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Neues wagen – GoodRead Nr. 7

Alles neu mit 50plus?!

Etwas Neues wagen!

Beginnt ein Buch mit dieser Zeile, ahne ich, dass es sich lohnen wird. Schon auf der zweiten Seite hat sie mich. Margaret Heckel – Expertin für demografischen Wandel – holt mich mit den ersten fünf Lebensgeschichten so schnell rein ins Thema, dass ich unbedingt mehr wissen will.

Weshalb ich es lese:

In der LifeStory  begegnen mir seit Jahren mutige Menschen, die sich in ihrer Lebensmitte nicht auf dem Status Quo ausruhen. Sie wollen noch einmal wissen, was das Leben für sie bereithält. In diesem Programm bekommt jede Teilnehmer*in das Beste, das ich als MenschenMensch zu bieten habe: Erfahrung, Klarheit, Fokus, Leidenschaft, Pragmatismus und immer wieder Ideen, Ideen, Ideen. Damit mir die nicht ausgehen, lasse ich mich von Menschen inspirieren, die sich auskennen.

Neues wagen - Buchbesprechung Margaret Heckel - Der Weg in den Unruhestand - von Katrin Klemm

 

 

Heute Inspiriert mich

Margaret Heckel
Der Weg in den UNRUHESTAND

44 Jobideen für
eine entspannte
zweite Lebenshälfte

 

 

Worum es geht:

Da sind Angestellte, die sich neu orientieren wollen (oder müssen), Solo-Selbstständige, Minijobber. Heckel hat mit Menschen in Übergängen gesprochen. Sie hat Menschen interviewt, die mit 50plus ihr eigenes Ding machen, vielleicht sogar ein Unternehmen gründen wollen.

Sie erzählt auch von Menschen, die ihr Hobby zum Job machen. Mit Susanne und Tina teile ich die Leidenschaft, Menschen mit gutem Essen und Geschichten zu „füttern“. Was bei mir StoryTeller heißt, nennen sie Brotsucht. Die Story, von der Autoverkäuferin und der Angestellten im Sozialbereich fesselt mich. Schade, dass die beiden ihr Brot nicht nach Hamburg liefern.

Ich habe große Lust, noch mehr zu spoilern, so überraschend sind die Um- und Neueinstiege. Doch das musst du schon selber lesen. Ok, die Branchen verrate ich: Mobilität, Handwerk, IT & Digitalisierung, Öffentlicher Dienst & Bildung, Pflege – Senioren – Betreuung, Dienstleistungen aller Art. Von der Bahnbegleiterin, über den Flugkurier bis zur Unternehmerin, die den CityCaddy erfindet und sich nicht unterkriegen lässt. Elke Jensen ist 72, lebt bei mir um die Ecke und ich kannte sie bisher noch nicht. Das werde ich ändern.

Neues wagen, damit sich Leben lohnt

Was alle, die sich trauen gewinnen ist so individuell, wie wir es alle mit unseren Wünschen ans Leben sind: Sinn, neue Kollegen, von denen sie geschätzt werden, eine Arbeit nach ihren eigenen Wertvorstellungen und Vorlieben, ein neuer Blick auf Sicherheit.

Schon die Einführung Etwas Neues wagen! illustriert, wie umfassend sich Heckel auskennt, um überholte Geschichten übers Altern gründlich gegen den Strich zu bürsten. Am Ende demonstriert sie sogar, wie sich welche Rentenvariante rechnet.

Auch wenn ich als Selbständige zu jenen gehöre, die bis ins hohe Alter arbeiten wollen – vor allem aus einem Grund “Es bereitet Freude, [ich kann] so weiter zur Gesellschaft beitragen, nützlich sein und .. Wissen und .. Erfahrung weitergeben.” (Seite 174) bin ich überzeugt, dass dieser Ratgeber vielen Angestellten helfen wird, ihre nächsten Schritt zu gehen.

Neues wagen in der Lebensmitte - nimm dein Leben in die Hand - StoryCoach Katrin Klemm über Margaret Heckel Der Weg in den Unruhestand

Was das Buch in mir auslöst:

Ich bin ein Fan echter Geschichten. Und diese hier sind echt. Sie erzählen von mutigen Frauen und Männern, die ihren Weg gehen, ihren Träumen folgen – auch wenn es mal schwierig wird. Ja, dafür stehe ich jeden Tag auf, um Menschen auf diesem Weg zu unterstützen.

Ich empfehle das Buch:

  • Menschen in der zweiten Lebenshälfte, die sich bisher von den alten Geschichten, die wir uns übers Altern erzählen, davon abschrecken ließen, sich beruflich zu verändern.
  • Allen, die der Gedanke “Warum eigentlich nicht” schon länger heimlich beschäftigt, und die sich Tipps und viele praktische Anleitungen wünschen, wie ein Umstieg gelingen kann.

Mein Fazit

Ja, es liegt in deiner Hand, was du aus deinen nächsten Jahren machst.

Es ist viel mehr möglich als du heute noch denkst. Danke Margaret Heckel für lebendige Geschichten aus dem Leben, für den pragmatischen Schreibstil und einen liebevollen Blick auf Menschen. DAs alles macht Mut, die Gestaltung der eigenen LifeStory für die zweite Hälfte des Lebens JETZT nicht weiter auf die lange Bank zu schieben.

Nimm dir ruhig mal einen Moment. Wenn du noch Träume hast – uralte oder ganz neue – mit welchen würdest du gern Neues wagen?

Lass uns drüber sprechen: Kontakt

Wie es der Selbstbestimmung ergeht, wenn Träume platzen

Gestern ist der Flieger TG2102 wohlbehalten in Chiang Mai | Thailand gelandet.

Ich saß nicht drin.

Falls du eine geplatzte Workation für ein Luxusproblem hältst, lies jetzt bitte nicht weiter. Willst du hingegen wissen, weshalb das eine echte Challenge für mich ist, willkommen.

Katrin Klemm StoryCoach über Freiheit und Selbstbestimmung, auch wenn Träume platzen

 

Sieben Wochen Thailand bedeuten für mich weit mehr als nur barfuß am Sonnenstrand einen Cocktail schlürfen.

Sie verkörpern für mich kostbare Werte, nach denen ich mich lange Zeit in meinem Leben gesehnt, sie kaum für lebbar gehalten, später fremdbestaunt und schließlich doch erobert habe: Freiheit und Selbstbestimmung.

Freiheit und Selbstbestimmung

Warum?

Aufgewachsen hinter dem Eisernen Vorhang wusste ich damals nur aus dem Geographielehrbuch, dass Asien hinter dem Ural noch weiter geht. Familienurlaub fand an der Ostsee, oder auch mal in Ungarn am Balaton statt – das war schon ein gewisser Luxus.

Nach dem Mauerfall war erst einmal Überleben angesagt. Ich schliff mich stromlinienförmig, um in eine Konzernlandschaft zu passen. Dafür hat man mich gut entlohnt. Ich begann zu reisen. Thailand wurde mein Land. Ich verliebte mich auf Anhieb in die aufgeschlossenen Menschen, das phantastische Essen einfacher Garküchen, das farbenprächtige Leben über und unter Wasser.

Anfang der 2000er startete ich in die Selbständigkeit. Da machst du Pläne für alles Mögliche… Urlaub gehört nicht dazu. Auch später wurden es nie mehr als 2 Wochen. Das Business musste weitergehen. Und es ging weiter: Coaching, Training, Bücher – alles selbstbestimmt. Häufig anstrengend, doch ich beschwere mich nicht. Denn mein Business ist immer erfüllend.

Es gibt ja immer schlaue Leute, die empfehlen, ein Business nur dann zu machen, wenn wir es skalieren können. Doch ich will kein skalierbares Business. Denn meine 1:1-Coaching-, 1:4-LifeStory- oder 1:many-Moderations-Arbeit ist nicht nur das, was ich am meisten liebe. Es ist das, was meinen Klient*innen – jenen, die wirklich dicke Bretter bohren und nicht nur ein bisschen Kosmetik wollen – am meisten bringt.

Die Sehnsucht blieb

Doch da war diese Sehnsucht, für die ich noch keinen Namen hatte. Eine Sehnsucht nach tieferem Eintauchen, einem wirklich Da-Sein, sich aufs Land weit mehr einlassen als in zwei Wochen als Touristin möglich ist.

Practise what you preach. Zu meinen wichtigsten Arbeitsprinzipen gehört, dass ich nur von Klientinnen verlangen würde, was ich selbst bereit bin zu leisten. Ein LifeStoryDesign – ganz gleich ob in Hamburg oder Portugal – klingt auch in mir persönlich immer nach.

Der Sehnsucht auf die Spur kommen

Als Prototyp begann das Jahr 2019 mit Arbeiten und Leben in Thailand. Erst waren es vier, dann fünf, dann sechs Wochen. Menschen wurden zu Freunden. In diesem Jahr wären es sieben Wochen geworden. Doch eine Knieverletzung verbot das Fliegen.

Ja, ich war enttäuscht, wütend, abgrundtief traurig – das hatte seine Zeit. Jetzt nehme ich meine Challenge an: Freiheit und Selbstbestimmung im nasskalten deutschen Norden finden.

Aber wie?

  • Weiterarbeiten, als wäre nichts gewesen?
  • Mir warme Gedanken machen?
  • Täglich mit Laptop in die Sauna?

Ich weiß es noch nicht.

Erstmal muss ich Stiefel kaufen für den Winter in Hamburg. Ein anderes Luxusproblem? Oh nein, denn ich gehöre nicht zu den Frauen, die darin Freude finden. Lieber geh ich freiwillig zum Zahnarzt.

PS: Aber warte mal, eine Idee hab ich – jetzt wo ich im Lande bleibe, nutze ich doch meine Freiheit und lade einfach zu einem weiteren StoryTeller ein – am 31. Januar um 19 Uhr – Thema: Geplatzte Träume – Küche: Thailändisch. Lust dabei zu sein? Sei herzlich willkommen und sichere dir deinen Platz beim StoryTeller an meinem Hamburger Küchentisch.