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Charakter zeigen ohne anzugeben

The proof is in the pudding.

Denn behaupten kannst du viel…

Erinnerst du dich an deinen letzten Pitch, ein internes Karrieregespräch oder ein Jobinterview bei einem Unternehmen, als du dich auf ein attraktives Angebot beworben hast? Da begegnest du Fragen wie:

  • Warum bewerben Sie sich ausgerechnet bei uns?
  • Warum sind Sie der/ die Richtige für die Position?
  • Weshalb haben Sie ihr letztes Unternehmen verlassen? usw.

Oder der Eröffnungsfrage: Erzählen Sie uns doch mal etwas über sich!

Womit startest du dann?

Erzählst du darüber, was du kannst? Oder darüber, wer du bist.

Du hast die Wahl - Was kannst du? Wer bist du?

 

Worin der Unterschied liegt. Und wie du gute Antworten auf beide findest.

Was kannst du?

Hier geht es um deine Fähigkeiten, die zeigen, was du gut kannst, worin du Erfahrung gesammelt hast. Es geht um Tätigkeiten.

Nehmen wir an, du bewirbst dich um einen Job als Controllerin. Du kannst vielleicht besonders aussagekräftige Reportings erstellen. Pünktlich auf die Minute. Leicht zu lesen für die Verantwortlichen im Unternehmen, weil die Daten so aufbereitet sind, dass die logischen Schlussfolgerungen auf der Hand liegen. Oder du bist legendär dafür, niemals ein Detail zu übersehen. Oder du hast so eine weite Perspektive, dass du für jeden einzelnen Unternehmensbereich die relevanten Informationen zur Hand hast. Und zwar auf Knopfdruck, weil du deine Systeme im Griff hast.

Wunderbar.

Dann denk bitte nur noch an den Perspektivenwechsel zum Abschluss – daran darzustellen, was der Gewinn aus diesen Fähigkeiten für deine Vorgesetzten, dein Team, dein Unternehmen war.

Hier habe ich darüber geschrieben, wie du fachliche Stärken im Jobinterview ins richtige Licht rückst.

Wer bist du

Diese Frage lässt dich tiefer durchatmen, oder?

Mit dieser Frage wollen deine Interviewpartner:innen herausfinden, ob du tatsächlich zum Unternehmen und ins Team passt. Sie wollen dich als Mensch kennenlernen.

Denke bei dieser Frage „Wer bist du?“ deshalb unbedingt an deine persönlichen Stärken. Welche Charaktereigenschaften zeichnen dich aus? Mut, Teamfähigkeit, Risikobereitschaft, Entscheidungsstärke, …?

The proof is in the pudding.

Genau hier kommt der Pudding ins Spiel. Was die Briten mit dieser heiteren Redewendung meinen ist, dass ein Wert, eine Qualität oder der Wahrheitsgehalt einer Behauptung erst durch direkte Erfahrung beurteilt werden kann. Hat der Pudding geschmeckt, war er gut. Ganz einfach, oder?

Doch dein Gegenüber kann dich oder deinen potentiellen Wert für das Unternehmen gar nicht durch Erfahrung beurteilen. Denn noch hast du den Job ja gar nicht.

Wie erzählst du deine Charakterstärken? Wie kannst du deine persönlichen Stärken beweisen? Vor allem, wenn dir schon bei der Vorstellung, du müsstest „angeben“ oder eben „auf den Pudding hauen“ flau wird.

Mit einer Geschichte Charakter erzählen.

Doch mit einer guten Geschichte lässt sich da eine Menge machen. Je mehr Berufserfahrung hast, desto leichter wird es.

Ich zeige dir, wie du eine überzeugende Geschichte findest.

  1. Schau dir eine Liste mit Charaktereigenschaften an, die für den nächsten Karriereschritt nützlich sein können. Du kannst eine KI fragen was dazugehört. Oder du lädst dir die Liste mit 99 Eigenschaften herunter, die ich für dich vorbereitet habe. Falls dir auf der Liste eine Charaktereigenschaft fehlt, ergänze sie. 
  2. Welche Persönlichkeitseigenschaften treffen auf dich zu? Streiche alle, die nicht zu dir passen, dann wähle aus, welche für das kommende Gespräch für dich am wichtigsten sind. Entweder, weil sie direkt in der Stellenausschreibung verlangt werden und/oder weil du wirklich damit punkten willst.

    Das ist zu Beginn noch schwierig? Dann vergib pro Eigenschaft einen Wert zwischen 1 und 5. Der Wert 1 bedeutet „das trifft im beruflichen Kontext so gut wie nie zu“, der Wert 5 „diese Eigenschaft trifft in jeder beruflichen Situation zu“. Beachte, dass du dich auf den beruflichen Kontext konzentrierst. Denn es kann sein, dass du in einen privaten Hobby eine unendliche Ausdauer hast, während es dir im Job wichtig ist, dass es zügig zur Sache geht.

    Du kannst deine eigene Einschätzung auch durch Dritte überprüfen lassen. Wir sind manchmal ein bisschen betriebsblind, deshalb frag Menschen, die dir wohlgesonnen sind, die dich beim Vorankommen unterstützen.Double-Check: Würde deine Gesprächspartner die gleichen Eigenschaften aus der Liste auswählen oder sieht er/sie noch ganz andere in dir?

    Und noch eine Idee, falls du nicht so der Listenmensch bist. Hier hab ich dir 10 Ideen zusammengestellt, wo du Erfolgsgeschichten entdecken kannst.
  3. Finde jetzt konkrete Situationen, in denen du diese Charaktereigenschaft unter Beweis gestellt hast. Eine reicht für den Anfang. (Es schadet übrigens nicht, wenn es eine Situation ist, die sich auch dein zukünftiger Chef gut vorstellen kann. So kannst du ganz geschmeidig in seiner Welt andocken.)

    Wenn du ad hoc kein Beispiel findest, aber von dieser Eigenschaft überzeugt bist, dann frag Menschen, die dich im Arbeitsalltag erlebt haben. Ihnen fällt vielleicht schneller was ein. Oder geh deine Arbeitszeugnisse durch. Oder wie wäre es, ehemalige Kollegen oder Freunde auf einen „Erinnerung-Kaffee“ einzuladen?

    Das funktioniert auch noch nicht? Dann teste Möglichkeit Nr. 3. Was würde eine „setze deine gewählte Eigenschaft ein“ Person tun?

    Ein Beispiel: Du hast entscheidungsfreudig gewählt. Du bewirbst dich als Controllerin.Wie verhält sich eine entscheidungsfreudige Controllerin in einer Situation, in der es drauf ankommt?

    Vielleicht sind Daten besorgniserregend? Oder eine Einheit liefert seit einiger Zeit keine Zahlen mehr zu? Oder die aktuelle Datenlage passt so gar nicht zur geplanten strategischen Ausrichtung des Unternehmens.Vermutlich trifft sie in unklaren Situationen schnelle, vorläufige Entscheidungen in eigener Verantwortung. Dann bezieht sie rasch die relevanten Stakeholder ein. Dabei ist sie sehr klar in ihren Aussagen und hat die notwendigen Aktionen rasch gegeneinander abgewogen.

    Double-Check: Was würde eine entscheidungsfreudige Persönlichkeit niemals tun?

    Zielorientiertes Storytelling

  1. Und jetzt geht‘s ans zielorientierte Storytelling. Erzähle von deiner ausgewählten Situation.
  • In welchem Umfeld fand sie statt – wir nennen das Kontext schaffen, es hilft dem Gegenüber, sich in die Situation zu versetzen – wann und wo, wer war dabei? Was war deine Rolle?
  • Worin bestand die Herausforderung? Welches Problem war zu lösen? Was war dein Auftrag?
  • Wie hast du deine ausgewählte Eigenschaft eingesetzt und welchen Weg bist du gegangen? Wie bist du Hindernissen auf dem Weg begegnet?
  • Was war das Ergebnis? Worin bestand der Erfolg? Welche Erkenntnis hast du gewonnen (denn nicht immer gewinnen wir, lernen aber immer etwas dazu)?
  • Was bedeutet das für die Zukunft – Achtung Perspektivenwechsel – auch für deine/n Gegenüber, der/die dich einstellen will, weil es eine Herausforderung zu meistern gibt.

Nutze diese Schritte als Gerüst zum Aufbauen einer überzeugenden Geschichte, die einen anschaulichen Beweis für deine Charakterstärken liefert.

Ausführlicher habe ich diese Blaupause (einschließlich Perspektivenwechsel) für den Aufbau einer klassischen Kundenstory beschrieben. Denn schließlich ist deine Interviewpartner:in auch Kund:in, oder?

Bring deinen Charakter zum Strahlen

Du hast das Storytelling schon ganz gut drauf, würdest deine Geschichte aber vorab mit zwei erfahrenen Profis in einer Kleingruppe testen? Dann buch dir direkt hier deine 90 Minuten Online SoundCheck für deine Geschichte.

Du kannst dir gut vorstellen, dass StoryTelling im Jobinterview sehr nützlich ist, doch weißt nicht, wo du anfangen sollst? Kein Problem. Lass uns 1:1 fokussiert und entspannt daran arbeiten, die richtigen Geschichten für dich zu finden, aufzubauen und zu erzählen.

Du hast noch ein bisschen Zeit bis zum nächsten Jobinterview, und hast Lust, deine Storis mit 4 anderen motivierten Frauen gemeinsam Schritt für Schritt aufzubauen? Dann bist du beim Tages-Workshop „Erzähl dich selbst im Jobinterview“ in Hamburg oder München richtig.

Verabrede mit mir einen Termin für einen kostenfreien unverbindlichen Call und wir besprechen, was für dich am besten passt.

 

Erfolgsgeschichten finden

„Erfolgsgeschichten! Ich kann’s nicht mehr hören.“

Sandra sucht einen neuen Job.

Doch gerade zieht die Nase kraus. Sie schnaubt: „Weißt du, mein Leben war nicht so rosarot. Ich musste einen kaufmännischen Beruf lernen, auf den ich keine Lust hatte. Na gut, dann hab ich noch meinen Bachelor gemacht. Ich war froh, dass ich einen sicheren Job als Assistentin bekommen habe, wollte Hamburg nicht verlassen. Dann kamen beide Kinder. Mein Unternehmen ist nicht besonders fancy.
Und jetzt bauen sie mich ab. Also wo bitteschön sollen denn jetzt die Erfolgsgeschichten herkommen?

Sie redet sich in Rage. Ich muss liebevoll grinsen. Wie oft habe ich schon erlebt, dass Frauen keinen Schimmer davon haben, WIE gut sie sind. Oder es als ganz selbstverständlich betrachten, was sie in ihrem Leben schon geleistet haben.

Doch wir finden gute Geschichten. Immer.

Erfolgsgeschichten gibt’s wie Sand am Meer.

Es gilt nur, sie zu entdecken.

Was ist überhaupt Erfolg?

Im Kontext des Geschichtenerzählens bleiben wir mal ganz schlicht:

  1. Ein Mensch lebt sein Leben. Es gibt Zeit, Ort, Situation.
    Nehmen wir Sandra mit Mitte 20, fertig mit dem Studium, fest entschlossen, in Hamburg zu bleiben.
  2. Mensch steht vor einer Herausforderung.
    Sandra will einen Job finden, den sie gut gebacken bekommt. Er sollte ordentlich bezahlt werden, wenn er Spaß macht, wäre das schon schön.
  3. Mensch muss sich ins Zeug legen, um diese Herausforderung zu bestehen, denn es gibt Hindernisse zu überwinden.
    Sandra hat keine Top-Noten wie ihre Kommilitoninnen, vergleicht sich ständig mit ihnen und sieht sich wie die Ameise unter Schmetterlingen. Von Buchhaltung und Controlling fühlt sie sich eher überfordert, hätte Lust „was mit Marketing zu machen“. Doch hat sie blöderweise nur Praktika in der Buchhaltung.

In ihrem CV sehe ich, dass sie jahrelang für ein bekanntes Hamburger Unternehmen gearbeitet hat. Also muss es ja irgendwie funktioniert haben, oder?

Naja,“ meint sie, “Ich bin schon drangeblieben, hab mir noch vor dem Abschluss alle interessanten Firmen rausgesucht. Dann bin ich wirklich Klinken putzen gegangen, habe nicht lockergelassen. Immer wieder habe ich nur Buchhaltungsjobs angeboten bekommen. Zu guterletzt hab ich einen angenommen. Doch der Chef war irgendwie aufgeschlossen. Also habe ich für mich sofort mit verhandelt, dass ich mich auch ein bisschen intern im Marketing weiterbilden kann. Nebenberuflich habe ich mir noch ein kleines Kosmetikvertriebsbusiness aufgebaut. Da konnte ich alles machen. Und als dann die Marketingleiterin im Unternehmen kündigte, bin ich in ihren Job so reingerutscht.

Ich so:
Ach ne, du hast das Marketing geleitet? Keine Erfolgsgeschichten? Wirklich jetzt?

Jetzt grinst sie auch.

Doch ihre Augen sind ein bisschen feucht. „So hab ich das noch nie gesehen. Naja eher – so habe ich mich noch nie gesehen.

Ich schmunzle weiter vor mich hin und freu mich.

Danach filtern wir konzentriert ihre Stärken und Talente aus dieser ersten Geschichte heraus. Als sie diese Story als Erfolgsgeschichte erzählt, strahlt Sandra auch körperlich Zuversicht aus. Und eine gute Portion Stolz.

Wenn dein Erfolg für dich nicht sichtbar ist, erzähl anderen von deinem Leben.

Hast du auch das Gefühl, du hättest keine Erfolgsgeschichten zu erzählen?

Dann schau genauer hin.

10 Ideen, Erfolgsgeschichten zu entdecken:

  1. Wo, wann und mit wem hast du dich in deinem Leben rundum wohlgefühlt, hast echte Freude an dem empfunden, was du gerade getan hast?
  2. Was hast du für einen anderen getan, für das er/sie sich aufrichtig bedankt hat? Nicht weil du es musstest, einfach, weil du es gut kannst.
  3. Wobei kannst du die Zeit vergessen, bist völlig gefesselt von dem, was du tust?
  4. Schau dich um (vergleichen ist nicht immer schlecht): Worin bist du besser als der Durchschnitt?
  5. Wann hast du mal eine Auszeichnung, einen Preis bekommen oder eine Weiterbildung großartig abgeschlossen? Wie hast du das gemacht?
  6. Wann oder wobei bist du einfach nicht zu bremsen? Sobald eine Aufgabe ansteht, legst du los?
  7. Was fällt dir einfach so zu? Du musst nichts dafür tun, dich nicht anstrengen, es gelingt dir einfach?
  8. Wobei bitten dich andere immer wieder um Hilfe?
  9. Was hast du dir vorgenommen und auch durchgehalten, obwohl die Versuchung, zwischendurch abzubrechen verlockend war?
  10. Wann hast du mal etwas geschafft, was dir keine/r zugetraut hätte?

Die Quellen dieser Geschichten müssen nicht allein aus deinem beruflichen Umfeld kommen. Schau dir Familie und Freunde an, Hobbies, Ehrenamt, finanzielle Herausforderungen oder sportliche.

Du willst mehr Erfolgsgeschichten?

  • Lies hier weiter – mit diesem Perspektivenwechsel entwickelst du aus deiner Erfolgsstorie eine Kundenstory, die deinem Gegenüber hilft, sich selbst als Held*in der Geschichte zu erleben und deine Talente noch stärker wertzuschätzen.
  • Du hast deine Erfolgsgeschichten bereits aufgeschrieben und willst sie im sicheren Kreis testen? Sei beim nächsten Soundcheck online mit dabei. Hol dir wertschätzendes Feedback von 2 Story-Coaches und 3 andere Teilnehmerinnen.
  • Allein fehlt dir immer die Zeit und die richtigen Gesprächspartnerinnen? Gönn dir einen ganzen Tag und bereite dich im interaktiven Job-Interview Workshop in Hamburg oder München darauf vor, deine Erfolgsgeschichten souverän auf den Punkt zu erzählen.

Meine Prototypen sind grün

Im Garten der Villa unserer portugiesischen LifeStory wachsen Orangen- und Zitronenbäume. Jeden Morgen pressen wir den Saft frisch ins Glas.

Wir prototypen, damit unsere Ideen Früchte tragen - Katrin Klemm StoryCoach - Design your LifeStory

Die Kerne reisen getrocknet in einer Dose mit mir zurück nach Hamburg.

Wird es mir gelingen, daraus Bäumchen zu ziehen? Natürlich könnte ich eins im Laden kaufen. Doch das ist nicht das gleiche. Ich will herausfinden, was ich tun kann, um sie zum Keimen zu bewegen, und eines Tages zum Blühen. Eigene Zitrusfrüchte wären ein Traum… Das habe ich noch nie versucht. Also fange ich jetzt einfach mal an.

Genau wie die anderen Frauen aus der Villa am Pool. In unserem Design your LifeStory haben sie zehn Tage intensiv am nächsten Kapitels ihres (Job-)Lebens gearbeitet. Jetzt kommt es darauf an. Konkrete Ideen, die sie im Gepäck haben müssen sich im Alltag beweisen.

Echte Prototypen fürs echte Leben

  • Annie* erprobt, wie sich ihre Idee, ihr berufliches Engagement langsam runterzufahren mit den Anforderungen des Kunden matchen läßt. Sie will individuelle Wege testen, ihr tiefes fachliches Wissen an ihre Nachfolger*innen weiterzugeben.
  • Britta* fährt ab sofort zweigleisig. Sie bewirbt sich auf eine Teilzeitstelle, auf die sie bereits ein Auge geworfen hat. Sie will prüfen, ob die eine ausreichende Lebensgrundlage bietet. Daneben startet sie Schritt für Schritt ganz entspannt ihre Selbständigkeit.
  • Claudia* wird sich aus dem Job lösen, der ihr nichts mehr zu bieten hat. Sie erarbeitet einen Ausstiegsfahrplan und startet gleichzeitig aktiv die Suche nach einer neuen Herausforderung. Die Branchen hat sie so konkret eingrenzt, dass sie sofort loslegen kann. Außerdem bucht sie direkt eine Sehnsuchts-Reise, die sie schon viel zu lange aufgeschoben hat.
  • Donna* will Wege testen, ihre Grenzen klar und selbstbestimmter zu verteidigen, als es ihr in ihrer beruflichen Laufbahn möglich war. Sie hat nützliche Tools im Gepäck, und wird herausfinden, welche am besten funktionieren und 1A zu ihr passen.
  • Elli* hat sich zwei Prototypen parallel vorgenommen. Sie wird herausfinden, wo sie die PS, die sie auf die Straße bringen kann, im eigenen Unternehmen so viel besser einsetzen kann, dass sie endlich mehr Wertschätzung bekommt. Gleichzeitig will sie mehr Raum für ihren künstlerischen Neigungen schaffen, und erarbeitet sich ein Startportfolio für ihr Angebot.

*Die Namen sind nicht echt, doch die Frauen sind es. Wenn du mehr darüber erfahren willst, was sie in ihrer LifeStory erlebt haben – hier findest du die Interviews aus diesem Frühjahr. Diese stammen aus dem letzten Jahr LifeStory Portugal 2022.

Sieben gute Gründe fürs prototypen

Als letzte Phase jeder LifeStory prototypen wir sechs Wochen lang, weil..

  1. Wir schnell und mit geringst möglichem Aufwand wissen wollen, wie unsere Ideen den Praxistest bestehen.
  2. Wir erleben wollen, wie sich unsere Lösungen anfühlen. So erfahren wir, ob auch praktisch zu uns passt, was als Idee brillant war.
  3. Wir Endorphine – die Glückshormone, die uns schon beim Entwickeln der Ideen begleitet haben – als Energiebooster im Alltag nutzen wollen. Denn sobald wir entdecken, was uns alles gelingen kann, steigt unsere gute Laune und die Neugier, was im Meer der Möglichkeiten noch alles geht.
  4. Wir dazu unsere Vorhaben in machbare Portionen teilen, statt uns Tag für Tag von übermäßig großen Zielen lähmen zu lassen.
  5. Es in Ordnung ist, wenn eine Idee schon in den ersten Wochen platzt. Falls sie noch nicht ausgereift genug war, haben wir nur eine begrenzte Menge Energie investiert. Stellen wir fest, dass die Umsetzung schwieriger ist als erwartet, ändern wir Details, passen das Timing an und teilen unsere Kräfte besser ein.
  6. Wir uns in dieser Phase nach Unterstützer*innen umsehen, die an ähnlichen Vorhaben arbeiten oder denen schon gelungen ist, was wir erreichen wollen. Wir knüpfen wertvolle Kontakte oder finden die passenden Netzwerke. Es sind die echten Begegnungen, die unseren Ideen noch mehr Drive geben.
  7. Wir nicht bereuen wollen, unserem Traum – sei er auch noch so verrückt – nicht einmal eine Chance gegeben zu haben, im Alltag zu landen.

Prototypen, damit unsere Ideen Früchte tragen

Deshalb habe ich einige Zitronenkerne erstmal im Wasser quellen lassen, andere direkt in feuchte Erde gesteckt. Die Idee vom Spülschwamm als Brutkasten war ein Youtube-Hack.

Wir prototypen, damit unsere Ideen Früchte tragen - Katrin Klemm StoryCoach - Design your LifeStory

Bei manchen hat es Wochen gedauert bis die erste grüne Spitze zu sehen war. Andere sind gar nicht aufgegangen. Die nächsten haben rasant ausgetrieben, sind während einer Urlaubswoche dann leider vertrocknet. Prototypen wollen regelmäßig gegossen werden.

Wir prototypen, damit unsere Ideen Früchte tragen - Katrin Klemm StoryCoach - Design your LifeStory - Scheiter heiter

Manchmal gewinnst du. Manchmal lernst du.

Ein paar Kerne habe ich noch in Reserve, mal schauen, was mir noch einfällt. Denn genau dafür ist Prototyping ja da. Es erlaubt uns zu scheitern und zu lernen. Lädt uns ein, neugierig zu sein – auf das, was schon klappt und was noch nicht.

Im letzten Villa-Frühjahr habe ich entdeckt, dass zwei Zitronenbäume einem Schädling zum Opfer gefallen sind. Jetzt stehen dort zwei Avocado-Baum-Babies. Vielleicht sind sie im nächsten Frühjahr schon so weit, dass ich mit Avocadokernen prototypen kann.

Du willst im Frühjahr 24 mit nach Portugal fahren  – trag dich jetzt auf die Warteliste ein, denn es gibt nur 4 Plätze. Lass uns miteinander sprechen.

Ich bin schon gespannt, welchen Prototypen du dann wählen wirst.

 

Storytelling für gute Geschäfte

Gute Gespräche führen zu guten Beziehungen. Gute Beziehungen zu guten Geschäften.

Sicher, Zahlen – Daten – Fakten sind ein wesentlicher Baustein für gute Geschäfte. Doch Menschen wollen persönlich angesprochen und überzeugt werden. Bevor sie eine Kaufentscheidung mit dem Verstand treffen, hat der Bauch schon längst entschieden. Je besser es dir gelingt, mit deinem Angebot Sympathie zu wecken, Vertrauen zu schaffen und eine Nähe herzustellen, die kein Fake sondern eine echte Herzensangelegenheit ist, desto erfolgreicher wirst du auf dem Markt sein.

Gute Geschäfte brauchen gute Geschichten

Dazu brauchst du gute Geschichten, die:

  • Am wahren Bedürfnis der potentiellen Kund:in andocken
  • Aus Daten und Fakten Bilder im Kopf entstehen lassen
  • Demonstrieren, wie du Kund:innen erfolgreich werden lässt
  • Szenarien anschaulich und greifbar werden lassen

Gaukle keine Traumschlösser vor. Deine Kund:innen sind zu klug dafür. Du hoffentlich auch. Geschichten sind ehrlich, authentisch und inspirieren unser Gegenüber dazu, das volle Potential einer Leistung zu erkennen.

Wenn deine Kund:in sich darauf verlassen kann, dass du sie ernst nimmst, ihren Bedarf verstehst und liefern kannst, was du versprichst, entsteht Vertrauen wie von allein. Das schaffst du indem du:

  • Ihre Geschichten entdeckst und mit dem Herzen zuhörst
  • Zeit und Verstand investierst und ergründest, was sie und ihr Umfeld bewegt
  • Radikal aus ihrer Perspektive und der ihrer Kund:innen denkst
  • Ihr durch deine Erfolgsstories hilfst, den Nutzen deines Angebotes für sich selbst zu erkennen

Gute Geschäfte brauchen passende Stories

Deshalb ist meine Toolbox für dich – je nach deinem Vorwissen und deinem aktuellen Bedarf – vielfältig. Zum Beispiel:

  • Die Heldenstory: Wie zeigst du deinem Kunden | deiner Kundin was sie von der Zusammenarbeit mit dir haben? Mach eine Kundenstory draus. So geht’s: Der Klassiker mit einem Twist.
  • Archetypische Muster: Wir schaffen Klarheit wofür du stehst und wie du arbeitest. Gibst du als Königin Strategie und Richtung vor (die klassische Beraterin)? Kämpfst du – wie die Kriegerin – mit allen Mitteln für den Sieg (die Anwältin)? Bist du stark mit deiner Intuition verbunden und entdeckst überall die Chancen (das ist eine Facette meiner Arbeit als Coach).
  • Bilder, Analogien und Metaphern erleichtern den Zugang zu deinem Angebot und schaffen einen Aha-Effekt

Wir arbeiten heraus, worin deine einzigartige Botschaft besteht und wie du sie deinen Wunschkund:innen so authentisch vermittelst, dass sie sich für dich entscheiden.

Eine Rückmeldung:

Liebe Katrin, am Freitagabend habe ich eine Präsentation für meinen Nebenjob als Farb- und Stilberaterin gehalten. Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, und ich habe sehr viel positives Feedback bekommen! Das führe ich nicht zuletzt darauf zurück, dass ich auf Basis deines wunderbaren Inputs zum StoryTelling eine ganz persönliche Geschichte erzählt habe, statt mehr oder minder nur die Fakten darzustellen. Ganz herzlichen Dank für deine Unterstützung, die ich auf diese Weise – auch ohne deine direkte Anwesenheit – noch mal erfahren habe! F.B. 

Danke für bessere Geschäfte durch Storytelling bei Katrin Klemm

Dein Drehbuch – nur du schreibst es

Inner Stories – nur du schreibst sie neu!

Es ist einer von diesen Tagen. Grau, wolkenverhangen, kein Sonnenstrahl in Sicht. Eigentlich kein Wetter zum Aufstehen. Du tust es doch. Nur weil du denkst du musst…

Dann rutscht dir gleich morgens die Teetasse aus den Händen. Die Katze hat den Sessel zerfetzt. Du öffnest dein Postfach  – eine Mahnung. Oh nein, du hast vergessen eine Rechnung zu bezahlen. Und dann sagt auch noch ein Kunde genau Auftrag ab, der dir dein Einkommen der nächsten zwei Monate gesichert hätte. Puh…

Deine Story rast bergab

Der negative Self-Talk steht auf Autopilot:

Ich bin nicht…

Erfolgreich, schnell, erfahren, professionell, überzeugend,…. genug

Und sowieso

Unsportlich, unbeweglich, zu dick, unattraktiv, nicht begehrenswert, …

Keiner liebt mich

Iss klar: Würde man dir (oder deiner Leistung) heute ein Preisschild umhängen, könnte man dich zum Gegenwert eines Kilo Kartoffeln buchen. Denn was kannst du schon wirklich?

STOP!  S T O P  t h i s  s t o r y !

Du erzählst dir gerade selbst eine Geschichte, mit der du dich tiefer und tiefer reinreiten wirst. Wenn das heute so ein Tag ist, an dem es in Ordnung ist, den ganzen Tag im Pyjama herumzulaufen und dich zu bedauern, ok. Solche Tage sind eine prima Gelegenheit für Filme, Eis und Chips (die große Tüte!). Die müssen auch mal sein.

Wenn der Tag heute nicht dazu gehören soll, dann Stop it. Halte den Film an!

Neues Drehbuch!

Unsere Selbstwertschätzung ist ein Ergebnis unserer eigenen Wahrnehmung, unserer Erinnerung und unserer Vorstellungskraft. Klingt glaubhaft.Und trotzdem. Wie kommst du raus aus der Nummer?

Ich bin was ich bin.

Beginne damit zu dir selbst (laut oder still für dich selbst) zu sagen: „Ich bin… „ – einzige Regel: du darfst die Leerzeichen nur mit positiven Eigenschaften und Talenten füllen. Zugegeben, das ist nicht die leichteste Übung. Aufgeben wäre leichter. Zurück zu Netflix, Eis und Popcorn. Willst du immer noch nicht? Und trotzdem fällt dir jetzt in diesem Zustand gerade nichts ein?

Frag dich: Was schätzen Menschen an dir, die du zu deinen besten Freund/innen zählst? Sie sagen: „…“ Wiederhole diesen Satzanfang und seine Ergänzungen dann für mindestens eine Minute.

Erinnere dich an deine Geschichte.

Ich bin was ich geworden bin. Erinnere dich.

Geh ein Stück in deinem Leben zurück – wie weit, das bestimmst nur du. Erinnere dich an Momente, Stunden, Situationen, in denen du etwas richtig gemacht hast. Ganz gleich, wie klein die Sache auch gewesen sein mag. Nutze den Satzanfang „Als ich damals…“. Hole dir die Erinnerung zurück, halte einen Augenblick inne und spüre, wie gut sich das anfühlt.

Wenn es nicht sofort funktioniert, nimm dir einen Moment länger Zeit: Wann war es ungefähr, wer war dabei? War es am Tag oder abends/ nachts? War es kalt oder warm? Drin oder draußen? Vertiefe dich in ein paar Szenen deiner vergangenen Story.

Entwickle deine Geschichte.

Ich wäre gern…

Denke an Menschen, die Eigenschaften haben, die du auch gerne hättest. Vielleicht hast du heimliche Held*innen? Menschen, die du bewunderst? Was möchtest du von ihnen lernen?

Sage dir: Bis hier her bin ich gekommen. Und ich werde weitergehen. Weil ich es kann.

Weil du Stärken (Tricks, Kniffe, Erfahrungen, Verbündete, Siege, …) aus deiner persönlichen Geschichte mitbringst, die dir niemand nehmen kann. Es ist alles da. Heute vielleicht noch ein bisschen hinter einer Wolke verborgen. Doch die zieht vorbei. Das was du kannst und was du bist, wird wieder strahlen.

Atme einmal tief ein. Und noch tiefer aus. Lass deine Schultern sanft nach hinten sinken und hebe deinen Blick. Das fühlt sich gut an? Dann gleich noch einmal!

Dein neues Drehbuch steht.

Also, Klappe die zweite…

Neuen Tee kochen. Katze an den Kratzbaum setzen und Notiz machen, dass du heute Abend die Tür zum Wohnzimmer schließt. Rechnung bezahlen. Kunden anrufen, vielleicht geht da ja noch was.

Fortsetzung folgt…

Falls sich das gerade gut anfühlt, dann kannst du das (so als kleines Polster für den nächsten nebligen Tag) auch noch ein wenig pimpen.

Was du noch tun kannst: gratuliere dir zu deinen Talenten, zu allem was du kannst und bist. Such dir eine schöne Postkarte. Stell dir vor, du schreibst eine Glückwunschkarte an deine beste Freundin, deinen besten Freund, einen Menschen, der echt Großartiges geleistet hat.

„Liebe/r…… – lass die gepunktete Linie zuerst noch frei. Liste alles auf, was du an dir schätzt und richtig gut kannst. Und dann schreibe –

– schwungvoll oder andächtig, mit Würde,  Anerkennung, Wertschätzung (oder einem Grinsen, weil es dir immer noch ein bisschen komisch vorkommt) deinen eigenen Namen in die frei gelassene Stelle.

Adressiere die Karte an dich, finde eine Briefmarke, geh los zum nächsten Briefkasten und wirf sie ein.

Es ist toll, Liebesbriefe zu bekommen.

Dieser Gedanke ist einer von 24 Guten Gründen für gute Stories.

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Kundenstory = Heldenstory: der Klassiker mit einem Twist

Geht es um angewandtes Storytelling, gehört die Kunden-Story zu den klassischen Einsatzbereichen. Sie schafft Vertrauen und erlaubt potentiellen Auftraggebern besser zu verstehen, wie wir ihnen helfen, erfolgreich zu werden. Sobald wir ihnen transparent machen und sie daran teilhaben lassen, wie wir arbeiten.

Häufig orientiert sich die Kundenstory am Muster der Heldenreise. Ein uns menschlich vertrauter Held bekommt es mit einem menschlichen (andere Person, Krankheit, Tod, …) oder materiellen (kein Geld, keine Arbeit, kein…) Problem oder Gegner zu tun. Er macht sich – freiwillig oder unfreiwillig – auf den Weg ins Abenteuer. Muss sich mit Widerständen auseinandersetzen. Trifft auch unterstützende Kräfte (Mentoren draußen in der Welt oder Fähigkeiten, hilfreiche Überzeugungen in sich selbst). Er ficht den entscheidenden Kampf aus. Dann kehrt er mit einer Erkenntnis in seine Welt zurück, um dort von einer höheren Stufe aus die nächste Herausforderung anzugehen.

So einfach kann Kundenstory aussehen.

Die Heldenreise | Katrin Klemm Storytelling
So knapp, so gut.

Nun vergessen manche Dienstleister leider, dass es noch etwas Eleganteres  – und viel Erfolgversprechenderes – gibt, als sich als Held der eigenen Story zu inszenieren.

Unser Kunde möchte von uns wissen: Was habe ich davon, mit dir zu arbeiten? Potentielle Kunden möchten wissen, dass du liefern kannst, was du versprichst.

Welche Perspektive wählst du für deine Kunden-Story? Wie hebst du den Kunden in die Heldenrolle? Und wie trägst du als Mentor*in dazu bei, dass er SEIN (!) Ziel erreicht?

Neue Perspektive für deine Kundenstory

Perspektivenwechsel im Storytelling Katrin Klemm

 

Möchte ich meinen Auftraggebern zum Beispiel deutlich machen, was StoryCoaching in Verbindung mit Wingwave-Coaching für faszinierende Erfolge bringen kann, erzähle ich von meiner Klientin Claudia, einer Sales Managerin mit extrem schlechten Ausgangsbedingungen für ihre Produkt-Roadshow.

Ich baue meine Story so auf, dass zu erkennen ist:

  1. Was Claudia für sich erreichen konnte und
  2. Wie wir das gemeinsam geschafft haben

Als sie ins Coaching kommt, steht ihr eine Unternehmens-Roadshow für eine Produktplatzierung bevor. Während anderen beim Gedanken an einen mehrwöchigen 12-Städte-Dauerpitch der Blutdruck empfindlich steigt, durchflutet Claudia eher die Abenteuerlust. Doch ich höre ihr “Aaaber …” schon am Klang ihrer Stimme, noch bevor sie es ausspricht. Sie hat die Anweisung, Präsentations-Folien zu verwenden, die der Chef gebaut hat. Folien voller Zahlen-Daten-Fakten. Dazu war ihr auf zwei Testläufen mitten auf der Bühne die Stimme weggeblieben. Das hatte sie noch nie zuvor erlebt. Ein Alptraum.

So machen wir eine Erfolgsstory daraus

Für diese drei Schritte nehmen wir uns einen halben Tag Zeit, wir:

  • fokussieren auf ein Zielpublikum, entwickeln eine Kernbotschaft und die passende Story dazu
  • picken uns aus den Chef-Folien nur die heraus, die unbedingt sein müssen und zur Story passen
  • entschärfen mit Wingwave (einem speziellen Emotionscoaching) aktuelle Stresstrigger und sorgen dafür, dass ihre Abenteuerlust und eine Prise Entspanntheit sie auf der Bühne brillieren lassen

Das neue Kundenstory-Muster
Vorlage Kundenstory | Katrin Klemm Storytelling

Claudias Anruf kommt am zweiten Tag der Roadshow. Eine Welle puren Enthusiasmus rollt durchs Telefon. Unsere Strategie ist aufgegangen.

Sie war ein wahres Feuerwerk auf der Bühne und doch locker genug, um zu beobachten, dass ihr die Zuhörer an den Lippen hingen. Beim After Sales Team klingeln die Telefone. Und ja, der Chef war zu Beginn ein wenig knurrig gewesen. Sie hätte “seine Folien verbogen”. Doch die Anzahl der Gespräche mit Neukunden gibt ihr recht…

Eine einfache Arbeitsanleitung zum Aufbau einer solchen kundenorientierten Heldenstory findest du in Kapitel 10 von “Der Tag an dem Bella verschwand” (Selbstcoaching mit Business-Stories).

Für noch mehr Beispiele für praktisch angewandtes authentisches Storytelling hol dir dein eBook zum Download: Gute Gründe für gute Stories – 24 konkrete Situationen in denen eine authentische Story dein Leben & dein Business erleichert.

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Vom Träumen ins Tun. So geht es.

Wünschen – wollen – planen – tun

So kommst du vom Träumen ins Handeln

1999 war es nicht mehr als eine vage Idee, ein stiller Traum, ich könne irgendwann nur noch mit den Menschen zusammenarbeiten, mit denen ich es wirklich will. Mich auf das konzentrieren, was ich am allerbesten kann und am liebsten von früh bis spät in den Abend tun würde. Doch ich war angestellt in einem Großkonzern. Ich hatte spannende Herausforderungen zu meistern, gewiss.

Doch ich tanzte nach Regeln, die andere bestimmt hatten. Lange träumte ich nur so vor mich hin. Doch meine Sehnsucht wurde stärker und stärker. Jahrelang bildete ich mich weiter, traf Menschen, die mir RoleModels wurden, probierte aus, stolperte über Hindernisse und stand wieder auf. Ich machte Pläne und verwarf sie wieder, kam nicht wirklich ins Tun. War sauer auf mich selbst, wollte mehrfach in den Sack hauen und konnte doch von der Idee nicht lassen.

Bis zu dem Tag als ich mich entschieden habe

Genau in dem Augenblick, in dem aus meinen Wünschen und Absichtserklärungen ein fester Wille, ein Plan und echtes Handeln wurden, habe ich sprichwörtlich den Rubikon überschritten. Die Metapher geht Caesars Entscheidung zurück, mit seinem Heer den Fluss Rubikon zu überschreiten, mit Normen zu brechen, Neuland zu betreten und ins Abenteuer zu ziehen. Es ist der Augenblick der Entscheidung, der Tat.

Träumst du auch schon dein halbes Leben von einer Idee, die du ach so gern umsetzen würdest?

Doch bist du nicht bereit, den Rubikon zu überschreiten, wirst du kaum vorwärtskommen. Deine Ziele bleiben ewig ungelebte Träume.

Wo stehst du im Moment?

Die folgende Do-it-yourself-Anleitung ist ein Auszug aus Der Tag an dem Bella verschwand, dem Roman für Selbstcoaching mit Business-Stories.

Finde heraus, vor welchem Schritt du stehst und was du als nächstes konkret tun kannst, um vom Träumen ins Tun zu kommen.

Von Träumen ins Tun kommen mit StoryCoach Katrin Klemm

1 Vermuten

Meist fängt es mit einem Kribbeln im Bauch an, einer vagen Idee, die dich nicht mehr loslässt. Es geht um Zu- und Abneigungen, um Stimmungen, Lust und Unlust, diffuse undeutliche Körperreaktionen. Was dahinter steckt, will sich noch nicht deutlich offenbaren. So richtig schlau wirst du aus diesem unbewussten Bedürfnis noch nicht.

Ich habe mit den Jahren gelernt, auf mein Bauchgefühl zu hören und ihm zu vertrauen. Ich weiß heute, wenn da eine Ahnung herumzappelt, die immer und immer wieder kommt, dann ist es was Wichtiges. Also lasse ich es zu.

Werde wach für deine Intuition. Vertraue deinem Bauchgefühl. Welche Bilder tauchen auf? Welcher Gedanke lässt dir eine wohlige Gänsehaut über den Rücken laufen? Was flüstert deine innere Stimme? Achte genau auf die Dinge, bei denen du dir schon im nächsten Moment vielleicht wieder sagst „Ich doch nicht“, „Wie soll das bloß gehen?“.

Noch nichts Tun!

Hab den Mut, weiter zu spinnen! Hinter den verrückten Ideen stecken oft große Sehnsüchte und Leidenschaften. Tue noch gar nichts, außer dir selbst einmal aufmerksam zuzuhören.

2 Wünschen

Jetzt bekommt die Sehnsucht eine Stimme. Ein Bild formt sich, eine Idee wird konkreter: Was treibt dich an? Woher kommt diese Lust darauf, etwas zu tun? Sobald du dir deiner wahren Bedürfnisse bewusst wirst, spürst du, wie deine Unruhe und auch die Bereitschaft wachsen, endlich ins Handeln zu kommen.

Fasse in Worte, was es ist, das dich an deiner Idee fasziniert. Finde heraus und formuliere, worum es dir wirklich geht, was deine Augen leuchten und dich vor lauter Vorfreude nicht mehr schlafen lässt. Wenn es (zu) viele tolle Ideen sind, schau genauer hin: Welche davon sehen besonders lohnenswert aus, um sie in ein konkretes Ziel zu verwandeln? Wie viel wärst du bereit für die Umsetzung deiner Idee zu investieren? Denke nicht nur ans Geld. Es geht auch um dein Zeitbudget oder darum, welche lieb gewonnenen Gewohnheiten du bereit bist, dafür aufzugeben. Schreib es auf oder sprich darüber: mit Freund*innen, Kolleg*innen, einer/m Coach.

Überquere den Fluss

Jetzt geht es über den Rubikon. Hier fängt echtes Handeln an. Jetzt haben deine Absichten so viel Energie getankt, dass es wirklich losgeht. Du hast deine Entscheidung getroffen – es ist dein Moment ’of no return’. Das Schiff legt ab. Das Ufer bleibt zurück.

Komme ins Tun - schreib das nächste Kapitel deiner Träume mit StoryCoach Katrin Klemm

Kannst du dich an einen solchen Moment in deinem Leben erinnern? Ja? Dann kennst du wahrscheinlich das überraschend angenehme Gefühl, das sich in diesem Augenblick der Entscheidung einstellt. Kein Wunder! Du bist nicht mehr hin- und hergerissen. Es gibt kein Zögern mehr. Du findest auf einmal Zeit, dich ganz auf die Umsetzung zu konzentrieren. Aktiv getroffene Entscheidungen machen den Kopf frei und sorgen für Motivation. Du bist endlich raus aus deiner Komfortzone.

Mein Start ins Unbekannte war 2004 der Schritt in die Selbständigkeit. Dass das jetzt bald 20 Jahre her ist, kann ich manchmal selbst kaum fassen. Doch mich hielt nichts mehr im Konzern, ich war bereit fürs Abenteuer Coaching.

3 Wollen

Jetzt bist du fest entschlossen auf die andere Seite zu kommen. Du lässt alle Bedenken und Ausreden hinter dir. Es ist vorbei mit Wenn und Aber. Nichts und Niemand kann dich daran hindern, dein Vorhaben umzusetzen und die Tragfähigkeit deiner Entscheidung zu testen.

Mach dir noch einmal deine Absicht klar. Wofür stehst du ein, was bist du bereit zu investieren, damit dein Plan gelingt? Formuliere dein Ziel konkret. Sprich deinen Entschluss laut aus. Definiere, wo du hin willst. Wofür bist du bereit, dich nicht nur zu interessieren, sondern dich auch zu committen, wenn es darauf ankommt? Spüre in dich hinein: Wie wird es sich anfühlen, wenn du dein Vorhaben erfolgreich umgesetzt hast. Was tust du, wer bist du dann?

4 Planen

Du weißt jetzt, WAS du willst. Jetzt packe das WIE beim Schopf. So erhöhst du die Wahrscheinlichkeit, deine Absichten zu realisieren und dein angestrebtes Ergebnis zu erreichen.

Entwirf Strategien, entwickle Pläne, die es dir erlauben gezielt zu handeln. Konzentriere dich auf das Wesentliche und setze Prioritäten. Was konkret wirst du tun und bis wann, damit dein Vorhaben gelingt? Womit beginnst du? Wen oder was brauchst du als Verbündete oder Unterstützung? Überprüfe auch, was du schön bleiben lassen wirst – welche alten Gewohnheiten keinen Platz mehr in deinem Leben haben – um dein Ziel nicht zu gefährden. Plane nicht zu detailliert und rechne schon jetzt damit, dass sich Pläne ändern können. Dein Plan soll dir  zur Orientierung dienen, keine Fessel werden.

Ich hab es mit dem Planen manchmal übertrieben. Und liebe alte Gewohnheiten haben mir manche schlaflose Nacht beschert. Doch das ist eine andere Story 😉.

5 Handeln – dein Tun ist nicht mehr aufzuhalten

Entschlossen und engagiert gehst du jetzt an die Umsetzung deines Vorhabens. Jetzt legst du los, gehst einen Schritt nach dem anderen. Du probierst (dich) aus und arbeitest ausdauernd auf dein Ziel hin. Du verfolgst deine Pläne, setzt vorhandene Ressourcen ein, beschaffst alles, was noch fehlt und lässt dich nicht irritieren.

Geh los - kraftvoll auf das nächste Kapitel deiner persönlichen Geschichte zu. Katrin Klemm StoryCoach aus Hamburg unterstützt dich gern dabei.

Es hilft beim Umsetzen, wenn du deine Aufmerksamkeit klar auf dein Ziel ausgerichtet hältst. Blende Störfaktoren, die nicht direkt dazu beitragen, dein Ziel zu erreichen für den Moment aus. Hilfreiche Frage, wenn du dich dabei erwischst, dich abzulenken: Wie trägt das. was ich hier gerade tue, dazu bei, mein Ziel zu erreichen? Glaub mir, ich habe diese Frage täglich mindestens einmal gebraucht 😉.

Umgib dich mit Menschen, die deine Ziele unterstützen, dich fördern und challengen, dran zu bleiben. Aktiviere dein Netzwerk an Unterstützer*innen. Bremse Nörgler*innen, Besserwisser*innen und Bedenkenträger*innen aus.

Diese Kraftquelle hab ich lange unterschätzt. Heute bin ich stolz darauf, Teil von LadiesMentoring zu sein.

Überprüfe gelegentlich – einmal im Monat reicht – die Leuchtkraft deiner Wünsche: Wofür bist du angetreten? So bleibt der wahre Antrieb auch über eine längere Distanz wach und hilft dir unerwartete Hindernisse zu überwinden.

6 Bewerten

Glückwunsch, du hast es geschafft. Jetzt ist die Zeit für einen Soll-Ist-Vergleich. Sowohl auf der Fakten- als auch auf der emotionalen Ebene. Hast du genau das erreicht, wonach du dich gesehnt hast, was deinen Wünschen entsprach?

Nimm dir die Zeit für eine persönliche Retrospektive und analysiere. Zum Beispiel:

  • Bin ich zufrieden?
  • Was habe ich mir anders vorgestellt?
  • Was lief besser als erwartet?
  • Wo bin ich hinter meinen Wünschen zurückgeblieben?
  • Welche (inneren) Grenzen musste ich überwinden? (als Caesar damals den Rubikon überschritt, setzte er sich über geltende Regeln hinweg. Doch wer echte Innovationen sucht, muss das manchmal tun.)
  • Worauf sollte ich beim nächsten Mal stärker achten?
  • Und überhaupt: War das Ziel das richtige? Wenn ja – Party! Wenn nicht: Du kennst jetzt den Weg über den Rubikon und kannst jederzeit neu starten.

Du hast Fehler gemacht, bist vom Weg abgekommen? Pfeif drauf, das kommt vor. Betrachte deine Fehler grundsätzlich als deine Chance zu lernen. Und vielleicht hast du ja auf dem Umweg etwas Spannendes, Nützliches oder Inspirierendes entdeckt.

Du bist jetzt entschlossen loszulegen und brauchst Unterstützung?

Dann komm 10 Tage mit nach Portugal – Fokus auf dich und ein starkes Buddyteam – am 17. Oktober geht’s los.
Oder hier in Hamburg für ein ganzes Semester – ab Juni.

Wann fällt es dir noch nicht leicht, über deinen persönlichen Rubikon zu kommen? Wo gehen Wunsch und Wille noch nicht ins Tun über? Schreib es mir in die Kommentare!

 

Weiterlesen in Kapitel 3 Der Tag des doppelten Neustarts.

Du willst gründen? Wieso denn das?

Deine Gründerstory – was steckt dahinter?

Weshalb es sich lohnt, die echten Motive unseres Handelns genauer unter die Lupe zu nehmen.

Überzeugende Gründerstories gehören zu den spannendsten Geschichten, mit denen du deine Kunden gewinnen kannst. Steve Jobs Garagengeschichte kennt heute die ganze Welt. Vielleicht träumst du ja davon, das nächste Apple-Imperium zu gründen?

Doch hast du eine überzeugende Antwort darauf, wenn man dich fragt, warum du unbedingt gründen willst? Oder schon gegründet hast?

Was treibt dich wirklich an?

Saskia Hagendorf ist Expertin – Motivationsexpertin – seit sie sich in ihrer Jugend mit der Motivation ihrer Tischtennis-Lehrlinge befasst hat. Damals ging es darum herauszufinden, was ihre Tischtennis-“Kinder” antreibt. Was motiviert sie besser zu werden und zu gewinnen und was nicht? Heute betreut sie UnternehmerInnen, GründerInnen und Personen in Veränderungsprozessen, um mit ihnen gemeinsam herauszufinden, worin die wahre Motivation für ihr Handeln steckt. Oder zunächst einmal herauszufinden, woran es liegt, wenn manche Projekte einfach nicht gelingen wollen.

Mit Saskia Hagendorf im Interview

sprechen wir über:

  • den Unterschied zwischen Werten und Motiven
  • die Motive hinter ihrer persönlichen Gründerstory
  • was du tun kannst, wenn es hakt im Job
  • deine Chance kostenfrei mehr über deine Motive herauszufinden

Saskia, denke ich darüber nach, was mich persönlich antreibt oder mir wichtig ist, habe ich bisher zuallererst über meine Werte nachgedacht. Du sprichst von meinen Motiven an denen ich mich noch viel besser orientieren kann. Worin liegt der Unterschied zwischen Werten und Motiven?

Frag doch mal eine Gruppe von zwanzig Menschen: „Wem von euch ist Sport wichtig?“. Nehmen wir an, es melden sich vierzehn. Das sieht auf den ersten Blick nach einer überdurchschnittlich sportbegeisterten Gruppe aus. Nun stell die Frage etwas anders: „Wer von euch hat ein Funkeln in den Augen oder ein Kribbeln im Bauch, wenn er nur daran denkt, in seine Sportschuhe zu schlüpfen?“ Wahrscheinlich sind das deutlich weniger. Genau hier erkennt man den Unterschied zwischen Werten und echter Motivation.

Am Funkeln?

Am Funkeln erkennst du die Echtheit

Das Funkeln steht für die pure Emotion, für ein „das fühlt sich gut an“, für ein „da hab ich richtig Bock drauf“. Hier erkennen wir, dass ein echtes Motiv angesprochen wird. Bei denjenigen, die zuerst zugestimmt haben, dass ihnen Sport wichtig ist, kann das ganz rationale Gründe haben. Der Arzt hat ihnen vielleicht eingeschärft, dass es Zeit ist, etwas gegen ihre Kurzatmigkeit zu tun.

Oder du hast selbst festgestellt, dass die Hosen nicht mehr zugehen und Sport beim Verlieren von Pfunden helfen soll. Hier braucht es eine Menge Willenskraft, um das tägliche Laufpensum zu bewältigen. Das kann anstrengend werden. Liegt ein Aktivitätsmotiv (definiert als „Freude an körperlicher Bewegung“) zugrunde, wird das nicht nur deutlich leichter, sondern bringt auch mehr Freude mit sich. Auch das Dominanzmotiv (definiert als „Freude am Gewinnen“) kann einen Einfluss auf unsere sportliche Aktivität haben. Und wenn man nur die beiden Motive – Aktivität und Dominanz vergleicht, sieht man direkt komplett andere Antreiber, unabhängig von den Werten.

Ok, das leuchtet mir ein. Und weshalb kann es jetzt für GründerInnnen nützlich sein, sich mit ihren Motiven auseinanderzusetzen?

Lass mich, liebe Katrin, meine eigene Gründerstory teilen, um es greifbar zu machen.

Die Motive hinter Saskias Gründerstory

Seit ich denken kann, wollte ich selbständig sein, aber wusste ehrlich gesagt nicht, womit ich mich selbständig machen könnte. Schaue ich heute auf meine Motive, weiß ich nun auch genau, woher dieser Drang kam und weshalb ich meinen Plan erst relativ spät umgesetzt habe:

Eines meiner höchsten Motive ist die Selbstentscheidung (definiert als „Freude an der Selbstbestimmung“). Dies bedeutet nicht, dass ich nicht auch gern mit anderen gemeinsam arbeite. Doch ich entscheide sehr gern für mich. Das könnte in Unternehmen auch Nachteile mit sich bringen. Im Gegensatz dazu ist mein Wagnismotiv (definiert als „Freude an Nervenkitzel“) sehr gering. Deshalb bin ich nicht einfach in die Selbständigkeit gesprungen. Ich brauchte einen Plan, der für mich funktionieren kann und der mir mehr Gewissheit über die Folgen gibt (in diesem Fall das Vorsichtsmotiv).

Drehen wir die Geschichte doch einmal um: stellen wir uns vor, mein Wagnismotiv, also die Freude am Nervenkitzel, und auch mein Statusmotiv (definiert als „Freude an der öffentlichen Achtung der eigenen Person“) wären viel stärker ausgeprägt. Vielleicht hätte ich mich dann direkt nach dem Studium als Eventmanagerin selbständig gemacht?

Saskia Hagendorf Motivationspotentialanalyse MPA Interview bei Katrin Klemm Storytelling

Unsere Motive bestimmen unseren Erfolg

Motive sind sehr stabil in uns verankert. Der Unterschied ist nur, dass sie sich je nach Lebensabschnitt anders ausleben können. Sie gehören einfach zu uns. Ich kann mich nicht vor ihnen drücken oder aus der Welt meiner Motive herausschlüpfen wie aus einem Mantel, den ich im Sommer an der Garderobe hängen lasse. Der Kontext – Beruf, Familie, Hobby – kann ganz unterschiedlich sein, die Rolle unserer unterschiedlichen Motive ist dabei relativ stabil.

Also ist es doch besser, ich lerne sie kennen und nutze sie für mich.

Aktuell bin immer wieder verblüfft, wer aus meinem Bekanntenkreis, besonders in der Generation Y, plötzlich unbedingt gründen möchte. Bei manchen mache ich mir schon Gedanken, ob sie nur einem aktuellen Trend hinterherlaufen oder ob sie das wirklich aus sich heraus wollen.

Unsere Ziele im Leben – ob privat oder beruflich – sind leichter erreichbar, wenn sie mit unseren Motiven in Einklang sind. Die Frage ist ja, ob auch jede/r eine Gründungspersönlichkeit sein kann! Ich denke es gibt verschiedene Möglichkeiten des Unternehmensaufbaus und jede/r kann seinen/ihren individuellen Weg finden. Soll das eigene Unternehmen die Persönlichkeit des Gründers/ der Gründerin widerspiegeln, dann lohnt sich hierbei ein Blick auf die eigenen Motive.

Wenn Projekte stocken

Ein Beispiel einer Kundin möchte ich gern hier teilen. Sie ist gerade in die Selbständigkeit gestartet und hatte so viele wunderbare Ideen. Irgendwann kam sie zu mir und meinte: „Saskia, ich weiß nicht, warum ich die Projekte nicht umsetzen kann! Ich habe doch jetzt die Zeit, mich voll und ganz auf mein Unternehmen einzulassen und es ist das, was ich immer wollte!“ Mit dem Blick auf ihre Motive wurde es deutlich: es fehlte ihr der Plan, der ihr nicht mehr von außen vorgegeben wurde (Ordnungsmotiv – die Freude am geordneten Vorgehen).

Wir haben uns die Zeit genommen und alle Ideen durchgesprochen, überlegt, welche Aufgaben dahinterstehen und einen konkreten Plan erarbeitet. Dadurch konnte sie nun viele ihrer Projekte einfacher umsetzen, da sie wusste, welche Abläufe dahinterstecken. Wenn die Ordnung aus einem vorherigen Anstellungsverhältnis auf einmal wegbricht, aber dies ein starkes Motiv darstellt, muss man sich selbst ein Raster schaffen, um motiviert tätig zu sein.

Bring Handlungsenergie zum Fließen

Ist also das Ziel, in diesem Fall die Unternehmensgründung, das ich mir gesetzt habe auch für meine Motive attraktiv, kann ich mir viel cleverer die richtige Strategie zusammenstellen, mein Ziel auch wirklich zu erreichen. Genau dann fließt Handlungsenergie wie von allein. So definiere ich Motivation.

Mal angenommen, ich habe durch die Analyse mehr über meine Motive herausgefunden und stelle plötzlich fest, dass ich in einem Bereich gegründet habe, der überhaupt nicht dazu passt. Was mach ich jetzt? Schließe ich mein Business wieder?

Verbindest Du die Auswertung Deiner Analyse mit der Erfahrung aus Deinem Joballtag, der Dich aktuell viel mehr Energie kostet als er Dir Erfüllung bringt, ist es eine legitime Frage, wie es jetzt weitergehen soll. Wir sind uns einig, dass es in jedem Job Anteile gibt, die nicht zu unseren Lieblingsbeschäftigungen gehören, sondern manchmal einfach erledigt werden müssen. Darum geht es nicht.

Doch wenn dein gesamter Gründer-Job, Dein Angebot bzw. die Zusammenarbeit mit Deinen KundInnen im Widerspruch zu Deinen Motiven stehen, ist es wirklich an der Zeit, etwas zu unternehmen.

Möglichkeiten gibt es immer.

Dazu gibt es ganz verschiedene Möglichkeiten.

  • Die erste – Du überprüfst für Dich, was Du an den Bedingungen Deiner aktuellen beruflichen Situation verändern willst und kannst. Danach schaust du, wie Du das am besten hinbekommst. Ist Dir vielleicht ein Feedback zu Deiner Arbeit wichtig (Motiv Fremdanerkennung „Freude an persönlicher Rückmeldung von Anderen“), doch aktuell nimmt scheinbar niemand die Ergebnisse Deiner Arbeit überhaupt zur Kenntnis? Hier liegt es in hohem Maße in Deiner Hand, das zu ändern.
    Du kannst mit Deinen KundInnen regelmäßige Updategespräche vereinbaren und so um Rückmeldung bitten. Vielleicht kostet das im ersten Moment Überwindung und braucht auch ein wenig Übung, für die eigenen Bedürfnisse einzustehen. Doch wir sind nun mal für uns selbst verantwortlich also fordere es ruhig ein!
    Auf die Dauer wirst Du motivierter und mit mehr Leichtigkeit leben und arbeiten, außerdem stärkt dies auch die Zusammenarbeit mit Deinen KundInnen.
  • Die zweite Möglichkeit, falls Du in Deinem Job im Moment wirklich nichts ändern kannst, sich Dir auch nicht die kleinste Stellschraube anbietet: Mache Dir klar, dass Du neben der Zeit, die Du im Büro verbringst auch ein Leben außerhalb des Büros hast. Organisiere Dein Privatleben so, dass Du Deine starken Motive in Deiner Freizeit unterbringst, mit Freunden, Familie, Hobbies, Sport.
  • Wird das Stresslevel im Job jedoch auf die Dauer zu hoch, verändert sich trotz ernsthafter Versuche nichts und Du hast die Rahmenbedingungen einfach nicht in der Hand, dann bleibt Dir als dritte Variante immer noch, Dich wirklich aus Deinem Job zu lösen, vielleicht wieder in die Festanstellung zu gehen. Oder Dich ganz anders zu positionieren. Schau Dir dann aber – bevor Du wechselst – auf jeden Fall an, welche Art von Arbeit und welches Umfeld Du brauchst, um motiviert und leistungsfähig neu zu starten. Hier bietet eine Motivationspotenzialanalyse MPA häufig eine konkrete und umsetzbare Entscheidungshilfe.

So unterschiedlich diese drei Möglichkeiten sind, für eine solltest Du Dich auf jeden Fall entscheiden, sonst läufst du Gefahr in ein ernsthaftes Energieproblem zu marschieren. Im schlimmsten Fall kannst Du Dich über kurz oder lang zu gar nichts mehr aufraffen.

Unzufriedenheit im Job: ein Gründungsmotiv?

Viele Gründungen entstehen auch auf Grund von Unzufriedenheiten im Angestelltenverhältnis. Ist das eine gute Ausgangslage?

Das kommt auf die individuellen Situationen an. Doch es lohnt sich, einen Blick auf die Gründe für die Unzufriedenheit zu werfen. Aus welchen Gründen fühlst Du Dich nicht wohl? Sind es die KollegInnen, die Rahmenbedingungen oder die Arbeit an sich? Ich schaue dann gern noch tiefer – warum sind dies die Auslöser? Welche Motive wurden eventuell überstrapaziert oder unterdrückt? Wo wurde das volle Potenzial nicht ausgeschöpft? Dann kommt man der Ursache noch besser auf den Grund.

Perfekte Motive gibt es nicht, aber…

Was ich in meiner Arbeit feststelle: es gibt nicht das eine perfekte Motivbild für GründerInnen. Vielleicht fällt es bei manchen Motiven leichter beispielsweise, bei einem hohen Potenzial des Wagnismotivs (definiert als Freude an Nervenkitzel), weil sie eher intrinsisch ein Risiko auf sich nehmen. Aber Gründung heißt nicht automatisch Risiko. Eine interessante Sichtweise habe ich in Thilo Baums Buch „Mach Dein Ding“ gefunden. “Ist es nicht ein viel größeres Risiko, bei einem Arbeitgeber angestellt zu sein, der einen auch jederzeit kündigen könnte, als mehrere Standbeine oder auch KundInnen zu haben? Bricht ein Kunde weg, ist der Ausgleich deutlich leichter und das Risiko geringer.”

Nehmen wir an, ich habe die Ergebnisse meiner der Motiv-Auswertung. Doch sie gefallen mir nicht oder sind viel zu schwierig umzusetzen. Was dann?

Hier sehen wir uns im Sinne einer tiefer gehenden Beratung an, was Du benötigst, um Dein Unternehmen wirklich nach Deinen Bedürfnissen aufzubauen. Welche Rahmenbedingung solltest Du in der Zusammenarbeit mit Deinen KundInnen beachten, damit diese gleichzeitig effektiv und stressfrei gestaltet werden kann. Wir schauen gründlich hinter deine “Gründer-Kulissen”, denn Experte für seine eigenen Motive ist ja jede/r selbst. Ich unterstütze dabei, diese Motive so zu artikulieren, dass sie beim Gegenüber ankommen und nachhaltig verstanden werden.

Das klingt spannend, was kann ich tun, wenn ich mehr erfahren will?

Am besten probierst Du es gleich selber aus! Nutze die Möglichkeit die Kompaktversion der MotivationsPotenzialAnalyse MPA kostenfrei und unverbindlich zu testen und schon einmal etwas über 8 von insgesamt 26 Motiven zu erfahren. Hier geht’s zum Fragebogen

Sobald Du die Motiv-Analyse ausgefüllt hast, sende ich dir ein kurzes Auswertungsvideo inkl. der Auswertung zu. Durch das PDF und das Video kannst Du direkt in die Motivwelt einsteigen. Natürlich entstehen auch hierbei für Dich weder Kosten noch Verpflichtungen!

Ich danke Dir für das Interview Saskia und werde es gleich mal ausprobieren.

 

Wenn du dich in deinem Job nicht (mehr) am richtigen Platz fühlst, du aber noch gar nicht weißt, wohin das nächste Kapitel deines Lebens dich führen soll, schau dir die Kompaktwoche Design your LifeStory in Portugal an oder hör rein, was andere Teilnehmerinnen davon berichten.

 

Wenn du eine Sehnsucht im Herzen trägst

Mehr von meiner Leidenschaft leben

Design your LifeStory – ein Erfahrungsbericht.

Denise ist Event-DJane, spezialisiert auf Hochzeiten und Bälle. Gleichzeitig arbeitet sie in Teilzeit im Hotel Hanseatin Hamburg, mit Schwerpunkt im Marketing. Sie war 2020 bei Design your LifeStory dabei. Neun Monate später haben wir uns noch einmal unterhalten.

Denise, wie sah dein Alltag vor der LifeStory aus?

Ich habe schon immer unglaublich viel und gern gearbeitet, angestellt und freiberuflich. Ich bin der Typ “einfach mal machen ohne lange zu überlegen, wo etwas hinführen soll.” Aber da war so eine Unzufriedenheit. Mit der Zeit wurden die ToDo Listen endlos. Ich habe nur noch ziellos abgearbeitet und funktioniert. Nachts lag ich wach, dabei war ich doch unendlich müde und erschöpft. Mit der Erschöpfung kam das Bewusstsein: “Mein Körper ist endlich. Ich bin keine 20 mehr. Wenn ich jetzt einfach nur fortsetze, was ich schon immer tue – reinhauen, schleppen, abarbeiten – wo soll das hinführen?”

Ich hatte immer weniger Lust auf meinen Teilzeitjob. Das frühe Aufstehen war einfach gegen meinen Biorhythmus. Als mir dann sogar private Termine nur noch wie eine Pflicht erschienen, musste ich mir eingestehen, dass mir die Lust am Leben verloren gegangen war. Von Leidenschaft keine Spur. Mich quälte der Gedanke: “Geht das jetzt alles immer so weiter”?

Von außen hat das niemand gemerkt. Schließlich ist man ja diszipliniert genug. Klar, die engsten Freunde haben immer mal Andeutungen gemacht, aber wenn man immer in der Mühle rennt, dann hat man ja auch gelernt, das auszublenden mit einem: “Jaja ihr habt schon recht, aber ehrlich, das bringt mich jetzt auch nicht weiter.” Man muss ja funktionieren heutzutage. Es darf ja niemand wissen, dass man eigentlich viel zu müde ist und keine Lust hat (was sollen die von einem denken).

Aber du lebst doch schon deine Leidenschaft, oder?

Ja, das mit dem DJ-ing ist ja auch genau richtig. Genau so habe ich es mir vorgenommen als ich mich vor acht Jahren selbständig gemacht habe. Es lief. Aber so wie es lief, konnte es die nächsten Jahre nicht weitergehen. Es hätte mich kaputt gemacht. Da musste sich irgendwas ändern. In diesem Tempo und der Intensität konnte ich so nicht weitermachen. Über kurz oder lang hätte ich mich aufgerieben.

Ich habe die Entscheidung getroffen: Ich will wieder mehr leben.

Da habe ich mitbekommen, was die Frauen aus der ersten Workshop-Reihe mitgebracht haben. Ich habe deine strahlenden Augen gesehen und erfahren, wie sich die Teilnehmerinnen gegenseitig motivieren und pushen und so schnell Sachen umgesetzt haben. Da war die Entscheidung plötzlich da: Ich will wieder mehr leben! Aber wie soll das aussehen? Wo will ich eigentlich hin? Was macht für mich das Leben lebenswert? Wie kann ich Leidenschaft wirklich jeden Tag spüren? Das wollte ich herausfinden und für mich klären, wie ich erfolgreich bleiben kann, ohne mich kaputt zu machen.

Design your LifeStory gibt es ja als Einzelarbeit, als Best-Buddies zu zweit mit einer Freundin oder als Semesterworkshop für 6 Monate. Warum hast du dich für den Semesterworkshop in der Gruppe entschieden?

Ja, das war ein großer Unterschied. Ich bin so ein Lehrerinnen-Typ (schmunzelt) : wenn ich was lerne, kann ich das schlecht vor dem PC oder einen Buch, ich brauche eine Art Lehrerin die liebevoll, humorvoll aber auch konsequent dafür sorgt, dass wir vorankommen. Ich bin zwar auch eine gute Einzelkämpferin. Aber in einer Gruppe, die funktioniert, deren Dynamik ich mag, da fängt man sich gegenseitig auf und pushed sich. Welche Ideen andere manchmal in dir wecken, da kommst du niemals allein drauf. Unglaublich!

Cool, wenn so viel Herz und Brain zusammenkommt.

Da kann jede von den Ideen der anderen profitieren. Diese echte Verbindung mit anderen Menschen, die du schaffst, sorgt auch für eine neue Verbindung meiner Synapsen. Und das setzt unendlich kreatives Potential in mir selbst frei. Außerdem finde ich es schön, auch den anderen zu helfen. Das macht Spaß – und zu sehen, wie ich ihnen helfen kann, erlaubt mir auch selbst immer wieder um Hilfe zu bitten.

Das ist ja auch ein Vertrauensvorschuss?

Ja klar – ich gehe immer grundsätzlich davon aus, dass das schon passt. Wenn ich merke, da wäre jemand dabei, mit der ich gar nicht kann, da gibt’s nur zwei Wege. Ich finde was, das ich an ihr mag und dann geht das schon. Oder ich halte mich fern. Das allerdings geht ja in einer Dreiergruppe nicht wirklich. Doch es hat gepasst – und ich glaube, das hast du schon gut ausgesucht – da kann man auf deine Menschenkenntnis vertrauen.

Was hast du für dich mitgenommen?

Ich weiß jetzt klar, wo ich hin will und habe das für mich formuliert. Allein die Erkenntnis: Obwohl ich super gern arbeite – und ich habe kein Problem damit, viel zu arbeiten – habe ich für mich herausgefunden, dass ich gar nicht so viel arbeiten will. Das war für mich eine der positivsten Überraschungen:

Zukünftig reichen mir wenige Stunden Arbeit am Tag.

Die müssen gut bezahlt sein. Dann bleibt mir wieder mehr Zeit für kreative Dinge, aus denen was Neues entsteht. Da will ich hin. Damit habe ich in dem Moment begonnen, als ich mich zur LifeStory angemeldet habe. Ich setze jetzt einfach Sachen um, die ich vorher immer vor mir her geschoben habe. Also die Dynamik über die du aus der Vorgängergruppe erzählt hast, spüre ich schon jetzt am eigenen Leib. Ich stehe zwar noch nicht da, wo ich in 2-3 Jahren sein will. Aber Dinge, die ich in den letzten Jahren vor mir hergeschoben habe, die habe ich jetzt schon mal umgesetzt. Das fühlt sich gut und richtig an.

Ich bin klar fokussiert.

Ich achte schon jetzt viel besser auf mich. Setze Dinge um. Am Berufsinhalt ändert sich zwar nicht viel, da habe ich schon vorher die richtige Entscheidung getroffen. Aber es haben sich mehr Felder und Zusatzmöglichkeiten ergeben, auf denen ich weitere Standbeine aufbauen kann. Also zum Beispiel die Schlepperei – du kannst dir nicht vorstellen, wie viele Tonnen man als DJane im Jahr so bewegt. Wenn ich also in Zukunft nicht mehr schleppen will, dann source ich das aus. Dafür fange ich an, Brautleuten das Tanzen beizubringen, da muss ich nicht soviel schleppen und tue genau das was ich kann und was ich liebe. Ich will immer weiter lernen.

Deshalb werde ich jetzt andere Dinge testen und wagen.

Es ist schon etwas Besonderes, dass es in der LifeStory diese Prototyping-Phase gibt. Du lässt einfach nicht locker, damit wir das, was wir uns für unser nächstes Kapitel entwickelt haben, sofort da draußen im echten Leben auszuprobieren.

Design your LifeStory - Phantasie kennt keine Grenzen

Mein erster Gedanke, ganz schnell mein Profil als HighClass-DJane aufzubauen, ist doch eher ein Langzeitprojekt. Dafür schaffe ich jetzt erstmal die Voraussetzungen. Gut, dass mir das praktische Prototyping gezeigt hat, wo die Baustellen sind. Dann hat mich auch dieses verrückte Corona-Jahr hier ziemlich zurück geworfen.  Aber ich habe die Zeit gut genutzt. Statt verzweifelt abzuhängen, weil die Veranstaltungbranche brach liegt, habe ich meine Fähigkeiten verbessert. So steht jetzt ein echtes Herzensprojekt in den Startlöchern – stay tuned. Die Webseite kommt in den nächsten Wochen.

SPOILER: Hier schon mal ein kleiner Ausblick – Denise brandneues Video zeigt dir ihre Leidenschaft in Bild und Ton.

Und dann ist da draußen auch so viel Sehnsucht, endlich wieder mal zu tanzen. Deshalb habe ich ad hoc mein Angebot zum privaten Tanzen entwickelt. 15 Jahre Tanzerfahrung + passende Musik. Da geht so viel, wir müssen es einfach nur machen.

A propos “einfach mal machen”: Welchen Frauen empfiehlst du die LifeStory?

Ganz klar Frauen, die gefühlt im Hamsterrad oder in der Sackgasse stecken und sich aufreiben. Da macht es Sinn, genauer hinzuschauen und sich das halbe Jahr zu gönnen. Ich empfehle das LifeStory Designen jeder, die eine Sehnsucht im Herzen trägt, die aber nicht rauslassen kann, weil sie immer nur funktionieren muss. Wenn irgendwas in ihrem Inneren schon weiß: “Eigentlich sollte ich ganz was anderes machen”, dann sollte sie sich anmelden.

Denise, ich danke dir und wünsche dir auf deinem Weg alles alles Gute.

LifeStory-UPDATE:

Nach einer herausfordernden Corona-Bremse und einigen Prototyping-Runden (u.a. einen gut besuchten Online-Kanal – jeden Freitagabend)  ist Denise seit dem 1. September 2023 nun in die Vollselbständigkeit gestartet. Läuft…

 

Wenn auch du 2023 deiner Sehnsucht Flügel verleihen und ein Fahrgestell zum Landen schaffen willst, dann sei dabei.

Die nächsten Start-Termine:

 

Schreib deine Story! Geh deinen Weg! Aber welchen?

Wir schreiben die Geschichte unseres Lebens, unserer Erfolge und Misserfolge, unserer Vorhaben, unseres Scheiterns und Gewinnens immer selbst. Die Frage ist, auf welchen Wegen wir unsere Ziele erreichen. Es gibt eine Menge Bücher, die uns dabei Unterstützung anbieten.

Zwei Neuerscheinungen hatte ich letzte Woche in der Hand. Beide von Menschen, die ich persönlich sehr schätze, die ich als sympathisch, überzeugend und inspirierend kennengelernt habe. Beide will ich unbedingt und sofort lesen. Doch mit welchem fange ich an?

Das eine

Face the Challenge. Entdecke die Willenskraft in dir.

Dr. Wladimir Klitschko und Tatjana Kiel.

FACE the Challenge | Klitschko Kiel | Storytelling Katrin Klemm

Das andere

Das muss doch auch anders gehen. Mach Erfolg auf deine Art – ohne Hamsterrad, Stress und Müssen.

Bettina Ramm

Bettina Ramm| Das muss doch auch anders gehen | Storytelling Katrin Klemm

Unterschiedlicher können Konzepte nicht sein.

Jetzt ist ein Experiment fällig. Ich lese die Bücher parallel.

Meine Entdeckungen teile ich mit dir.

Die Autor*innen

Zu Dr. Wladimir Klitschko muss man nicht viel sagen. Der ehemalige Box-Weltmeister aus der Ukraine, Doktor der Sportwissenschaften hat mit seiner CEO, Tatjana Kiel, und dem Team von Klitschko Ventures mit F.A.C.E. eine strukturierte Methode erarbeitet. Sie soll uns dabei unterstützen, aus Problemen Herausforderungen zu gestalten und unsere Vorhaben wirklich umzusetzen. Klitschko, der Ausnahme-Athlet lädt uns ein, die Methode anhand seiner eigenen Story, dem Weg aus der Fremd- in die Selbstbestimmung, als Erfolgsstrategie zu nutzen.

Bettina Ramm „dressiert“ mit Web-Grips seit 15 Jahren Technik. Sie entwickelt mit ihrem Team clevere Webseiten und Webshops, mit denen sie Unternehmer*innen unterstützt, ihr Business sichtbar zu machen. Darin war (und ist) sie richtig gut. Doch sie vermisste entscheidende Bausteine, um dauerhaft Freude und Sinn in ihrem Business zu finden. Auf ihrer persönlichen Reise der letzten Jahre entdeckte sie, worum es für sie geht: Selbstwertschätzung und Selbstliebe. Konsequent wendet sie diese jetzt auf sich und ihr Business an, und hat daraus ein Buch gemacht.

Worin unterscheiden sich die Wege?

F.A.C.E. the Challenge

Zugegeben, zu Beginn war ich zurückhaltend. Denn in meinen letzten 20 Jahren als Change-Management-Beraterin, Coach und Trainerin habe ich schon hunderte Methoden entdeckt, Dutzende getestet und genutzt. Ich war gespannt, ob sie mich mit Anwendbarkeit und Nutzen überzeugen. F.A.C.E. steht für Focus – Agility – Coordination – Endurance (Ausdauer). Vier Kernkompetenzen, die den Box-Champion auf seinem Weg zum Erfolg unterstützt haben. Wie lassen sich diese auf das Business oder persönliche Herausforderungen übertragen?

Sie schaffen mit der Methode ein Framework, das operativ dabei hilft, ein konkretes selbst gesetztes Ziel zu erreichen. Die grafische Gestaltung bietet mir sofort Struktur. Klar in Farben abgesetzt. Deutlich in die einzelnen F.A.C.E.-Bausteine und Bestandteile gegliedert. Mit Zusammenfassungen und Wiederholungen. Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse illustrieren das Vorgehen.

Beim Thema „Klarheit finden“ im ersten Schritt stolpere ich über Anweisung Nr. 2. Ich soll „vom Tun- in den Sein Modus wechseln“. Da bin ich sofort dabei – ich trainiere das schon ein paar Monate lang – und hoffe, dass ich gleich herausfinde, wie es geht. Leider geht’s hier nicht in die Tiefe und ich frage mich, wie das für Ungeübte Leser/ Anwender mal eben so schnell funktionieren soll. Mein Eindruck: das Buch ist eher als Inspiration denn als echte Anleitung gedacht. Wenn ich wirklich eine eigene Challenge angehen will, komme ich um das Übungsbuch nicht herum.

Stories helfen zu verstehen

Doch Unterstützung naht: Angie, Max, Tim und Julia helfen mir, mich auf die Methode ein- und die eher global gehaltenen Tipps an mich heranzulassen. Sehr coole Idee, mir vier lebensechte Persona an die Hand zu geben, die ihre eigene Challenge definieren und erleben.

Auf Seite 156 klappe ich das Buch für eine Weile zu. Der Ansage „nur Selbstdisziplin und tägliche harte Arbeit führen zum Ziel“ will ich an dem Punkt, an dem ich in meinem Leben stehe, nicht mehr folgen. Ich war mein Leben lang unglaublich diszipliniert. Das hat mich weit gebracht. Doch noch weiter von mir selbst entfernt. Hier bin ich jetzt hellwach. Denn sich auf diesem Weg an den Rand der vollständigen Erschöpfung zu manövrieren, geht schneller als du denkst.

Am Ende sind zwar für mich persönlich keine wirklich methodischen Überraschungen dabei. Vermutlich ist das heutzutage für keinen Autoren mehr leicht. Doch die strukturierte Zusammensetzung der einzelnen Schritte, die logische Aufbereitung und die lebensnahen Beispiele überzeugen mich von der F.A.C.E.- Methode.

Das muss doch auch anders gehen

In diesem Buch sind die Kapitel durch die Leitsätze und Entscheidungsfragen strukturiert. Wenn ich mit dem Lesen mal einen Tag ausgesetzt habe, musste ich mich erstmal wieder rein finden. Ideen wechseln mit Beobachtungen und werden illustriert an sehr persönlichen Erlebnissen. Die lassen mich hinter die Kulissen des Weges der Autorin schauen, machen sie nahbar. Manchmal versinke ich im Text. Philosophisch spirituelles Fließen in schlichten klaren Worten ohne Geschwurbel. Ein Buch das (auch ganz große) Fragen stellt und dir die Antwort überlässt.

Bettina Ramm folgt den Pfaden spiritueller Denker und Lehrer, bezieht sich auf Erkenntnisse aus Quantenphysik und Psychologie. Ihre Literaturempfehlungen liefern umfangreiches Material zum Tiefertauchen.

Was bedeutet Erfolg für dich?

Eines meiner Lieblingskapitel „Was bedeutet Erfolg für dich?“. Was ist er und woher kommt er? Hier steckt einer der größten Unterschiede zwischen beiden Büchern. F.A.C.E. stellt Erfolg mit Willenskraft her. Dabei, so erläutert Tatjana Kiel im Gespräch, bedeute Willenskraft nicht, „mit dem dicksten Kopf durch die dickste Wand zu rennen“. Es gehe vielmehr um die Umsetzungsenergie, darum, dass ich weiß, wie ich den ersten Schritt machen und dranbleiben kann, um mein Ziel zu erreichen.

Dagegen entdeckt „Das muss anders gehen“ die natürlichen Erfolgsgeschichten bereits alle in uns selbst. Wenn wir uns nur erlauben würden hinzuschauen, was wir seit unserer Geburt alles „wie von allein“ gelernt haben. Ok, so habe ich es noch nie gesehen. Der Blickwinkel gefällt mir. Bettina Ramm sagt: „Kenne dein Ziel und lass dann los.“ Der sicherste Weg zu scheitern sei, etwas unbedingt zu wollen. Das Wollen verkrampfe uns. Wir fielen aus dem Fluss des Lebens heraus, merkten nicht, wo es knirsche, verlören damit den Blick für Chancen – und Abkürzungen.

Schon allein zu diesem Punkt würde ich die Autor*innen zu gern mal im direkten Dialog erleben.

Worin sich die Wege ähneln

Zentraler Ausgangspunkt bei beiden ist die Frage „Wer bin ich überhaupt?“. Bei F.A.C.E. ist das Schritt 2 von 16, und die Voraussetzung, überhaupt eine geeignete Challenge zu finden. Bei „Das muss anders gehen“ taucht sie erst in der Mitte auf und bleibt Wegbegleiterin für eine ausführliche Selbstentdeckungsreise in dein Inneres.

Bei F.A.C.E. heißt es: „Glaube an dich selbst“. Das ist die größte Challenge und das Buch dient als Wegweiser. Auch bei Bettina Ramm geht es immer um bewusste Entscheidungen. Die Bereitschaft, Verantwortung für das eigenen Leben zu übernehmen, ist zentrales Element.

Beide flechten persönliche Episoden und Erfahrungen ein, die den Texten Authentizität und Persönlichkeit verleihen. „Das muss anders gehen“ nutzt sie, um große Gedanken zu erden. Bei F.A.C.E. illustrieren die Episoden aus Klitschkos Leben ganz gezielt die methodischen Schritte.

Sie sind sich einig darin, dass Erfolg von innen nach außen entsteht. Beide nutzen den Körper als Ratgeber, Wegbegleiter und zuverlässige Rückmelde-Instanz. Wenn auch auf ganz verschiedene Weise.

Was ist dein Weg? Welches Buch für dich?

Meine Antwort: grundsätzlich lohnen sich beide.

Als Orientierung:

F.A.C.E. the Challenge ist eher etwas für dich, wenn du

  • ein großes Ziel finden und anpacken willst
  • dich nicht scheust, dich bis ans Limit zu pushen
  • verstehen willst, wie so ein Weg ganz klar und methodisch funktioniert
  • verbindliche Ziele und feste Strukturen schätzt, die deinen Weg unterstützen

Mehr Einblicke ins Buch

FACE the Challenge | Klitschko Kiel Storytelling Katrin Klemm

Greif zu „Das muss doch auch anders gehen“, wenn du:

  • schon lange einmal das Experiment wagen willst, durchs Leben zu fließen, dich überraschen zu lassen, was du alles noch in dir findest und dafür eine Begleiterin suchst
  • offen dafür bist, Zeichen von außen immer als Chancen zu sehen und bereit bist, ohne Druck Neues auszuprobieren
  • wirklich bei dir sein willst, auch wenn das länger dauern und manchmal schmerzhaft sein kann
  • auf Kategorien wie „richtig“ und „falsch“ wenig Wert legst

Zu Leseprobe und Inhaltsverzeichnis

Bettina Ramm| Das muss doch auch anders gehen | Storytelling Katrin Klemm

 

Ich werde 2021 beide Wege in vivo ausprobieren. Ich werde testen, wie ich sie kombinieren kann. Für meine Challenge nach F.A.C.E habe ich bereits eine erste Idee. Das strukturierte Vorgehen reizt mich, denn darin bin ich schon heute richtig gut.

Das Abenteuer, mich selbst zu erleben und meiner puren Intuition zu folgen, erlebe ich an jedem einzelnen Tag. Das hört nie auf.

Wie sieht es bei dir aus?

Wie wirst du 2021 deine Story schreiben?

Welchen Weg wirst du gehen? Schreib mir. Ich bin schon gespannt.