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Kommunikation: mein Schlüssel zur Freiheit

Silke, du bist im Februar 2022 durch eine Empfehlung zu mir gekommen. Meine ersten Notizen: „Assistentin der GF, ertrinkt in Arbeit, Bandscheibenvorfall, Tinnitus, sehr schwierige Gesprächssituationen im Office…“

Seit 2024 bist du selbständig als Virtuelle Assistentin. Was für eine Reise.

Für welche Herausforderung hast du mich damals als Coach gebucht?

An die Zeit damals kann ich mich sehr gut erinnern. Mein Körper sprach eine deutliche Sprache. Dabei machte es mir im Büro doch eigentlich Spaß. Aber mir war klar, dass es so nicht weitergehen kann. Ich wollte lernen, meine Grenzen besser zu wahren. Ich konnte gar nicht für mich sprechen.

Mein Motto war: „Hauptsache allen anderen geht es gut“.

Deshalb mein Ziel: „Meine persönlichen Grenzen definieren, kommunizieren und wahren. Entspannt und gelassen zu dem stehen, was mir wichtig ist.“

Du hast mal gesagt “Kakteen gedeihen nicht in der Antarktis”. Was heißt das?

Ich war einfach in der falschen Umgebung.

Deshalb wollte ich genau hinschauen: Wer bin ich eigentlich? Wie fühle ich mich? Ich wollte endlich sagen können: „Ja, genau so bin ich. So bleibe ich. So bin ich völlig in Ordnung. Ich bin ich genauso viel wert wie alle anderen auch.

Es gab einen Moment, in dem ich feststellen musste, dass die aktuelle Job-Umgebung nicht mehr meiner eigenen Energie entspricht. Da war ich bereit, mich auf die Reise zu machen.

Der Schlüssel “Die sein, die ich wirklich bin”

Ich wollte herausfinden, wie ich dorthin komme, wo meine eigene Energie genau hinpasst. Wo ich die sein darf, die ich bin, weil ich genau richtig bin. Zu diesem Raum hat mich das StoryCoaching herangeführt.

Gab es einen bestimmten Augenblick, in dem du deine Entscheidung für unsere Zusammenarbeit getroffen hast?

Schon bei unserem ersten Gespräch sagte mein Bauchgefühl: „Das passt mit uns“.

Der endgültige Moment war, als du – die im Business- Coaching-Bereich unterwegs bist – plötzlich die Karten rausgezogen hast und wir begonnen haben, so ganz intuitiv zu arbeiten. Das war diese Mischung, wo ich dachte: „Ja, das ist meins.“

Ich erinnere mich noch genau an eine Karte, die zweimal auftauchte: „Die Friedensbewahrerin“. Die bewegt mich immer noch. Da sind immer noch Dimensionen offen, die ich mir erschließen kann.

Friedensbewahrerin aus kartendeck Engel und Ahnen von Kyle Gray - Illustration Lilly Moses

Kartenset Kyle Gray | Lilly Moses

Frieden hat immer zwei Seiten

Einerseits ist es die, die den Frieden bringt. Das habe ich oft gemerkt, wie sich um mich herum diese Ruhe ausbreitet, weil ich eine Lösung suche für alle Seiten. Und zum Wohle aller.

Andererseits geht es da auch um den Preis dieses Friedens. Lange Zeit war ich die Einzige, die draufgezahlt hat.

 

Eine Nachbarin meinte: „Du bist schon die, die den Frieden bringt. Aber zuerst reißt du alles ein, wie eine Urgewalt. Du walzt alles nieder, und daraus entsteht dann ein neuer Frieden. Das muss einer erstmal verkraften können. Doch wenn man sich entscheidet, diesen Weg weiterzugehen, merkt man, dass es wirklich friedlich wird.“

Katrin, das bringt die Aufgabe, die ich dir gestellt habe, auf den Punkt: „Hilf mir, mit dieser Energie, die ich heute kaum kontrollieren kann, die alles einreißen will, umzugehen. Wie kann ich diese Kraft besser nutzen, um das, was danach kommt, besser zu gestalten? Frieden zu schaffen. Innen und außen.

Gewaltige Energie friedlich nutzen

Mittlerweile weiß ich um diese Energie. Doch ich kann mich in eine Gelassenheit zurücklehnen, die auch mein Umfeld mir widerspiegelt: „Hey, wenn du sagst „Wir machen das nicht mehr, dann ist es auch in Ordnung“.

Inhaltlich arbeite ich heute an den gleichen Aufgaben wie vor zwei Jahren. Trotzdem ist es komplett anders.

Wir haben im Coaching erlebt, dass eine scharfe Trennung zwischen Business- und LifeCoaching überhaupt keinen Sinn macht…

Stimmt, das Thema Grenzen hat sich durch alles durchgezogen. Ich kenne es nicht nur im beruflichen Umfeld, sondern auch aus meiner Herkunftsfamilie. Ich wollte meinen Platz finden.

Wie hast du als “Urgewalt” deinen Platz gefunden?

Ich erlebe es überall. Du kannst in deiner Energie sein. Doch so lange du nicht in einem Feld bist, wo du gut hin passt, kommst du dir vor wie so ein Dum-Dum-Geschoss. (Anmerkung *Dum-Dum-Geschosse fügen dem Getroffenen schwerste Verletzungen zu und sind im Kriegseinsatz verboten  Quelle).

Deshalb war ich auf der Suche nach „meinem Feld“ – einem Raum, der meinem Sein entspricht. In dem alles leichter wird.

Dabei hast du mir mit deinem strukturierten Auseinanderdröseln meiner eigenen und fremder Kommunikationsmuster sehr geholfen. Du wolltest immer wieder wissen: Was steckt dahinter? Woran ich immer denke ist der Polarstern.

Der Polarstern leuchtet den Weg

Polarstern vor nachtblauem Himmel Orientierung im Konflikt

 

Mit dieser Frage: „Wo willst du wirklich hin?“ gelingt es mir, gerade in heißen Diskussionen über das eigentliche Problem hinweg zu blicken.

Ich kann mich auf mein eigentliches Ziel zu fokussieren, und so den anderen abholen: „Schau, wir beißen uns jetzt nicht hier in dem Moment fest. Wir wollen doch eigentlich genau dort hin.“

Inzwischen führe ich Gespräche mit klaren Ich-Botschaften: „Du, das kommt bei mir so nicht an!“ Wenn der Gegenüber dann sagt „Naja, das war ja auch für mich gemeint.“, kann ich ganz ruhig erwidern: „Du, dann darf das auch bei dir bleiben!

Wir haben ganz konkrete Gesprächssituationen am Online-Whiteboard auseinander gedröselt. Dadurch bin ich viel klarer geworden.

Einen Schritt zurücktreten, den ganzen Kommunikations-Wust nüchtern anschauen, und das Geschehen aus einer neutralen Position betrachten, das hat mir so geholfen. Ich habe entdeckt: „Ach, so kann ich das auch sagen.“

Ich habe heute den Mut, zu mir zu stehen.

Zum Mut gehört die Fähigkeit, zu mir zu stehen

Unser Auftrag war: „Gelassen zu mir stehen, und dem, was mir wichtig ist.“ Wie erlebst du das heute? Wie erleben es andere, wenn du klar zu dir stehst?

Ein paar Schlüsselmomente:

Eine meine ersten Kundinnen buchte mich als Urlaubsvertretung. Ich war so happy und dankbar, zu Beginn meiner Selbständigkeit Aufträge bekommen zu haben. Die Zusammenarbeit erwies sich für mich als nicht sehr erfüllend. Für sie schon. Sie hätte mich gern weiterbeschäftigt. Trotzdem habe ich ihr in einer freundlichen Mail die Zusammenarbeit aufgekündigt. In mir war dieses klare „Nein, so möchte ich keine Zusammenarbeit haben“.

Als Existenzgründerin in den ersten Monaten einer Kundin zu kündigen? Volles Risiko und Mut, zu sich zu stehen? Ja, das war definitiv die richtige Entscheidung. Einige Wochen später war ich komplett ausgebucht mit meinen absoluten Herzenskunden.

Auch im privaten Bereich gab es Momente, in denen ich früher um des lieben Friedens willen eingeknickt wäre. Es fällt mir um einiges leichter, freundlich eine Grenze zu ziehen und „Nein“ zu sagen und dann das folgende Unbehagen auszuhalten.

“Bis hier her und nicht weiter”, heißt Energie kontrollieren. Nie mehr unterdrücken

Diese unkontrollierte Energie – weswegen ich zu dir gekommen bin, um zu lernen, sie zu kontrollieren – heute unterdrücke ich sie nicht mehr. Jetzt sage ich: „Bis hierher, und nicht weiter!“  Damit lasse ich sie raus, und sie verwandelt sich in etwas, das beiden Seiten nutzt.

“Was raus muss, muss raus” – der Schlüssel dazu: der richtige Ton

Ja, ich arbeite noch ein bisschen am Feinschliff meiner Tonlage. Doch es ist erst mal raus: „Okay, Freund, das war jetzt meine Meinung. Über das WIE können wir noch sprechen. Aber nicht über das, WAS ich dir sagen wollte. Es entspricht meiner Wahrheit, und mit der musst du jetzt umgehen.“

So bin ich mittlerweile unterwegs.

Auch das diplomatische Nein gelingt mir mittlerweile ganz gut. Ich wusste gar nicht, in wie vielen Varianten ich „Nein“ sagen kann. Und dass ich das immer wieder sagen darf. Heute klappt das ganz entspannt mit „Ja, muss ich, kann ich, will ich aber nicht.“ Ist Übungssache.

[Du willst auch leichter Nein sagen? TIPP: Starte mit einem Selbstcheck für dich.]

Der richtige Impuls bewegt das ganze System

Es scheint, als wäre das ganze System durch deine Veränderung in eine neue Qualität gewachsen.

In der Familie war es die ältere Schwester, die früher von sich sagte, sie sei ja „nur“ ein Mädchen. Der jüngere Bruder war viele Jahre der Chef im Ring… Und jetzt dieser winzige Impuls damit zu experimentieren, was passiert, wenn ich dieses „nur“ aus meinem Wortschatz streiche.

Dadurch hat sich tatsächlich viel geändert. Die alten Rollen sind nicht mehr so zementiert. Ich bin tatsächlich wieder die Erstgeborene. Klar hat er komisch geguckt, als ich ihn meinen „kleinen“ Bruder nannte. Er ist schließlich einen Kopf größer als ich. Doch ich habe meinen Platz als die Ältere im Familiensystem wieder eingenommen und die alte Rollenzuschreibung „Mädchen sind still und dienen“ abgestreift.

Gleichzeitig habe ich meine Grenzen neu definiert. Das merkt meine ganze Familie.

Deine beruflichen Veränderungen: 2022 warst du angestellte Assistentin der Geschäftsleitung. Heute 2024 bist du selbständig als Virtuelle Assistentin. Erzähl von deinem Weg.

“Dem Gehenden schiebt sich der Weg unter die Füsse”

Im Februar 2024 war mein Startschuss als Selbständige. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich tatsächlich schon meine erste Kundin. Im April war ich ausgebucht. Im Mai habe ich eine Kundin gekündigt, weil wir nicht zusammenpassten. Im Oktober meine erste Mitarbeiterin auf Minijob-Basis eingestellt.

Irgendwann dachte ich: „Ja, wenn man seinen Weg geht…“. Das erinnerte mich an den Spruch von Martin Walser.

Der Mut, diesen Satz wahrwerden zu lassen; das war die größte Hürde. In dieses Vertrauen zu gehen, dass wenn ich jetzt losmarschiere, sich der Rest ergibt.

Gratulation. Seit 2022 sind erst zwei Jahre vergangen. Das ist rasant.

Das erste halbe Jahr der Transformation war nicht ganz so einfach. 2023 war ich lange krankgeschrieben. Ich musste erst einmal raus aus dem Alten, zur Ruhe kommen, die Dinge tun, die mir guttaten. Das klingt leichter, als es war. Ich war so erschöpft. Einkaufen war schon Königsdisziplin.

Dankbar für die Zeit, die ich mir geschenkt habe

Ich bin mir selbst dankbar, dass ich mir diese Zeit gelassen habe. Meinem Umfeld bin ich dankbar, dass sie mir keinen Druck gemacht haben. Jeder hat irgendwie gespürt: „Die geht jetzt ihren Weg und den lassen wir sie so gehen, wie sie möchte.“

Als ich das erste Mal bei der Agentur für Arbeit war, hatte ich eine tolle Sachbearbeiterin. Ich habe über den Gutschein das Gründungscoaching machen können. Und der Antrag auf Gründungszuschuss war erfolgreich. Ohne den hätte ich nicht in die Selbstständigkeit gehen können. Alleinerziehend mit Kind wäre das finanziell nicht möglich gewesen.

Dankbarkeit als Lebensgefühl

Dieser Rückenwind war eine mega Unterstützung. Mit dieser Freiheit kam eins zum anderen. Die erste Kundin, die zweite Kundin. Der Lebenspartner der ersten Kundin mitsamt Firma. Da bin ich jetzt Head of Finance. Die sind alle Anfang 30, ich bin echt die „Seniorin“ unter ihnen. Aber das ist so ein so herzliches Miteinander.

Das sind Momente, in denen ich immer wieder denke: „Boah, Dankbarkeit das trifft’s“. Dieses Gefühl ist mir immer präsent.

Silke, welchen Tipp gibst du Frauen, wenn nicht alles so schnell geht, wie man es sich wünscht?

Aushalten. Ja, aushalten.

Aushalten heißt was?

Die Situation aushalten. Dem Druck von außen standhalten.

Wie gelingt dir das?

Vertrauen wagen. Gegen Durststrecken und Enttäuschungen

Nicht in Panik verfallen, immer wieder ins Vertrauen gehen.

Mich erst mal fragen: “Ist der Weg der Richtige?” Und wenn das Gefühl sagt: „Ja, ich will …“, dann dem Weg folgen.

Vertrauen auch für die Momente, in denen ein Kunde anfragt, sich dann aber nicht mehr meldet.

Letzte Woche habe ich mit einem potentiellen Neukunden gesprochen; hatte ein tolles Gefühl dabei. Du denkst dir: „Okay, super, das passt.“ und dann kommt nichts mehr. Nicht mal eine Absage. Das ist enttäuschend, doch ich denke mir dann „Okay, ist so. Ich kann mich anderweitig beschäftigen. An Arbeit mangelt es mir nicht.“

Ganz überraschend ruft mich dann heute Morgen jemand an, der auf der Suche nach einer VA ist.

Ja, das muss du aushalten können, das geht nur mit diesem Vertrauen.

Wissen warum. Und das auch spüren können.

Zum Vertrauen gehört für mich auch zu klären: „Warum mache ich das, was ich tue?“ Das war im letzten Jahr auch so ein Schlüsselmoment für mich. Als ich mir mein „Warum“ klar gemacht habe, sind mir die Tränen gekommen. Es kam so tief aus meinem Inneren.

Verrätst du uns, was dein Warum ist?

Ein freieres Leben.

Also dieses Selbst und Ständig, das habe ich bis jetzt noch keine Sekunde gespürt. Das ist eher dieses „Selbstständig-Ich“. Ich habe die Freiheit und auch die Pflicht, meine Entscheidungen selbst zu treffen.

Und als ich letzte Woche gemerkt habe: „Hey, du stellst jetzt gerade jemanden ein, du bist wieder Chefin“ war das ein klares „Ja“ dazu. Vielleicht sitze ich auch mal zehn Stunden hier. Aber Ja, es ist MEINE Entscheidung. Ich bin nicht mehr von irgend jemandem abhängig.

Jetzt ist dieser Kaktus wieder da, wo er hingehört.

So also fühlt es sich an, wenn es richtig ist. Für mich richtig.

Silke, du hast für deinen Weg gekämpft, ich erinnere mich an eine große innere Hürde im Spätherbst 2022. 

Ich wurde Zeugin, wie du in ein altes Muster zurück gekracht bist. Man hatte dir im Job eine Karotte vor die Nase gehalten. Dein schlauer Körper hatte lange verstanden, dass das nur eine Finte war und rebellierte wieder. Doch du warst wie erstarrt. Da habe ich in meine Filmkiste gegriffen, die ich als StoryCoach gern nutze. Erinnerst du dich?

Oh ja. Du meintest, ich würde mich zum Spielball machen.

Ich dachte, „Okay, als Coach lehnst du dich jetzt ganz schön weit aus dem Fenster.“ Bis zu diesem Zeitpunkt warst du immer neutral geblieben, hast mich die Antworten finden lassen. Das war das erste Mal, dass du deine Meinung so deutlich kundgetan hast. Du hast es auf den Punkt gebracht und deutlich Position bezogen.

Doch genau das hat mir in dem Moment über die Hürde geholfen. Da warst du mein Polarstern, weil du ausgesprochen hast, was ich in diesem ganzen Tohuwabohu nicht mehr sehen konnte.

Dann habe dir erzählt, dass ich die Kündigung eigentlich schon geschrieben hatte.
Von dir kam: „Du hast dich also entschieden?“.

Ja, und es hat sich genau richtig angefühlt. Am dritten Arbeitstag 2023 war dann exakt der richtige Zeitpunkt für mich, zu kündigen. Ich bin gegangen und habe nicht ein einziges Mal zurückgeschaut.

Was gibst du in eine Browser-Zeile ein, um eine Coach wie mich zu finden?

Kommunikationstrainerin.

Weshalb gerade das?

Kommunikation ist der Schlüssel von allem

Weil Kommunikation der Schlüssel von allem ist. Du zeigst das Verborgene, was in der Kommunikation noch stattfindet. Das, was dahintersteckt. Du hast mich gelehrt, hinter die Kulissen zu schauen. Und mir das Werkzeug an die Hand gegeben, das es braucht, um selbständig dahinter gucken zu können.

Wem würdest du empfehlen, mit mir zu arbeiten? Wer sollte es besser lassen?

Also wenn jemand keine direkten, klaren Fragen möchte, nicht durch bisschen Provokation aus der Reserve gelockt werden möchte, wer lieber in seiner Hängematte bleibt, der soll nicht zu dir kommen.

Doch wer durch ganz klare fundierte Analyse der Situation „Was ist vorhanden?“, „Wo möchtest du hin?“ und „Was fehlt noch?“ geführt werden will, der ist bei dir genau richtig.

Dein neues Leben als Selbstständige Virtuelle Assistentin. Auf deiner Webseite steht: „Vertrauen, Abgeben, Freiräume schaffen.Was bedeutet das für dein Leben als Dienstleisterin? Was für die Menschen, mit denen du arbeitest?

Eine Kundin hat mir geschrieben, sie hätte seit ihrer Zusammenarbeit mit mir 6.000 Euro mehr Umsatz. Weil ich ihr das genau das abnehme, was sie so ungern macht und sie sich dafür auf ihre Kernkompetenz konzentrieren kann.

Also jede macht das, was sie am besten kann. Dann ist jede in ihrer Energie. Statt sich z.B. mit dem Steuerberater herumzuärgern, konzentriert sie sich auf ihre Stärken. Ich bekomme eine kurze Info und ich kümmere mich. Neulich sagte sie zu mir: „Wenn man dir etwas gibt, dann weiß man, dass es zu 120% erledigt ist. Und zwar in meinem Sinn.“ Sie meinte, es sein ein absoluter Geniestreich gewesen, mich zu engagieren.

Silke kümmert sich! Brauchst du auch eine Silke?

Eine andere Kundin hat zum ersten Mal wieder zwei Wochen wirklich Urlaub mit ihrer Familie machen können, weil sie genau wusste, das läuft daheim. „Silke kümmert sich“ – genau dieses Feedback kommt oft.

Das Schärfste war eine Anfrage über Linkedin: „Ich habe die Empfehlung von X bekommen, die meinte, ich brauche jetzt auch eine Silke“. 😊

Deshalb Danke Katrin für

  • dein Mut machen,
  • dein hinter-dem Ofen hervorziehen,
  • dein Wachrütteln.

Ohne dich wäre ich nicht da, wo ich heute bin.

StoryCoaching schenkt die Fähigkeit, mit den eigenen Flügeln zu fliegen

Hast du dir 2022 vorstellen können, dich so schnell selbstständig zu machen?

Nein. Nein, nicht wirklich. Aber es war genau der richtige Zeitpunkt.

Klar, im Rückblick denke ich, hätte ich es vielleicht drei, vier Jahre früher machen können… Aber alles hat seine Zeit. Als würde eine Raupe, die sich im Kokon verpuppt hat, und eigentlich längst reif zum Schlüpfen ist, noch auf den richtigen Zeitpunkt warten.

Du hast gesehen, was schon da war, hast mir Auftrieb gegeben und geholfen, Vertrauen zu finden. Vertrauen in die Fähigkeit meiner eigenen Flügel zu fliegen.

Das strukturierte Ergründen, was ich mit Kommunikation erreichen kann, hilft mir noch heute, schwierige Gespräche zu führen. Denn die hat man als Virtuelle Assistentin häufiger. Im Auftrag seines Kunden unterwegs zu sein, heißt nicht immer eitel Sonnenschein.

Hat ein Kunde einen Steuerberater, mit dem ich zu tun habe, dann kann es sein, dass der Steuerberater und ich niemals beste Freunde werden. Doch das müssen wir auch nicht. Ich kann

  • ihn dort stehen lassen, wo er ist,
  • eine Kommunikationsebene anpeilen, die uns beiden dient.
  • in Mails emotionale Spitzen überlesen, mit denen ich gar nicht gemeint bin.
  • unterscheiden, ob da auf der anderen Seite alter Groll ist, der nichts mit mir zu tun hat. Wenn es nötig ist, spreche ich das ganz klar an.

Ich darf, wenn es nicht respektvoll läuft, den Kunden auch abgeben. Neulich fragte mich jemand: „Ja willst du mir drohen?“
Nein, das will ich nicht. Doch es gibt Dinge, die will, die brauche ich nicht mehr. Mit alten Geschichten, die mir nichts bringen, bin ich durch.

Genau das bedeutet für mich Freiheit. Gelassen zu dem stehen, was mir wichtig ist. Persönliche Grenzen setzen und wahren.

Deshalb ist Kommunikation mein Schlüssel zur Freiheit.

Du willst mehr Interviews aus dieser Reihe? Lies:

Teil  1: StoryCoaching gibt Sicherheit (Rose-Marie)

 

 

Fotocredit: Susanne Ganter

Mutti macht das mit der Pflege schon. Nix da!

Am Sonntag, den 12. Mai 2024 fallen Muttertag und Internationaler Tag der Pflege zusammen.

Na wie praktisch: Am Sonntag bekommt Mutti das Frühstück ans Bett. Danach verlässt sich jeder drauf, dass sie wieder loslegt mit #UnpaidCareWork.

“Es war einmal” beginnen alte Geschichten

Doch wer sagt eigentlich, dass unbezahlte Pflege-Arbeit ganz selbstverständlich von Frauen übernommen werden muss? Ja klar, damals in der Steinzeit…

Wir haben uns weiterentwickelt, oder? Doch ich will nicht über Technik sprechen, sondern über unsere fatale Angewohnheit, uns die ewig gleichen Geschichten zu erzählen.

Gesellschaftliche und politische Mühlen mahlen langsam. Und es gibt eine Partei in unserem Land, die alles von und für Frauen und Mütter Errungene gern wieder zurückdrehen würde. Nix da #NieWiederIstJetzt.

Ändern wir innere Geschichten

Doch auch wenn sich in Sachen Genderequality etwas bewegt, die ersten Geschichten, die wir neu schreiben müssen, sind jene, die wir uns selbst erzählen.

Dazu brauchen wir Schwung. Deshalb lass mich ein paar Schritte zurückgehen.

Denn die Art und Weise, in der wir uns diese Geschichten erzählen, bestimmen die Qualität unseres Lebens.

StoryCoaching Katrin Klemm - Geschichten entstehen durch Wahrnehmen - Bewerten - Handeln

  1. Wir nehmen wahr, was um uns herum geschieht.
  2. Aus vergangenen Erfahrungen und unseren Wetten auf die Zukunft (Hoffnung oder Ängste) bewerten wir, was draußen vorgeht, und was das für uns bedeutet.
  3. Dann handeln wir. Nicht jedes Handeln kann man von außen sehen. Manchmal kann man deshalb keine Entwicklung beobachten, weil Frauen sich selbst nicht gut be-handeln.

Zurück zu Muttertag und Pflegetag, so praktisch an diesem Sonntag vereint.

Muttertag: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts von einer amerikanischen Frauenrechtlerin eingefordert, von Floristen in alle Welt exportiert. Es geht um Dankbarkeit für Mütter, die überall auf der Welt Unglaubliches leisten. Am Sonntag werden Blumenläden leergefegt sein, und Mutti bekommt Frühstück ans Bett.

Der Internationale Tag der Pflege – gewidmet dem Geburtstag von Florence Nightingale, der „Lady mit der Lampe“ – würdigt Menschen, die in der bezahlten Pflege beschäftigt sind. Die Statistik lehrt uns, dass das weit mehr Frauen sind, und sie nicht üppig entlohnt werden. Die Erfahrung zeigt, dass die unzureichende Wertschätzung für die Branche sich auch durch Klatschen in Corona-Zeiten nicht beseitigen lässt.

Soweit die Fakten, die Wahrnehmung.

Schauen wir uns jetzt die unbezahlte CareArbeit in unserem Land an, sind es auch hier überwiegend Frauen, die sich “kümmern“. Um Kinder, Jugendliche, Bedürftige, Kranke, Alte…

(Männer, mir ist bewusst, dass ich vielleicht einzelnen von euch Unrecht tue. Sorry, da müsst ihr jetzt durch. Ihr lest ihr weiter auf eigene Gefahr)

Manche Geschichten dauern

Selbst wenn Statistiken wie der Väterreport zeigen, dass sich etwas bewegt, es geht zu langsam. Und das nicht nur, weil gesellschaftliche und politische Entwicklungen endlos Zeit brauchen. Hier bin ich keine Expertin, deshalb keine weitere Vertiefung in diese Richtung.

Wovon ich mir allerdings in den vergangen 20 Berufsjahren ein umfassendes Bild machen konnte, sind die unzähligen Eigentore, die sich Frauen noch immer schießen. Und damit bestehende Systeme unterstützen.

Lass mich dir ein Beispiel geben. Und dafür bewusst ein Klischee bedienen.

Familiengeschichten

Nennen wir sie Hubert und Harriet. Mann, Frau, ein Paar mit zwei Kindern. Im Rahmen des üblichen Familienchaos sind sie ganz happy. Mit den Großeltern (Huberts Eltern nennen wir Helga & Klaus. Harriet stammt von Silvia & Fred ab) läuft es entspannt.

 

StoryCoaching Katrin Klemm - Schema einer deutschen Durchschnittsfamilie - Eltern, Großeltern, Kinder

Auch wenn natürlich keine Schwiegertochter in Muttis Augen gut genug für ihren Sohnemann ist, und sich auch Hubert, um als angemessener Schwiegersohn durchzugehen, beruflich ordentlich reinknien muss. Er arbeitet rund um die Uhr, versucht immerhin, die Kids gelegentlich ins Bett zu bringen. Hatte ich erwähnt, dass auch Harriet einen 30-Stunden Job hat? Wie praktisch, dass alle vier Großelternteile fit sind und gelegentlich einspringen können.

So weit, so Klischee.

Die Jahre vergehen.

Doch wie in vielen guten Geschichten schleichen sich Schwierigkeiten auf leisen Sohlen an. Helga bekommt Krebs von der ganz fiesen Sorte. Bei Fred zeigt sich Demenz immer stärker.

Und jetzt? Wer kümmert sich?

Nennen wir sie Hubert und Harriet. Mann, Frau, ein Paar mit zwei Kindern. Im Rahmen des üblichen Familienchaos sind sie ganz happy. Mit den Großeltern (Huberts Eltern nennen wir Helga & Klaus. Harriet stammt von Silvia & Fred ab) läuft es entspannt.

Natürlich (!) Harriet.

Ihre Wahrnehmung:

  • Mama Helga und Schwiegerpapa Fred sind ernsthaft unterstützungs- und pflegebedürftig.
  • Klaus uns Silvia sind überfordert. Klaus steckt den Kopf in den Sand, er hat nie gelernt, über „sowas“ zu reden. Silvia weiß nicht, womit sie bei all dem jetzt notwendigen Behördenkram anfangen soll.
  • Die Kinder wollen ihre Ruhe, doch sind gleichzeitig schulpflichtige Teenager.
  • Hubert arbeitet 50 Stunden pro Woche, hat dafür fast das Doppelte auf seinem Gehaltszettel.

Da sind sie schon: Auftritt innere Geschichten

In Harriets Kopf schlagen innere Geschichten jetzt unbarmherzig zu. Bewertungen aus erlernter Vergangenheit oder befürchteter Zukunft (siehe oben).

  • Eine muss es ja machen.
  • Ich kann die Armen doch nicht hängen lassen.
  • Das kann ich meiner Mutter nicht antun. Sie hat mich als Kind gewickelt und gefüttert. Jetzt bin ich dran.
  • Ich arbeite ja nur 30 Stunden.
  • Hubert ist unser Haupternährer.
  • Was sagen die Leute, wenn wir sie ins Heim abschieben.

Deine inneren Geschichten lauten anders? Schreib sie gern unten in die Kommentare. Ich sammle sie.

Doch wer sagt, dass diese Geschichten wahr sind? Oder sie auf ewig ihre Gültigkeit behalten sollten?

Wach auf. Stopp den Autopiloten!

Unterbrich die Dauerschleife!

Hinter

  • Traditionellen Geschlechterrollen
  • Sozialen Erwartungen
  • Ökonomisch zementierten Selbstverständlichkeiten
  • Fehlender Verteilung von Verantwortung
  • Mangelnden Unterstützungssystemen und
  • Intrinsischer Motivation, sich zu kümmern und zu unterstützen

stecken Stories. Was aus dem Muttertag geworden ist, gehört für mich zu den richtig fiesen.

„Mutti ist doch durch die Kinder dran gewöhnt. Jetzt wird sie einen Tag bepuschelt und dann kann sie doch mit den Eltern gleich weitermachen. Oder?“

Schreib innere Geschichten neu

Es ist nicht (mehr) selbstverständlich, dass Frauen #UnpaidCareWork alleine schultern.

Es liegt ganz selbstverständlich auch in der Verantwortung der Männer, der Söhne, der Enkel sich zu kümmern. Bringen wir es ihnen rechtzeitig bei.

Harriet, entdecke die Geschichten, die automatisch in deinem Kopf ablaufen, sobald du einen anderen Menschen leiden siehst. Kläre für dich selbst, was du selbst leisten möchtest und aus welchem Grund. Dein persönlicher Polarstern hilft dir, dich rechtzeitig zu orientieren. Er erlaubt dir auszusprechen, was du willst und was du brauchst.

Unpaid Care Work funktioniert nur mit klaren Absprachen

 

Wenn Hubert dir am 12. Mai dann Blumen bringt, sprecht darüber:

  • wie ihr die CareArbeit verteilt und organisiert,
  • was ihr für Helga und Fred tun könnt und wollt,
  • wie ihr Klaus und Silvia einbinden könnt und wobei sie eure Unterstützung auf Augenhöhe brauchen,
  • welche finanziellen und zeitlichen Ressourcen ihr braucht, welche ihr allein aufbringen könnt und woher der Rest kommt,
  • was du ganz konkret von Hubert erwartest. Wenn du zum Beispiel spürst, dass du dich nicht pflegend engagieren willst, darfst du das denken. Du darfst das sagen. Sobald alles auf dem Tisch ist, geht es darum, gleichberechtigte Lösungen zu finden.

Denn unbezahlte pflegende Tätigkeiten gehen an die Substanz. Kochen, füttern, waschen, putzen, beim Klogang helfen, die Einnahme von Medikamenten managen, Entscheidungen treffen, Rechnungen einreichen, Hilfeleistungen beantragen – all das kann Frauen rasch in die komplette Überlastung führen. Körperlich und psychisch. Und das ist nicht fair.

Deshalb:

  1. Beobachten – das haben wir erledigt. Wir wissen, wie es steht.
  2. Lasst uns jetzt den Autopiloten unserer inneren Geschichten anhalten und sie hinterfragen. Atmen. Dann spüren und nachdenken, was hier gerade passiert.
  3. Empathie-Pegel checken. Gerade dann, wenn wir so üppig mit Empathie ausgestattet sind, dass uns Dankbarkeit gegenüber den eigenen Eltern oder Pflichtgefühl oder reine Menschenliebe überrollt. Auch wenn wir angesichts von Leid oder Krankheit manchmal hilflos oder traurig sind. Es ist Zeit, auch uns selbst gegenüber empathisch zu sein. Selbst wenn wir es erstmal üben müssen.
  4. Handeln wir, indem wir bewusst entscheiden, was wir leisten können und wollen. Lernen wir, uns auch in emotional herausfordernden Situationen deutlich ohne Schuldgefühl zu artikulieren und heikle Gespräche souverän zu führen. Denn durch unsere Entscheidungen verändern wir Entwicklungen. Auch gesellschaftliche.

Ich sage nicht, dass wir uns nicht kümmern sollten. Doch wir sollten es Männern, den Söhnen, Brüdern, Enkeln nicht so leicht machen, sich vor #UnpaidCareWork zu drücken.

Empfiehl ihnen gern eine Seite wie zum Beispiel altershelfer.de von Beate und Yvonne. Die beiden haben festgestellt, dass in ihrem Umfeld fast alle eine Geschichte darüber zu erzählen hatten, wie ein Elternteil oder älterer Bekannter pflegebedürftig wurde und welch große Herausforderung es ist, diese neue Situation zu meistern. Mit ihrer Plattform stellen sie Orientierung für die ersten Schritte bereit.

So können auch Männer gleich loslegen.

Denn auch sie dürfen sich da was zutrauen. Selbst wenn es keine Blumen dafür gibt.

Nase voll vom alten Job?

Dann bleib, wo du bist!

Gönne dir einen Moment.

Denn zunächst gilt es, Ruhe zu bewahren.

Mach Pause!

Nimm Abstand!

Entweder du vereinbarst einen Termin mit dir selbst. Oder holst dir einen Menschen an die Seite, dem du vertraust. Der dich schätzt, und dir genau deshalb nicht alles durchgehen lässt. Wenn Partner oder Freundin unparteiisch sein können: gute Wahl!

Schau(t) von außen auf dein Schlamassel.

Drei Fragen können dich dabei leiten:

1. Woran genau beobachte ich, dass ich unzufrieden bin?

Nimm dir Zeit, in dich hinein zu horchen. Es ist ok, wenn es ein paar Momente dauert. Bring Licht in dieses diffuse Gefühl der Unzufriedenheit: schreib runter was dich stört. Ob Bulletpoints oder Fließtext ist egal. Hauptsache raus damit.

Tritt ein paar Schritte vom Geschriebenen zurück. So weit, dass du es gerade noch lesen kannst. Entdecke aus dieser Perspektive, was das heute über dich aussagt. Was kann es für die Zukunft für dich bedeuten, wenn du bleibst wo du bist?

Zeichne auf einer „Schmerz-Skala“ von 1-10 ein, wie unzufrieden du bist. Bei 2 bis 3 ist es noch ganz gut auszuhalten. Ab 5 wird es Zeit, was zu unternehmen. Ab 9 brennt die Hütte = akuter Handlungsbedarf.

2. Was hast du bisher probiert, um dein unzufrieden sein zu ändern?

  • Hast du Gespräche im Unternehmen geführt? Warst du klar genug? Hast du konkrete Veränderungsideen formuliert? Hast du mit den richtigen Personen gesprochen (richtig sind die, die etwas entscheiden und ändern können)?
  • Hast du dich (aus heimlichem Trotz „euch zeig ich’s“) schon auf dem Markt umgeschaut? Welche Erkenntnisse hast du gewonnen? Stehen deine Chancen gut?
  • Nix? Dann wird es wohl Zeit, wenn du bleiben willst. Womit könntest du anfangen? Es darf klein sein.

3. Aus welchen Gründen bist du noch da?

  • Sicherheit? Gehalt & Co stimmen schon irgendwie…
  • Vertraute Menschen? Die Macken deiner Vorgesetzten und Kolleg*innen kennst du und kommst irgendwie damit klar…
  • Gewohnheit? Es sind mit dem Rad nur 10 Minuten zur Arbeit und seit Corona jettest du auch nicht mehr fünf Tage pro Woche durchs Land, ist doch alles nicht so schlimm…

Wie sieht es aus mit:

  • Vorfreude, jeden Morgen?
  • Freude am Gestalten?
  • Sinnvollen Aufgaben, durch die du etwas bewirken, etwas verändern kannst?
  • Spannenden Herausforderungen, Wachstums- oder Aufstiegschancen?
  • Wertschätzung für die Person, die du bist und die Leistung, die du bringst?

Atme tief durch. Wie sieht es jetzt aus, wenn du dir diese Fragen beantwortet hast: Bleiben oder gehen? Oder etwas ganz anderes?

Der Weg zu sich selbst heißt Neuland betreten

Viele Wege zu mehr Lebensfreude

Es gibt viele Wege, wieder mehr Zufriedenheit und Lebensfreude zu gewinnen. Wege, deinen Job nicht nur als notwendiges Übel zu sehen, das deine Miete zahlt.

Ein kurzer Stop & Grow um zu schauen:

  1. Was frisst deine Lebenskraft und soll verabschiedet werden?
  2. Was siehst du Lohnendes am Horizont, das dir Lust macht, aufzubrechen? Im Unternehmen oder außerhalb.
  3. Ein konkreter Projektplan: Wie gehst du los und kommst dort an?

Heikle Gespräche souverän planen und führen

Du willst bleiben, wo du bist? Doch nur, wenn sich intern etwas verändert.

Dann lohnt es sich, deine Fähigkeiten zu entwickeln, auch unbequeme Themen klar und zielorientiert anzusprechen, und dein Gegenüber von deinem Weg zu überzeugen.

Dein (Job-)Leben neu ausrichten

Wenn du dich neu ausrichten, einen Schritt auf dich selbst zugehen willst, dann nimm dein Leben jetzt in die Hand.

Finde heraus, wer du gerade bist, was du kannst, willst und brauchst.

Entdecke, welche Möglichkeiten sich auftun, sobald du deine Kompetenzen so einsetzt, dass du dir ganz neue Wirkungsfelder schaffst.

Und probiere ganz praktisch aus, was du erreichen kannst und wie sich das anfühlt. Das ist es, was ich DesignYourLifeStory nenne.

WICHTIG: Eine LifeStory läuft nicht zwangsläufig darauf hinaus, dass du deinen Job hinschmeißt. Das hat Denise auch nicht gemacht.

Nase wieder frei fürs Leben

Doch du bekommst die Nase wieder frei, für all das, wofür es sich für dich zu leben lohnt.

Risikofrei ausprobieren? Jede Woche online möglich: SchnupperWorkshops (keine Verkaufsshow!)

 

So sterben wir. Fakten und Geschichten – GoodRead Nr. 3

MyGoodReads: – 6 Bücher – 6 Wochen – 6 Blickwinkel- mein Sommerexperiment, um zu zeigen, welche Geschichten hinter StoryCoaching stecken. Herzliche Einladung zum Dialog, wenn du die Dinge ähnlich oder ganz anders siehst.

August in Hamburg. Kurz vor Mitternacht. Drinnen tobt die Party. Draußen sprechen N. und ich nun schon zwei Stunden. Die Nachtkühle ignorieren wir. N. liegt mir am Herzen. Und sie hat Krebs. Aktuell haben sie ihn im Griff. Phantastisch, welche Möglichkeiten moderne Medizin heute hat. Trotzdem, gesund ist sie nicht mehr.

Für N. kommen die Fragen. Das Leben will es jetzt wissen: Was kommt am Ende? Und was in der Zeit davor?

Sterben? Passiert mir nicht.

So gern würden wir glauben „Es trifft ja immer nur die anderen“.
Irrtum. Auch unser Ablaufdatum steht fest. Wir kennen es nur noch nicht.

So sterben wir

Roland Schulz

Im letzten Jahr habe ich behutsam begonnen, mir eine neue Haltung dazu zu erobern. Ein Einblick: “Wie kann Abschied fröhlich sein” – Interview mit einer Bestatterin.

Damals ist mir Roland Schulz Buch als fordernder Wegbegleiter zum ersten Mal begegnet. Lass es mich dir heute ans Herz legen.

Der moderne Mensch denkt über den Tod wie über den Weltraum: Er existiert zweifelsohne irgendwo da draußen – aber im tiefsten Herzen sind wir sicher, niemals durch seine Dunkelheit zu wandeln.“ (Schulz, Seite 18)

 

Wozu ich es lese.

Es werden viele Geschichten über das Sterben erzählt. Keine/r weiß, welche wahr sind. Dabei wünschen wir uns doch alle ein gutes Ende. Vielleicht sollten wir dann beginnen, uns für diese Geschichten zu interessieren. Um zu verstehen, was in unserer Macht liegt und was nicht.

Damit ich N. besser zuhören kann. Und einfach da sein.

Worum geht’s? Schlaglichter.

Die krumme Kraft der Kommunikation. Den Unfug, den Gesunde plappern, wenn wir nicht wissen, wie wir mit Krankheit und Tod natürlich umgehen können.

Wie sich Sterben anfühlt und wann es beginnt.

Dass Trauer mitten im Leben erlaubt ist. Auch die um dich selbst. (Dazu habe ich hier schon mal geschrieben)

Der knifflige Papierkram, der Fragen ans Leben aufwirft.

Sterben ist hart, Sterben schmerzt. Die Möglichkeiten der Palliativmedizin, und warum wir danach fragen müssen.

Der Papierkram beim Sterben

Wenn du gestorben bist, wird der Papierkram auch nicht weniger. Die gute Nachricht: der geht dich dann nichts mehr an. Doch ist die Bürokratie nach dem Tod beeindruckend. Eine Maschinerie, die sich beeinflussen lässt, wenn man weiß wie.

Roland Schulz hat für sein Buch mit Fachleuten gesprochen, die beim Sterben dabei sind, und die übernehmen, wenn dein Ende noch nicht das Ende ist: Hospiz- und Krankenhauspersonal, Bestatter, Menschen in Krematorien, einem Thanatopraktiker, Bestatter*innen, Verwaltungsbeamten, einem Trauerbegleiter.

Fun-Fact: Nicht nur wir glauben, dass Verdrängen uns beim Überleben hilft. Stellt Schulz den Profis die Frage nach den persönlichen Vorkehrungen für den eigenen Tod, haben sie oft genau so wenig getan, wie die meisten von uns. Auch Spezialist*innen für Sterben schieben es gern vor sich her, ihren Kram zu regeln. Wie menschlich.

Was es in mir auslöst.

  • Ein tiefes Gefühl von Verbundenheit durch die Gewissheit: diesen Weg gehen wir alle.
  • Frieden im Blick auf das Ende. Und die Bereitschaft, das Sprechen dem Schweigen vorzuziehen.
  • Lebensfreude, als tiefe Fähigkeit, mich an allem zu erfreuen, was jetzt ist.

Ich empfehle das Buch:

Mutigen Menschen, die sich ehrlich mit der eigenen Endlichkeit auseinandersetzen wollen, und dabei mehr Lust auf Klartext, als auf gute Ratschläge oder psychologischen Samthandschuhe haben.

Jedem und jeder, der/die sich ihrem Unbehagen oder ihrer Angst vor dem Unbekannten stellen wollen und nach einem guten Anfang suchen.

Dir, liebe N.

Schwierige Gespräche souverän meistern

Konstruktiv und konsequent wenn’s brennt

Angelika ist smart und erfolgreich in ihrem Job, happy in ihrer Familie und tatkräftig im Ehrenamt. Ihr Kommunikationstalent hat sie zum Teil von der Großmutter geerbt. Den anderen Teil im Berufsleben hart erarbeitet. Im Grunde ist alles bestens.

Wären da nicht hin und wieder diese Situationen, die sie endlos vor sich her schiebt. Zum Beispiel ist ihr nächster Karriereschritt längst überfällig. Eigentlich ein Selbstgänger im Konzern. Doch sie spricht es nicht an? Sie drückt sich vor dem schwierigen Gespräch. Weshalb treibt es ihr schon vorab den Schweiß auf die Stirn treibt und lässt sie nachts nur mit zusammengebissenen Zähnen einschlafen? Da liegt was Heikles in der Luft.

Schwierige Gespräche lauern überall:

  • Eine wichtige Mitarbeiterin ist für ihr aufbrausendes Temperament bekannt. Jedes Mal, wenn du versuchst mit ihr ‚vernünftig zu reden’ ist sie sofort “auf 180”. Wie bekommst du sie auf deine Seite?
  • Du bist aufgefordert, deinem Team drastische Budgetkürzungen zu vermitteln oder andere schlechte Nachrichten zu überbringen.
  • Im Meeting hat euer Chef entscheidende Fakten falsch dargestellt. Deine Teamkolleg:innen reden um den ‚heißen Brei’ herum. Doch keiner spricht an, was allen unter den Nägeln brennt.
  • Wann hast du das letzte Mal resigniert abgewinkt und dir gedacht ‚Der Kunde macht eh was er will’. Sogar wenn sich der Kunde in deinen Augen damit selbst ein Bein stellt oder du nicht mehr weißt, wie du seine Sonderwünsche noch im Budget unterbringen sollst.
  • Du bist darauf angewiesen, dass deine Schwiegermutter dich regelmäßig bei der Kinderbetreuung entlastet. Leider hat sie komplett andere Vorstellungen, was deinen Kindern gut tut. Schweigen und runterschlucken? Oder souverän verhandeln?

Abhauen oder draufhauen, wenn es heikel wird

Manchmal können wir uns auf schwierige Gespräche vorbereiten, manchmal stolpern wir mitten hinein und stehen uns dann selbst im Weg. Wird es in diesen Situationen zu unangenehm, neigen wir dazu, notwendigen Gesprächen aus dem Weg zu gehen, sie endlos aufzuschieben oder einmal richtig auf den Tisch zu hauen. Wir hauen ab oder hauen drauf. Leider oft ohne Erfolg.

Souverän bleiben, wenn es knifflig wird

Wenn du dich damit nicht mehr zufrieden geben, es jetzt anpacken und souveräner auftreten willst, bist du hier goldrichtig. Lass uns herausfinden, worum es in dieser Geschichte wirklich geht.

Lass uns ein neues Drehbuch schreiben.

Woran wir gemeinsam arbeiten werden

  • Erkennen, welche Geschichte hinter dem Heiklen Gespräch steckt: was erzählst du dir selbst? Wo fällst du auf Geschichten von anderen herein?
  • Wie du Voraussetzungen schaffst, um kritische Gespräche offen, respektvoll und sicher zu führen.
  • Wie du dahinterkommst, welche Geschichten sich dein/e Gegenüber erzählt. Auf welchen Wegen du seine/ ihre wahren Absichten erkunden und Bedenken adressieren kannst.
  • Wie du Feedback so gibst und annimmst, dass Beziehungen stärker und Ergebnisse besser werden.
  • Was dir dabei hilft, Gesprächspartner zu überzeugen statt zu überreden. Wie du dadurch eine vertrauensvolle Atmosphäre schaffst, in der auch über emotionale und umstrittene Themen gesprochen wird.
  • Wie du schwierige Gesprächspartner:innen motivierst, deinen Weg mitzugehen, statt Hindernisse aufzubauen.

Lass uns ganz praktisch ausprobieren, diese schwierigen Gespräche zu führen. Damit du buchstäblich jedes Thema erfolgreich lösen kannst.

Das sagen meine Kund:innen

  • Ich kann mit mehr Sicherheit für meine eigenen Belange einstehen ohne die Sicht der anderen aus den Augen zu verlieren. (P.R.)
  • Mir ist deutlich geworden, in welche Verhaltensmuster ich gern zurückfalle – und wie ich daran arbeiten kann, diese aufzubrechen um neue/andere Wege zu gehen. (G.D.)
  • In diesem Kurs habe ich mich selbst erfahren und lernte in einfachen Schritten, tickende Zeitbomben zu enttarnen und souverän zu entschärfen. (M.K.)

Was es dir bringt

  • Bewusstheit über deine eigenen Fähigkeiten, bisher unlösbare Situationen für dich zu entscheiden. Ohne dass die/der andere durchdreht oder nicht mehr mit dir spricht.
  • Mut und Vertrauen, aus der Deckung zu kommen und dich schwierigen Gesprächen zu stellen.
  • Freiheit für souveränes Handeln, weil wir an deinen eigenen Situationen eine Vielzahl alternativer Gesprächsvarianten ausprobieren.

Schwierige Gespräche meistern und heiße Eisen sicher aus dem Feuer holen.

Lass uns drüber sprechen und sag Bescheid, was ich für dich tun kann.

PS.: Bei Angelika steckte wirklich eine alte Geschichte dahinter. Bei einem Projekt in ihrer Verantwortung war nicht alles glatt gelaufen. Kein Mensch im Unternehmen dachte inzwischen mehr daran. Keiner außer ihr. Doch das ist jetzt Vergangenheit, und sie freut sich jeden Tag, dass sie den Mut gefasst, das schwierige Gespräch geführt und sich neue Gestaltungsfreiheit erobert hat.

Der Polarstern – dein Licht im Dschungel jeder Verhandlung

Wer weiß, was er will, kann sich orientieren.
Selbst wenn es in Verhandlung oder anderen Gesprächen heiß her geht.

Du steckst in der Gehalts-Verhandlung. Oder willst diesen Auftrag unbedingt mir nach Hause nehmen. Oder du willst einem Mitarbeiter, der schon mehrfach Murks abgeliefert hat, klar machen, was du von ihm erwartest. Da steht einiges auf dem Spiel. Das könnte heikel werden.

Und dann passiert’s. Gerade wusstest du noch ganz genau, worauf du hinauswolltest. Da tauchen unerwartete Komplikationen auf. Dein Gegenüber reagiert anders als du erwartet hast. Er lacht lauthals los, als du deine Gehaltsvorstellungen nennst. Der kritisierte Mitarbeiter wird wütend oder droht. Oder steigt aus dem Gespräch aus, dreht sich um und geht einfach. Emotionen steigen auf, zuverlässig wie ein Sonnenaufgang am Morgen. Du bist irritiert, verunsichert, verletzt, … Plötzlich hast du die Orientierung verloren:

Was war noch mal mein Ziel?

Dieses Phänomen lässt sich vor allem dann beobachten, wenn es um eine schwierige Botschaft geht. Wenn du etwas vermitteln willst oder musst, das für dein Gegenüber unangenehm oder anstrengend werden kann. „Augen zu und durch“ kann ein Weg sein. Du redest einfach weiter, irgendwann wird es schon klappen. Und wenigstens hast du es versucht, statt kurzfristig zu kneifen oder auf Dauer zu resignieren.

Navigieren, wenn es heikel wird.

Der erfolgversprechendere Weg: Suche dir vorab einen Orientierungspunkt, deinen persönlichen Polarstern. Dann verlierst du dein Ziel nicht aus dem Blick. Selbst wenn dunkle Wolken am Gesprächshimmel aufziehen, es stürmisch wird und emotionale Wellen höher schlagen.

Der Polarstern draußen am Himmel markiert stets den geografischen Norden. Über das Sternbild des kleinen Bären ist er leicht zu finden und ist zur Orientierung da draußen nützlich.

Im einer heiklen Gesprächssituation helfen dir folgende drei Fragen dabei:

Was will ich wirklich für mich?

Beispiel Gehaltsverhandlung: „Ich will für meine Leistungen angemessen entlohnt werden. Ich zeige seit Monaten eine überdurchschnittliche Einsatzbereitschaft und erwarte, dass meine Leistung monetär anerkannt wird. Ich arbeite gern für mein Unternehmen und bin entschlossen, auch weiterhin mein Bestes zu geben. Deshalb möchte ich jetzt in dieser Verhandlung eine konkrete und verbindliche Zusage für den Betrag X ab Datum Y.“

Was will ich wirklich für mein Gegenüber?

Wie bitte?

Ja, du liest richtig. Diese Art der Fragestellung ist ungewöhlich – und gerade deshalb besonders wichtig. Denn mal ehrlich, wenn es schwierig wird, klammern wir uns doch um jeden Preis an dem fest, was für uns selbst drin ist. Dabei übersehen wir, dass sich unsere eigenen Ergebnisse deutlich verbessern, sobald auch für unser Gegenüber etwas rausspringt.

“Mein Gesprächspartner soll erkennen, dass es mir ernst ist mit meiner Forderung, und ich mich nicht vertrösten lassen werde. Er soll gleichzeitig sicher sein, dass ich ein loyaler Mitarbeiter bin, nicht mit dem Gedanken spiele, das Unternehmen zu verlassen, auch wenn ich meinen Marktwert genau kenne.”

Was will ich wirklich für die Beziehung?

Auch nach dem Gespräch wirst du weiter mit dem Vorgesetzten leben (müssen). Wie soll eure Zusammenarbeit in Zukunft aussehen? Wodurch wird euer Umgang geprägt: Durch Respekt, Offenheit und ein faires Kräftemessen? Sollen beide nur erleichtert sein, dass sie dieses Gespräch endlich hinter sich haben? Oder findest du künftig bei heiklen Themen noch schneller den Mut zum Gespräch, wenn einer von euch daneben liegt? Wird vielleicht in Zukunft ein Augenzwinkern ausreichen, um sich wortlos zu verständigen und wieder in die Spur zu kommen?

Hast du deine Antworten auf diese drei Fragen gefunden? Zeichnet sich dein Polarstern bereits ab? Leuchtet er klar und deutlich den Weg durch alle möglichen Gesprächshindernisse? Dann beantworte dir noch eine letzte Frage:

Wie würde ich mich verhalten, wenn ich diese Resultate wirklich wollte?

Vielleicht reicht dir die Klarheit, die du durch deine Antworten auf die letzten drei Fragen gefunden hast, bereits aus.

Doch wahrscheinlich triffst du jetzt – sobald du dir darüber klar geworden bist, was du in diesen drei Ebenen erreichen willst – viel gezieltere Vorbereitungen für dein Gespräch. Trage Fakten zusammen, die deine Aussagen belegen. Stelle Vermutungen an, welche Interessen dein Gegenüber in der Verhandlung haben wird. Schätze ein, mit welchen Gegenargumenten du rechnen solltest. Falls du deine eigene Ungeduld erkennst: Wie schaffst du es, dein  Gegenüber ausreden zu lassen? Oder wann setzt du Grenzen?

So testest du – wie nebenbei – schon einmal die Emotionen, mit denen du dich bei diesem Thema oder dieser Person immer wieder auseinander setzen musst. Überlege dir, wie du souverän damit umgehen willst.

Klarheit und Fokus in der Verhandlung

Diese Übung hat einen zweifachen Nutzen.

  • Die Suche nach deinem Polarstern bereitet dich auf dein schwieriges Gespräch vor. Du erkennst bereits vorab mögliche Klippen, die es zu umschiffen gilt.
  • Bist du dann mitten im Gespräch, und Emotionen kommen in Fahrt, orientiere dich – wie die alten Seefahrer am Himmel – immer wieder an deinem Polarstern. Du schaffst Klarheit und kommst auch dann zuverlässig auf den richtigen Weg zurück, wenn dein Verhandlungs-Schiff mal gefährlich ins Schwanken kommt.

Probiere es aus und lass mich hören, wie es funktioniert hat. Ich bin neugierig auf deine Erfahrungen.

Und falls du noch nicht sicher bist, ob dich nicht doch innere Stories von Wut, Angst oder Ärger lähmen und deinen Fokus boykottieren wollen, erfahre hier wie du mit deinen Emotionen besser klarkommst.

Diese Übung ist ein Auszug aus dem Buch Der Tag an dem Bella verschwand. Der Roman für Selbstcoaching mit Business-Stories.

Wie Sie mit Idioten klarkommen

Kennen Sie so richtige Vollidioten? Müssen Sie auch noch mit ihnen zusammen arbeiten und wissen kaum noch wie Sie das aushalten sollen? Dann gibt es hier eine Lösung!

Sinnlos? Machtlos? Hoffnungslos?
Raus aus der Ohnmachtsspirale!

Haben Sie mit Menschen zu tun, bei deren bloßer Erwähnung Ihnen schon die Haare zu Berge stehen oder Ihre Augen wie von selbst zur Decke rollen?
Jene Zeitgenossen, die einen mitten im Satz unterbrechen, uns nicht die Butter auf dem Brot gönnen, persönliche Beleidigungen (bevorzugt unter der Gürtellinie) verteilen, andere wie Luft behandeln – kurz: uns einfach nur Energie rauben. Hätte man nur die Chance, ihnen komplett aus dem Weg zu gehen. Oder – so hinter vorgehaltener Hand – ihnen wenigstens mal richtig eine reinzuwürgen…

Doch geht‘s um den Chef, einen wichtigen Kunden oder einen Lieferanten, fühlt man sich machtlos, ausgeliefert, hoffnungslos.

Was tun?

Zuerst einmal kurze Pause einlegen und tief durchatmen. Oft sind es unsere eigenen negativen Gedanken über den anderen, die uns daran hindern, einen erfolgversprechenden Ausweg zu finden. Sie denken:

  • Er wird mich wieder in Grund und Boden stampfen.
  • Sie mochte mich noch nie.
  • Bei dem habe ich eh keine Chance.

So dreht sich die Spirale aus negativen Erwartungen und Erfahrungen schneller und schneller. Natürlich könnten Sie auf Ihrer Position beharren und vom Gegenüber erwarten, sich anständig zu benehmen. Doch in den meisten Fällen warten Sie, bis Sie schwarz werden.

Nehmen Sie statt dessen lieber das Ruder in die Hand und steigen Sie aus der Spirale aus! Hier drei Tipps, die funktionieren:

Den gesunden Zahn finden

Wechseln Sie konsequent die Perspektive. Grübeln Sie nicht, worin Sie sich von diesem Idioten unterscheiden (stimmt’s, Sie denken: So wie der würde ich mich nie aufführen?). Gehen Sie einen Schritt weiter und suchen Sie nach Ähnlichkeiten zwischen Ihnen und Ihrem Gegenüber:

  • Sie machen sich gerade Sorgen um den Erfolg des Projektes. Kann es sein, dass sich Ihr Gegenüber ähnliche Sorgen macht?
  • Sie stecken gerade in einem Konflikt. In welchem Konflikt steckt Ihr Kollege?
  • Sie haben Stress mit einer Vorgesetzten. Was stresst sie gerade?
  • Wie ist es mit Ihren Schwächen? Sind Sie vielleicht ein ungeduldiger Zuhörer – genau wie Ihr Gegenüber?
  • Sie kämpfen leidenschaftlich für Ihr Ziel? Ihr Gegenüber auch. Liegt der einzige Unterschied vielleicht nur darin, dass er zum Beispiel Vertriebsinteressen vertritt und Sie die Sicht des Controllings? Ihr beiderseitiges Engagement könnte anderen als Vorbild dienen.

Gelingt es Ihnen – im verrotteten Gebiss unfassbar schlechten Benehmens – auch nur einen einzigen gesunden Zahn zu finden, erobern Sie Ihre Handlungsfähigkeit zurück. Damit verlassen Sie aus eigener Kraft die Opferrolle. Mehr noch: Sie schaffen mental ein Gefühl von Gemeinsamkeit. Das hilft dabei, im Dialog zu bleiben. Oder wieder in den Dialog zu kommen.

Tat und Täter trennen

Es kommt vor, dass wir in Stress- oder Überforderungssituationen vollkommen unangemessene Reaktionen zeigen. Jede/r von uns! Natürlich ist es leichter, die Schuld beim anderen zu suchen, als zuzugeben: „Hier habe ich Mist gebaut“.

Ein eher ruhiger Zeitgenosse rastet gegenüber einem Lieferanten völlig aus. Eine zuverlässige Projekt-Managerin liefert die Ergebnisse zwei Wochen verspätet. Das bedeutet nicht, dass wir es jetzt mit einem Choleriker oder einer Schlampe zu tun haben. An der Persönlichkeit der beiden hat sich wahrscheinlich nichts geändert. Es ist lediglich ihr Verhalten, das der Situation unangemessen ist. Und ein Verhalten lässt sich leichter korrigieren.

In die Offensive gehen

Gehen Sie selbst den ersten Schritt. Suchen Sie das Gespräch und machen Sie deutlich: „Ich bin damit nicht einverstanden, dass Sie in dieser Situation die Kontrolle verloren haben“, statt zu sagen: „Sie sind ein Choleriker, dem man besser aus dem Weg geht“. Danach formulieren Sie, was Sie erwarten. Folgen Sie Ihrem Polarstern, das erleichtert die Sache. Machen Sie den Idioten wieder zum Menschen.

Nutzen Sie jetzt die Tatsache, dass Menschen grundsätzlich hilfsbereit sind. Schildern Sie die Situation, etwa: „Immer wenn ich gerade dabei bin, eine neue Idee zum Projekt vorzutragen, erlebe ich, dass Sie mich unterbrechen.“

Stellen Sie eine Frage mit „magischer“ Wirkung: „Was würden Sie in dieser Situation an meiner Stelle tun?“ Damit ermöglichen Sie Ihrem Gegenüber einen Perspektivenwechsel und bekommen oft ein Angebot, das beide weiterbringt.

Das heißt: Sind Sie mit Menschen konfrontiert, die sich idiotisch benehmen, hoffen Sie nicht darauf, dass sich hier von selbst etwas ergibt. Wenn Sie etwas an der Situation ändern wollen, dann nehmen Sie die Sache selbst in die Hand. Denn wenn Sie es sind, die die Initiative ergreift, erweitern Sie Ihren eigenen Spielraum.

Wie heißt es doch in einem alten Sprichwort „Gesunder Zahn kaut Brot zu Marzipan.“

Diese Übung ist ein Auszug aus dem Buch Der Tag an dem Bella verschwand. Der Business-Roman für Berufserfolg und ein leichtes Leben im Alltag

Wenn Sie ein für allemal lernen wollen, Heikle Gespräche souverän zu führen, dann ist dieses Training das richtige für Sie.