen: „Okay, krass. Das hätte ich nie ausgewählt oder nie angezogen. Ich hätte nie gedacht, dass es so schön aussieht und ich mich darin wohlfühle!
Frauen sind heute komplex. Und dürfen es sein.
Wir Frauen sind komplex und wir dürfen alles sein. Wir sind heute verletzlich. Morgen sind wir stark, nächste Woche ganz sanft und dann sind wir wieder irgendwie auf Kriegsfuß mit der Welt.
Es sind so viele Emotionen, die uns Tag für Tag begleiten. Diese Emotionen sind alle richtig. Wir müssen uns nicht einfügen, oder uns in ein Korsett sperren lassen. Wir dürfen unsere Emotionen auch durch unsere Kleidung ausdrücken.
Diese Tiefe der Dienstleistung entspricht meiner Persönlichkeit. Ich habe festgestellt, dass es mich stört, mich Stylistin zu nennen. Das ist mir zu wenig. Selbst wenn dieser Teil von mir – Menschen zu stylen oder in Modefragen zu begleiten, schon lange zu mir gehört.
Doch ich bin noch viel mehr. Ich kann auch wunderbar verkaufen, bin ein absoluter Selling-Profi. Meine jahrelange Arbeit bei Jimmy Choo hat es bewiesen. Mir macht es unglaublich viel Spaß, schöne ästhetische Dinge zu verkaufen.
Diese sehr persönliche Dienstleistung ist die eine Kategorie in der du angekommen bist. Doch es gibt noch eine andere…
In den letzten Monaten der Entschleunigung habe ich das viel stärker bemerkt. Ja, da gibt es noch diesen anderen Teil in mir: meinen persönlichen künstlerischen Ausdruck.
Wir wohnen momentan mitten in der Natur, das erdet extrem. Es bringt mich runter von der Hektik, den überflüssigen Ablenkungen. Dabei hat mir die Stille zu Beginn ganz schön Angst eingejagt.
Wenn Stille Neues möglich macht
Doch dann habe ich bemerkt: “Da passiert wieder was in mir.” Mit einem Mal meldete sich meine Kreativität in mir selbst zurück. Ein klares Signal: Ich muss wieder was erschaffen.
Tief in mir spüre ich etwas, das erschaffen werden möchte. Die Geburt meiner Tochter war tatsächlich ein Teil davon. Doch hierbei handelt es sich um meine innere Kreativität. Und ich habe wunderbare Ventile gefunden.
In der Keramik zum Beispiel.
Das wolltest du schon immer?
Es ist zu mir gekommen…momentan bin ich bei einem ganz tollen Keramikmann. Einem echten Profi, der sein Leben lang nichts anderes macht als Keramik. Er hat schon als neunjähriger Junge bei seiner Mutter in der Werkstatt angefangen. Heute hat er eine coole Werkhalle in der Bauernschaft, und macht Geschirr für gehobene Restaurants & Hotels, sowie Einzelanfertigungen. Er macht nicht nur wundervolle Stücke, sondern ist auch ein toller Mensch. Wir treffen uns einmal pro Woche, und er lehrt mich das Keramiken.
Ich spüre, wie gut es mir tut, und was dabei herauskommt, wenn ich mit meinen Händen arbeite. Schon nach dem ersten Mal, als ich da etwas gemacht habe, meinte er: „Ich sehe, du hast eine eigene Sprache und einen eigenen Charakter in deiner Keramik. Mach weiter.“
Das war für mich ein Signal: „Wow, cool. Ich bilde es mir nicht nur ein.“ Es ist eine echte Bestärkung, dass ich dem richtigen Impuls folge, künstlerisch und mit Farben wieder in die Kreativität, in den Ausdruck zu gehen.
Wieder Ankommen in meiner künstlerischen Ausdrucksform
Hier auf der Insel bekommt meine künstlerische Ausdrucksform, die mich mein Leben lang begleitet hat, endlich wieder Raum.
Ich habe schon immer gemalt, Leinwände bemalt. Aktuell habe ich mich für das Bemalen von Leinenstoffen entschieden. Ich mache viele Experimente und werde diese Arbeiten dann auch in meinem Vintage-Online-Store anbieten bei Atelier Casaifleur. Heute gibt es dort bereits Dekostücke, die ich auf Märkten und Flohmärkten finde. Da ich momentan als Mutter immer noch sehr gefordert werde, mache ich ganz langsam. Alles zu seiner Zeit. Wie bereits erwähnt. Es muss nicht sofort fertig sein! Vieles ist ein Prozess und der dauert halt seine Zeit.
Ich freue mich sehr, dass beide – die Dienstleisterin und die Künstlerin in dir – jetzt Ausdruck finden. Dass sich die Entweder-Oder-Frage nicht mehr stellt. Wo finden dich Menschen, die neugierig geworden sind, auf das was du tust? Bleibt das alles auf der Insel?
Man findet mich über meine Webseite oder kann mir für tägliche Inspiration auf Instagram folgen.
Ankommen heißt auch: grundsätzlich überall zu Hause sein
Doch grundsätzlich bin ich überall zu Hause.
Ja, das ist jetzt einfach so. Ich fühle mich tatsächlich überall zu Hause, vor allem jetzt nach der langen Reise. Wochen und Monate haben wir in verschiedenen Ländern gelebt. Überall habe ich Menschen kennengelernt, und es sind einige Freundschaften daraus entstanden.
Wer mich kontaktieren will, kann das gern per Mail oder Telefon tun. Dann führen wir ein kostenloses Erstgespräch, damit du erspüren kannst: Was brauche ich eigentlich? Sind wir beide ein Match?
Dann bin ich bereit, überall hinzufliegen oder hinzukommen, wo die Kundin mich braucht, und mit ihr in eine tiefgehende Arbeit einzusteigen. Oder umgekehrt: wenn jemand nach Mallorca kommen möchte, hier vielleicht gerade einen Urlaub plant, dann kann man die Zusammenarbeit mit mir damit verbinden, wenn ich gerade hier bin.
Manchmal ist man ja im Urlaub und denkt sich: „Ach, jetzt hätte ich irgendwie Lust zum Shoppen. Es würde viel mehr Spaß machen, wenn jemand dabei ist.“ Vielleicht hat der Mann gerade gar keine Zeit oder keine Lust. Oder geht lieber Golf spielen, muss arbeiten oder was auch immer. Da gibt es viele Möglichkeiten, ein schönes Erlebnis mit dem Urlaub zu verbinden.
Wenn du über deine Arbeit sprichst, leuchte deine Augen. Mir geht‘s genauso, wenn ich mit Menschen an ihren Geschichten arbeite. Wie beschreibst du meine Art zu arbeiten? Was dürfen Menschen erwarten, wenn ich von Story-Coaching spreche?
Meine Erfahrung mit dir war einfach eine ganz, ganz große Erfahrung, mich tatsächlich nach der Geburt wieder neu zu sortieren. Das ist ganz viel Persönlichkeitsarbeit, die mir sehr, sehr gut geholfen und gefallen hat. Du arbeitest unheimlich ehrlich und tiefgehend, stellst einfach die richtigen Fragen.
StoryCoaching – der Mut, die eigene Wahrheit zu sprechen
Bei dir konnte ich erspüren, dass es um den Menschen, wirklich den Kern der Einzelnen im Raum geht. Du unterstützt dabei, die eigene Wahrheit zu finden. Das fand ich sehr, sehr inspirierend. Es ist eine sehr besondere Art, wie du mit Frauen zusammenarbeitest. Gerade weil es wirklich um eine tiefe Wahrheit geht. Und auch um Mut. Den Mut, die eigene Wahrheit zu sprechen.
• Wo kommst du her?
• Wer bist du in diesen unterschiedlichen Facetten?
• Wo wird es sich hin entwickeln?
Wie nennst du dich heute?
Ja, mit den Begrifflichkeiten ist das so eine Sache. Ich habe mir in den letzten Monaten den Kopf zermartert über den passenden Titel für mich und das was ich tue. Titel sind auch so nervig und überbewertet, Aber nun. Irgendwie brauchen wir Menschen doch einen Namen.
Fast war ich drauf und dran, alles wieder an den Nagel zu hängen. Ich dachte „Das was mich beschreibt, das gibt es nicht.“ Doch eine Freundin – Ursula – , sie ist Creative Coach, erzählte mir, dass es mittlerweile einen Begriff gibt, für genau diese Menschen wie mich: „Multidisziplinäre Künstlerin.“
Ich bin eine Künstlerin, die einfach auf mehreren Disziplinen ihrem Ausdruck folgt. Das war für mich so eine Erleichterung. Denn Ja, genau so sehe ich mich.