Magie hinter hölzernen Türen

2020 – 2023 Same same. Different? Magical!

Drei Jahre ist es her, dass ich dieses Interview ursprünglich geführt habe. Drei lange Jahre in denen eine Pandemie auf unterschiedlichen Kontinenten unterschiedliche Spuren hinterlassen hat. Erst heute geht es live.

Doch beginnen wir von vorn.

Zwischen den Stahl-Stein-Glas-Ungetümen der lärmenden Chang Klan Road duckt sich ein Häuschen. So unscheinbar, dass du es leicht übersiehst.

Ein winziges Häuschen in Chiang Mai, hier beginnt die Geschichte

Vor drei Jahren bin ich meiner Intuition gefolgt, habe die Straßenseite gewechselt, den gut gekühlten Gastraum zielstrebig durchquert, und ein märchenhafter Garten zieht mich in seinen Bann. Ein Ort des Friedens und der Stille im hektischen Treiben der 500.000-Einwohner-Stadt. Eine Magie aus allen Farben umfing mich. Hölzerne Tore überall. Mir verschlug es den Atem.

Heute bin ich vorbereitet. Endlich trete ich wieder ein durch diese mächtigen hölzernen Türen, und fühle mich zu Hause. Mitten in Asien. In Thailands Norden. In Chiang Mai.

Katrin Klemm und die magische Geschichten des Wooden Door Cafe

„A place with some magical attraction“

Der Grund dafür sind zwei so herzliche Menschen – Parim und Sam – die ich schwer vermisst habe in der Zeit, als Reisen unmöglich oder mehr als kompliziert war. Sie sind es, die diesen Ort so besonders machen. Und ihre Geschichte.

Eine Geschichte von ….

  • Begegnen, Verlieren und Wiederfinden
  • Unerfüllten Plänen, das Beste, was uns passieren kann
  • Magischen Türen, die sich von allein öffnen, wenn die Zeit reif ist
  • Der Leichtigkeit des Lebens, sobald wir akzeptieren, dass wir verschieden ticken
  • Dem Perfect Match im Café und im Leben

Parim stammt aus Nepal, ist in Singapur aufgewachsen, hat in der Schweiz das Gastronomiehandwerk gelernt. „Nicht ganz freiwillig“, gibt er zu, denn eigentlich wollte er Musik machen. Doch für seine Eltern keine Option. Gut für ihn, denn in den fünf Jahren Schweiz begegnet er Sam zum ersten Mal. Sam – ihr Thai Name ist Sirilada (den für Europäer komplexen Nachnamen mit 14 Buchstaben findest du im About ihrer Webseite . Sie studieren das gleiche Fach, sind sich auf Anhieb sympathisch.

Dann verschwinden Telefone, Jobs in verschiedenen Ländern stehen an, Beziehungs-Umwege wollen gegangen werden. Zehn ganze Jahre sorgen dafür, dass sie sich aus den Augen verlieren und erst durch „Zufall“ wieder begegnen.

Die richtigen Dinge geschehen, wenn sie dran sind

Die Beiden sagen:
Es war einfach nicht die richtige Zeit. Wir sollten wohl erstmal jede/r unsere eigenen Dinge auf die Reihe bekommen. Und dann – nach zehn Jahren – fielen auf einmal Dinge an ihren richtigen Platz wie Puzzlesteine, und dann passte es. Zehn Jahre später begannen wir wirklich miteinander zu reden.

Sam erzählt, dass ihre Mutter all diese wunderbaren Türen, die uns – geheimnisvolle Hüter einer längst vergangenen Zeit – hier im Café umgeben, schon seit 20 Jahren sammelt. Einfach so, weil sie sie mag. Ein großer Teil davon stammt aus Nepal, Parims Heimat. Lange Zeit stehen die Prachtstücke einfach nur in der Garage. Der Raum, in dem heute die Barista-Maschine zischt, war das Wohnzimmer eines Bed & Breakfast.

Hölzerne Türen im Wooden Door Cafe - magic

Es ist 2018. Sam und ihre Mutter stecken in der Renovierung dieses Wohnzimmers, als Sam Parim – der arbeitet zu der Zeit als Restaurant-Manager in Katar – um Rat bei der Renovierung bittet.

Parim:
Ich habe ihr geholfen. Sie ließ mich wählen zwischen A und B, ich empfahl A und dann entschied sie sich natürlich für B (Spoiler: das wird sich zum Muster ihrer gemeinsamen Geschichte entwickeln). Eigentlich unnütz, dass sie mich überhaupt gefragt hat. Aber es war gut, weil sie am Ende genau das bekommen hat, was sie wollte.”

Mein ursprünglicher Plan war es, in Bangkok zu arbeiten. Ich hatte ein paar Angebote. Doch eigentlich gab es in meinem Leben immer ein Ziel: etwas Kleines im Gastgewerbe zu starten. So etwas wie einen Café oder Bistro, dann ein Restaurant, was Größeres. Ich wollte etwas mein Eigen nennen, das langsam wachsen, sich entwickeln darf. Das wäre ein Start.”

Sam, ihre Mutter und auch Parim sind überzeugt, dass Vorsehung im Leben immer ihre Hand im Spiel hat. Als die Frauen wissen wollen, warum er Wooden Door nicht gleich hier und jetzt starten will, weiß er „Ok, das ist ein Zeichen.“ Er sagt ganz schnell Ja, lehnt alle anderen Angebote ab und beginnt in Chiang Mai – gemeinsam mit Sam – seinen Traum zum Leben zu erwecken.

So beginnt das Experiment Sam und Parim, und mit ihm die Geschichte des Wooden Door Café.

Sie erzählen von den Anfängen:
2018, als das Wooden Door Café nur ein B&B war, gab es nur Kaffee. Die Leute fingen an, unseren Kaffee zu mögen – und kamen nur dafür. Aber wir wollten auch die Leute aus der Gegend involvieren. Die wollten, dass wir Thai-Food anbieten. Aber weißt du, um uns herum gibt es so viel Thai-Food. Die Frau von nebenan macht das seit 20 Jahren. Ich kann das unmöglich besser hinbekommen als sie. Und selbst wenn – was tue ich dann vielleicht den Leuten rings um uns herum an, wenn die Leute nicht mehr zu ihnen kommen, sondern hier her. Dann verlieren sie ihre Jobs? Nein!

Wir sind viel in der Gegend herumgelaufen, haben uns umgeschaut und uns entschieden: Wir konzentrieren uns auf das Frühstücks-Angebot! Außerdem gibt es keine guten Torten in der Umgebung. Alles viel zu süß. Deshalb hat sich Sam entschieden, Backen zu lernen – ganz als Autodidaktin.” Beeindruckt strahlt er sie an. „Zu Beginn konnte sie gerade mal Kaffee machen. Und Backen erfordert so viel Talent. Ich habe keins. Ich kann gut kochen. Aber im Backen bin ich furchtbar.

Sie die Torten, er das Essen. Passt!

Sam:
Du hast es ein paar Mal probiert…“ (So schallend, wie die beiden synchron losprusten, kann ich mir die Ergebnisse lebhaft vorstellen)

“Eigentlich habe ich angefangen zu backen, weil er so oft daran gescheitert ist. Er hat es versucht, und ich dachte, das kann doch nicht so schwer sein. So habe ich mit Cheesecake angefangen und das Resultat…, Parim beendet den Satz, “war viiiel besser als meins.“ “Genau das,” hakt Sam ein, “war der Moment in dem ich mich entschieden habe „Oh das sollte ich öfter machen.“

Ich will von Parim, dem Macher, wissen, wie leicht es ihm fällt, seine Frau auch wirklich machen zu lassen.

Parim:
„Ich vertraue ihr. Immer wenn sie eine neue Torte ausprobiert, bin ich ihr erstes Versuchskaninchen. Ich darf ganz offen sagen „das ist zu süß, das ist noch nicht gut, da fehlt Salz.“ Andererseits bin ich auch nicht der Nabel der Welt. Es hängt nicht nur von meiner Meinung allein ab. Es gibt ja auch Leute mit einem anderen Geschmack.

Viele Menschen, die mal hier waren kommen wieder. Und wir wollen, dass sie sich als Teil des Cafés fühlen. Sie beeinflussen das Café und sind – wie die Familie – auch für mich die ersten Kunden, wenn ich etwas Neues ausprobieren will. Sie sind sehr direkt und sagen mir, wenn etwas nicht schmeckt. Sie versuchen nicht mal, es nett zu formulieren. Sie sagen uns sehr direkt, wenn der Preis nicht zur Qualität des Essens passt. Das hilft uns besser zu werden.”

Alles köstlich im Wooden Door Cafe Chiang Mai

Gegen Zweifel hilft: What’s next?

Gab es eine Zeit, in der du am Wooden Door Café gezweifelt hast? .

Parim:
“Irgendwie bin ich der Motivator. Sam meint immer, ich sei zu zuversichtlich. Aber weil ich in meinem Leben schon viele Fehler gemacht habe und schon viel schief gegangen ist, hatte ich viele Gelegenheiten zu lernen. Genau diese Erfahrungen helfen mir dabei, die Dinge immer positiv zu sehen. Auch wenn es mal Tage gibt, an dem wir zu wenig Kunden haben, der Monat mau aussieht und wir uns denken „ach das wird niemals funktionieren“, dauert es nicht lange, bis ich mich frage „Ok. What‘s next? Was können wir jetzt tun?“

Sam ist die Perfektionistin. Selbst wenn ihre Torten einfach WOW! aussehen, Sam ist immer noch nicht zufrieden. Sie sucht ständig nach einem Weg, es noch besser hinzubekommen.

Bei Parim heißt „Imperfect is also perfect“. Das reicht Sam noch lange nicht.

Sam:
„Er ist mein Berater.“ (sie schmunzelt)

Parim:
“Schon klar. Ich bin der Berater und dann macht die Kundin doch was sie will. Aber (er grinst zurück) – das ist in Ordnung. Denn nicht jede Entscheidung, die ich treffe ist richtig. Einige meiner Rezepte sind auch von ihr – und es funktioniert. Manchmal muss ich Kompromisse machen, obwohl ich darauf gar keine Lust habe. Aber die Leute lieben ihre Rezepte.

Die Speisen, die ich kreiere gehen zum größten Teil auf meine Mum zurück, es sind Einflüsse aus meiner Kindheit. Der gebackene Toast zum Beispiel, dazu nutzte meine Mutter Ghee. Ich nutze geschmolzene Butter. Das ist viel besser als nur trockener Toast.

Oder das Omelett, das ihr gerade gegessen habt, es ist ein Originalrezept meiner Mutter. Sie hat mir einen Rat gegeben: Mach es ganz einfach, und dann würze es gut und üppig. Sie hat mich in die Geheimnisse des Himalaya Salzes eingeweiht – ein Schatz meiner Heimat Nepal. In den meisten Speisen, die ihr hier bekommt, ist es enthalten.”

Die gemeinsame Reise hat uns zu dem gemacht, was wir sind.

Sirilada Punjasawadwong-Rai & Parim Rai Wooden Door Café mit Katrin Klemm

Frage: Wenn ihr etwas noch einmal machen müsstet – und die Frage stellt sich nach 2 Jahren Corona-Pandemie mit ganz neuem Beigeschmack, viele Läden, Restaurants und Cafés in Chiang Mai stehen heute leer – was würdet ihr anders machen?

Sam:
“Nichts.”

Parim:
“Nein, wirklich nichts, weil die Reise, die wir gemeinsam unternommen haben, uns genau zu dem gemacht, was wir jetzt sind.

Schau, zuerst wären wir nicht mal auf die Idee gekommen, uns an Essen zu versuchen. Zuerst haben wir gerade mal zusammen Kaffee gekocht, wir hatten keine Idee, wohin uns diese Reise führen würde. Keine Idee davon, Kuchen anzubieten. Wir haben ihn von außerhalb bezogen. Doch Sam war nicht glücklich damit. Also hat sie selbst ausprobiert, wie es besser geht.

Für uns geht es gar nicht in erster Linie um den Profit. Wir wünschen uns, dass Menschen kommen und hier eine gute Zeit haben. Wenn du beginnst zu kochen, geht es auch nicht um das Geld. Es geht darum, dass Menschen kommen, weil sie hungrig sind und dein Essen mögen.

Klar, gibt es viele, die uns sagen, euer Kaffee ist zu günstig, das Essen ist zu billig. Wir sagen Nein, der Preis ist schon in Ordnung, auch wenn wir natürlich unsere Kosten decken. Doch für uns ist es das ganze Ambiente, das Lebensgefühl. Wenn du hier bist und deine Zeit hier genießt, das kannst du nicht mit Geld bezahlen.”

Inzwischen bewegt sich mein Kopf wie der eines Wackeldackels automatisch auf und ab. So sehr nimmt mich die Geschichte der beiden gefangen. Jedes Wort kann ich spüren und schmecken.

Es stimmt:

„This place have some magical attraction.“

Magical attraction behind the story of Wooden Door Cafe Chiang Mai

PS:
Wenn du meine Leidenschaft für gutes Essen und lebendige Stories kennst, weißt du, dass ich bei kulinarischen Highlights immer parteiisch bin. Deshalb schau dir an, was andere über das Wooden Door Café sagen.

Anfang 2024 werde ich wieder hier sein, denn die beiden haben neue Pläne (noch topsecret!) Und wenn du in Chiang Mai bist, reise nicht ab, ohne selbst einmal die Magie hinter den Hölzernen Türen und mit ihren Menschen zu erleben.

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Keine Zeit ist eine Geschichte

Ich habe keine Zeit! Nur eine Geschichte, die du dir selbst erzählst.

Wann hast du deine besten Ideen für dein Business? Morgens beim Aufwachen? Unter der Dusche (by the way: Da habe ich meine.)? Am Schreibtisch? Beim Spazierengehen? Beim Essen? Wenn du mit anderen Menschen zusammen bist? Nachts?

Das weißt du am besten.

Du hast da diese geniale Idee

Also nehmen wir mal an, du hast da diese geniale Idee. Sie kribbelt dir im Hirn, im Herzen und unter den Fingern. Am liebsten willst du gleich anfangen. Und wenn du es tust, wunderbar.

Doch manchmal ist er einfach schneller.

Dieser eine verflixte Satz:

Ich habe keine Zeit.

Wie oft hörst du dich diese vier Worte sagen?

Und schon steckst du mitten im Dilemma. Da ist auf der einen Seite diese geniale Idee, die dich ganz kribbelig macht und dir ein breites erwartungsfrohes Grinsen ins Gesicht zaubert, so dass du am liebsten gleich loslegen würdest. Wäre da nicht dieser verhängnisvolle Satz.

“Keine Zeit” ist eine Story

Ich habe keine Zeit ist eine Geschichte, die du dir erzählst. Denn du hast nicht mehr und nicht weniger als jeder andere Mensch auf dieser Welt.

Ok – wir wissen nicht, wie viele Lebensjahre uns vergönnt sind. Da gibt es Faktoren, auf die wir keinen Einfluss haben. Ich spreche hier über die 24 Stunden am Tag, die jede von uns hat.

Also hast du Zeit. Nur möglicherweise andere Prioritäten.

Wie also kannst du herausfinden, ob du deine „Ich-habe-keine-Zeit“-Story ändern und die geniale Idee umsetzen willst?

1. Der „Kribbel-Test“:

Wenn du nach 48 Stunden daran denkst, fühlt sie sich immer noch so kribbelnd, prickelnd, so lebendig, so unwiderstehlich an? Triggert sie dich noch so wie im ersten Augenblick? Stell dir vor, es ist spät am Abend. Du kommst von einem harten Tag nach Hause. Oder es ist mitten in der Nacht, dein Kind weckt dich, hat Bauchschmerzen und schreit sich die Seele aus dem Leib. Spürst du noch immer den Funken, ein Kribbeln, zucken deine Mundwinkel bei der Vorstellung, diese Idee umzusetzen noch immer nach oben? Dann hat sie den ersten Test „Bauchgefühl“ bestanden.

2. Die “scharfer-Verstand-Probe”

Dann gehe mit dem Verstand an die Sache heran, denn du wirst Kraft brauchen, sie umzusetzen und vermutlich das eine oder andere Hindernis überwinden müssen:

A) Passt die Idee zu deinen aktuellen Businesszielen? Wobei hilft sie dir jetzt konkret? Was macht sie leichter, besser, einfacher, schneller,…?

B) Hat deine Idee Einfluss auf dein Jahresziel? Welchen positiven Beitrag wird sie zum Jahresumsatz leisten oder zur Gewinnung einer bestimmten Kundengruppe? Oder ….

C) Wird dich diese Idee auch strategisch nach vorn bringen? Vielleicht passt sie ja langfristig genau zu deinen Träumen.

Zwei Möglichkeiten:

  • sie ist wertvoll und heute noch nicht dran. Erst wirst du noch einen oder zwei andere Schritte vorher erfolgreich erledigen. Also plane. Schlage gleich jetzt deinen Kalender auf, trag dir ein, wann du dich damit noch einmal intensiver auseinandersetzen wirst und mach weiter mit dem, was vorher noch dran ist. oder
  • es ist genau dieser entscheidende Puzzlestein, der deiner strategischen Ausrichtung den letzten Schliff gibt.

3. Der Reality-Check

Wann oder bis wann willst du ausprobieren, ob es funktioniert? Nach welchen Kriterien entscheidest du, ob du dranbleibst oder sie jetzt in Frieden ziehen lässt (es könnte ja auch sein, wenn sie in 2 Jahren wieder vorbei kommt, ist das Timing perfekt).

Nun entscheide:

  • Ist die Idee verlockend und stark genug, dass du mit allen Sinnen spüren kannst, wie es sich lohnt, dran zu bleiben?
  • Bist du bereit, die Hindernisse, die sich in den Weg stellen werden zu überwinden – und hast vielleicht schon erste Ideen, wie es funktionieren wird?

Schreibe dein Drehbuch neu

Wenn du jetzt zweimal laut und deutlich JA gesagt hast, dann schreib deine Story um.

Priorisiere neu: was kannst du weglassen, schneller erledigen oder was ist mit 80% ausreichend perfekt?

Mich erinnert das immer an Oprah Winfreys Spruch:

Storytelling Katrin Klemm - von wegen "ich habe keine Zeit"

Recht hat sie.

Freue dich drauf, dass du in der Zeit, die dir zur Verfügung steht etwas anpacken wirst, das dir nicht nur wirklich Spaß macht sondern auch dich und dein Business voran bringt.

Dieser Gedanke ist einer von 24 Guten Gründen für gute Stories.

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Selbstwirksamkeit – Inner Stories ändern

Wir können unsere Inner Stories ändern. Ein ganzes Leben lang.

Wenn wir JA sagen.

👰‍ Eigentlich wollte meine kleine Schwester Tina heute heiraten. Eigentlich ist sie meine Halbschwester. Schnurzegal. Ich liebe sie wie eine ganze.

Ich lerne viel von ihr.

Im Moment ein Refresh der Lektion, Dinge zu akzeptieren, die sich gerade nicht ändern lassen. Denn eigentlich wollte sie heute heiraten.
Doch seit 2 Tagen ist ihr PCR-Test positiv. Volle Ladung C 😷. Die Hochzeit fällt aus.

Ja natürlich, schauen wir uns in der Welt um, gibt es schlimmeres Leid aktuell. In der Ukraine, dem Iran, unserem Klima, mit dem wir es ordentlich versemmelt haben und das uns unsere Fehler in Überschwemmungen und Dürren um die Ohren haut…

Da scheint eine Hochzeit klein dagegen.

Selbstwirksamkeit bei so viel Leid?

Doch Tina und ihr künftiger Ehemann – der Vater meiner wundervollen Nichte und des coolen Neffen – sie haben sich entschieden und wollten es jetzt nach vielen Jahren Anlauf endlich tun. Sie haben lange geplant – und sich von Tag zu Tag mehr darauf gefreut.

Und jetzt sowas.

Das fühlt sich im ersten Moment schon sehr nach einer sehr persönlichen Katastrophe an.

Das alte Drehbuch unserer Kinder- und Jugendzeit sah für diese Fälle vor, entweder bodenlos zu verzweifeln oder zu schuften wie die Verrückten, um alles irgendwie wieder hinzubekommen. Selbst das Unveränderliche noch zu ändern. Das muss doch gehen, wenn wir uns nur hart genug dafür anstrengen. So haben wir uns immer wieder bis zur Erschöpfung aufgerieben an Dingen, die wir nie hätten ändern können.

Im Moment verblüfft mich die Braut. Denn ich erlebe meine kleine Schwester in einem ganz neuen Drehbuch.

Tina bleibt so erstaunlich ruhig.

Dabei drohen dicke Kosten für kurzfristige Stornierungen, Gastro, Blumen, Friseur. Da ist eine Menge zu regeln, abzusagen, umzubuchen. Da liegen die Nerven blank. Wenn du dazu noch einen dicken Kopf hast und kaum Piep sagen kannst, ist das auch nicht hilfreich.

Doch wir bekommen das hin, Schritt für Schritt. Gemeinsam mit anderen schaffen wir es, den materiellen Schaden zu begrenzen.

Fürs Familienalbum an diesem 4. November 2022:

  1. Es gibt Dinge, die lassen sich nicht ändern. Die können wir nur genau so akzeptieren wie sie sind. Unseren Frieden damit machen.
  2. Andere Dinge lassen sich beeinflussen.

Es lohnt sich, zu fragen:

  • Was kann ich selbst beitragen, um die Situation weniger ätzend für mich zu machen?
  • Woran kann ich konkret etwas verändern?
  • Wer kann mir dabei helfen?

…und dann sofort aktiv zu werden.

Beides ist eine Entscheidung.

Es liegt in unserer Hand, unser Drehbuch neu zu schreiben. Jeden einzelnen Tag.

Für das, was du da gerade tust, liebe Schwester gibt es einen Namen:

Selbstwirksamkeit

Selbstwirksamkeit ist die Überzeugung, Schwierigkeiten und fiese Herausforderungen aus eigener Kraft bewältigen zu können.

💕 Tina, du bist der Hit. Wunderbar, dass es dich gibt. Werd schnell gesund.

Du warst auch im Dezember eine wundervolle Braut 👰‍. Genau am Freitag, den 9. Dezember 2022. Ich bin so mega-schwester-stolz auf dich.

Und das Wetter – wenn auch gefühlt minus 5 Grad – war mit seinem Sonnenschein an diesem Tag um Längen besser als am geplanten Datum. Wozu mistige Tage doch so alles gut sein können.

Ende gut, alles gut - so enden Märchen - deines geht weiter. Katrin Klemm StoryCoaching

Alte Stories neu erzählt: Abschied

Wie kann Abschied fröhlich sein?

Lange habe ich nicht mehr so von Herzen gelacht wie bei meiner Weiterbildung im Lotsenhaus Hamburg . Das Thema: „Abschied und Bestattung“. Ein Thema, bei dem vielen das Lachen im Halse stecken bleibt.

Mit Julia Kreuch ist das ganz anders. Ihr kerniges Lachen ist ansteckend. Sie macht Tote schön und sagt über sich „Ich bin genau da, wo ich sein will“. Wenn sie uns zeigt, was alles möglich ist auf der letzten Reise, dann gehört der Tod ganz natürlich zum Leben.

Julia ist Bestatterin.

Das war sie nicht immer.

Wir unterhalten uns über:

  • ihre Arbeit und den Weg dorthin.
  • das was sie jeden Tag für Menschen tun kann, die Lebenden und die Toten
  • Abgrenzung im Job als Naturtalent
  • bezahlbare Abschiede
  • die alte Geschichte mit der Pietät „So was fragt man doch nicht“

Julia, ich habe das Gefühl, dein Lachen spiegelt deine Art, mit Abschied und mit den Lebenden humorvoll umzugehen. Dadurch nimmst du dem Tod ein Stück den Schrecken. Doch verlangt man von einer Bestatterin nicht eine seriöse Ernsthaftigkeit? Wie passt das mit deiner Lebenslust und deinem Humor zusammen?

Zuerst mal Nein, es ist gar kein trauriger Job. Er ist ganz, ganz wundervoll. Für mich ist das wirklich der schönste Beruf der Welt: Ich bin ein Menschenfreund und habe hier ganz viel mit Menschen zu tun. Ja, die Menschen sind traurig. Aber ich bin ja nicht diejenige, die das Leid geschaffen hat. Weder kreiere ich Krebs, noch fahre ich mit dem Auto irgendjemand tot, noch bringe ich Menschen auf andere Weise um.
Ich helfe einfach, wenn der Trauerfall eingetreten ist.

Abschied ist wichtig

Im Lotsenhaus ist uns das Abschiednehmen sehr wichtig, und wir können das richtig gut. Wir können Abschied sehr fröhlich gestalten. Fröhlich ist vielleicht das falsche Wort, aber man kann es so gestalten, dass es zu dem Verstorbenen passt.

Streichholz im Sarg - Storytelling

Was gehört alles zu dieser Gestaltung des Abschieds? Wie stelle ich mir den Job der Bestatterin vor? Wo fängt er an? Wo hört er auf?

Der fängt ganz klassisch mit dem Anruf an: eine Person ist verstorben. Unsere ersten Fragen sind dann: Wo ist sie verstorben und war der Arzt schon da? Wie schnell können wir diese Person überführen?
Das heißt, Überführungen gehören bei uns dazu, und am liebsten holen wir die Verstorbenen tatsächlich ins Lotsenhaus. Hier können wir sie waschen, ankleiden und jetzt kommt der wichtige Part für den Abschied.

Den Tod gestalten und begreifen

Gestalten und begreifen, das heißt Abschied von Anfang an. Wir sind der Meinung, dass man den Tod besser versteht, wenn man den Verstorbenen noch mal gesehen hat, sich verabschiedet hat. Das ist für uns super super wichtig.

Ich bin jetzt bald zwei Jahre hier. In zwei Jahren hatten wir nur ein einziges Mal die Situation, wo wir davon abraten mussten, weil wir den Sterbenden nicht mehr zeigen konnten. Ansonsten kann man die Hand zeigen, man kann den Fuß zeigen, man kann irgendwas zeigen. Die/ der Angehörige hat die Chance, sich zu verabschieden. Damit begreifen wir den Tod als eine neue Stufe, der ja auch in meinem eigenen Leben eine große Veränderung hervorruft.

Die eigene Geschichte neu schreiben

Große Veränderungen. Da sind wir mitten in deiner persönlichen Geschichte. Du bist noch nicht so lange Bestatterin. Bevor du vor zwei Jahren als Minijobberin im Lotsenhaus angefangen hast, warst du Partner-Managerin bei Xing. Welche Ähnlichkeiten haben die Aufgaben? Worin unterscheiden sie sich?

Ja, es gibt Überschneidungen. Beide Jobs haben mit Menschen zu tun. Auch wenn das bei Xing natürlich Business-to-Business war, das waren ja keine Maschinen mit denen ich zu tun hatte.

Was ich schon immer gemacht habe, war Social Selling. Ich kenne all die ganzen Vertriebsmethoden theoretisch und praktisch. Doch ich habe es immer in meiner Art gemacht. Im Partner-Management ist das ein Geben und Nehmen, man hilft sich gegenseitig.

Als Bestatterin helfe ich Menschen in ihrem ganz persönlichen Leben. Für eine ganz kurze Zeit bin ich Teil ihres Privatlebens. Und das hat bei meinem Gegenüber nichts mit dem Beruf zu tun.

Abschied: ein ganz persönlicher Job

Ich greife wirklich ins Privatleben ein und bin für eine Weile ein Teil davon. Das ist der riesige Unterschied. In den Wochen nach dem Tod gebe ich den Angehörigen Hausaufgaben, sage ihnen, was sie zu tun haben, wie wir die Trauerfeier gestalten, und dann entlasse ich sie wieder. Aber erst mal bin ich da ganz schön tief drin.

Ich stelle es mir nicht leicht vor, sich da abzugrenzen. So wie ich als Coach bist du ein MenschenMensch. Wir mögen Menschen und sind sehr empathisch. Wie bekommst du es hin, dich abzugrenzen zu den Menschen, die dir ihre Verstorbenen anvertraut haben; die dann aber in ihr Leben weitergehen.

Grenzen sind nötig. Oder nicht?

Hm, ich habe das einfach. Ich glaube, nur deswegen kann ich diesen Job machen. Das habe ich nicht gelernt, oder so. Im Praktikum hatte ich schon die Sorge: „Kommen jetzt die Verstorbenen zu mir nachts ins Bett, nehme ich das mit?“ Doch ich habe relativ schnell gemerkt, dass sie nicht kommen.

Natürlich, über manche Familie, manche Fälle, über die denke ich vielleicht länger nach. Länger kann für mich aber auch schon eine halbe Stunde bedeuten. Ich fahre mit dem Fahrrad zur Arbeit hin und zurück, und in dieser halben Stunde entsteht Abstand. Wenn ich zu Hause ankomme, ist es dann meistens schon Vergangenheit. Da gibt es für mich keine Methode. Ich kann das einfach. Es ist ein Naturtalent.

Alte Geschichten renovieren

Als StoryCoach weiß ich, dass wir Menschen uns Geschichten erzählen, um die Welt besser zu verstehen. Da sind auch eine Menge alte Geschichten dabei, die uns am Leben hindern und dringend renovierungsbedürftig sind.

Falsche Bilder - alte Stories vom Abschied

Als ich begonnen habe, mich mit Abschied und Trauer zu beschäftigen [So fing es an] , hatte ich auch solche alten Geschichten im Kopf. Die eine, dass Bestatter vergrämte, verhutzelte alte Männer sind, die mit ihren Bestattungsinstituten grundsätzlich die Familien der Verstorbenen abzocken. Ist ja schließlich ein lukratives Geschäft. Bei anderen ging es um Pietätlosigkeit, das Wort habe ich von meiner Großmutter gelernt. Es heißt mich „So was fragt man nicht!“.

Welche alten Geschichten begegnen dir im Alltag rund um den Abschied? Welche sollten dringend korrigiert werden?

Ich merke tatsächlich oft, dass unsere Angehörigen irritiert sind, weil wir im Lotsenhaus drei Frauen sind. Denn diese mittelalten, grauhaarigen, kurzärmlige Hemden tragenden Bestatter, die sind schon noch allgegenwärtig. Das sehe ich auf Friedhöfen.

Lebe ich in meiner alternativen Bestatter Blase? Ja schon.

Doch wenn ich mich mit anderen Bestattern austausche, höre ich immer wieder gruselige Geschichten. Von Menschen, die abgezockt werden, von viel zu teuren Särgen, die für eine Einäscherung verkauft werden.

Was mir nachhaltig hängengeblieben ist: Viele Angehörige bekommen von Mitarbeitern der Bestatter gesagt, sie sollen ihre Verstorbenen nicht mehr angucken und sich nicht verabschieden. Na ja, warum machen das viele Bestatter? Weil sie keinen Bock haben, die Verstorbenen zu versorgen. Das finde ich schon übel.
Ist das immer der Grund? Nicht immer, vielleicht hatte sich der Mensch schon zu sehr verändert. Sie sind ja im Tod so unterschiedlich wie im Leben. Die Medikamente, die Chemo, wann ein Mensch gefunden wird, der einsam gestorben ist – da kann es sein, dass es wirklich nicht geht. Aber immer, wenn ich höre, dass man sich nicht verabschieden soll, gehen bei mir die Alarmglocken an. Machen das alle? Nein, aber das begegnet mir schon oft.

Was das Abzocken angeht, wir gehen ganz transparent mit den Preisen um. Wir haben eine Preisliste, da wird nichts gewürfelt nach dem Motto: „Für die Familie kostet der Sarg so viel. Für die andere Familie, die viel reicher aussieht, kostet der mehr.“ Im Erstgespräch sprechen wir über diese Preisliste, denn wir brauchen Handlungsvollmachten. Aber wir schreiben auch ein Angebot und betrachten das als lebendes Dokument.

 Transparenz gibt Sicherheit

Gleich zu Beginn zeigen wir den Angehörigen transparent, was auf sie zukommt. Wenn wir dann im Prozess beginnen: „Welches Catering nehmen wir, welche Blumen?“, da kann sich noch viel ändern. Nicht immer wird’s teurer. Oft wird es günstiger, weil wir uns für andere Sachen entscheiden. Wenn wir mit der Familie zum Beispiel den Abschied privat in der Gartenlaube der Oma machen, weil sich die Familie das so wünscht.

Aber da sind wir schon bei dieser Pietät. Ja, Angehörige fragen nicht nach der Gartenlaube. Aber ich bin ja nicht doof. Gerade wenn ein Mensch überraschend verstirbt, dann muss die Familie auf einmal 10.000 Euro irgendwo herhaben. Da kann man doch nachfragen. Gibt es eine Sterbegeld-Versicherung? Sollen wir die Rechnung splitten? Sollen wir sie später stellen? Ich möchte, dass sie sich darüber keine Sorgen machen müssen.
Wir finden heraus, wie wir einen Abschied oder eine Feier gestalten können, auch wenn nicht so viel Geld vorhanden ist. Dann ist es eben in dem Schrebergarten oder was auch immer.

Worüber reden wir weniger gern übers Geld oder über Tod?

Da haben wir gleich zwei Tabu-Themen, über die wir Deutschen nicht so gern sprechen. Geld und Tod. Wenn wir nicht darüber sprechen, können wir so tun, als ginge es uns alles nichts an.

Neue Geschichten über die letzte Reise

Welche alten Geschichten über Tod und Abschied sollten wir außerdem neu schreiben?

Ich sage all meinen Familien, gerade bei einer Trauerfeier, dass wir beim Abschied doch das Leben des Verstorbenen feiern. Wir feiern, wie lange er Teil in der Familie, im Freundeskreis, im Kollegenkreis war, was man alles erlebt hat und nicht, dass er jetzt tot ist. Natürlich sind wir traurig, aber es sollte doch die Dankbarkeit, die Freude überwiegen, wie lange man/sie ihn im besten Fall hatte.

Das habe ich für mich selbst schon sehr früh entdeckt. Ich war Anfang 30 als mein Opa gestorben ist. Natürlich war ich traurig, aber ich war so dankbar. Wer hat denn bis Anfang 30 seinen Opa? Er war Tierarzt, er hat mir das Reiten beigebracht und noch so viel mehr. Ich war Anfang 30 und kein Kind vom fünf Jahren. Was für ein Glück hatte ich da. Jetzt ist er tot. Das ist traurig, doch er war einfach alt. Diese Dankbarkeit und diese Freude, dass man jemanden lange hatte, das wichtig.

Jeden Tag neu entscheiden

Unser Leben ist ja ein Kreislauf aus Entscheidungen und Entwicklungen. Du scheinst in beiden richtig gut zu sein. So wie zu der Zeit in der du Abschied von deinem Managerinnen-Job genommen hast. Wie kam das? Gab es einen Moment, wo du gesagt hast: Jetzt muss ich aufbrechen, jetzt will ich was anderes? Das was ich jetzt mache, das ist es nicht?

Gab es den richtigen Moment? Na ja, ich musste mich ja irgendwann entscheiden. Ich hatte schon länger drüber nachgedacht. Hinweis: Darüber wie alles anfing und was Julia in ihrem Leben als „Nomaden Kind“ vorher alles erlebt hat spricht sie in einem ausführlichen NDR Interview .

Zuerst hatte ich ein Praktikum, dann den Minijob neben XING. Das zwei Jahre lang parallel, das war anstrengend. Das hätte ich nicht mehr lange durchhalten können. Da habe ich mir gedacht: Was soll mir denn passieren? Im schlimmsten Fall gehe ich zurück zu Xing. Wenn nicht dorthin, dann gehe ich zur LinkedIn oder Pinterest oder wie sie alle heißen. Mit einem Einstieg in den Job klappt das im Vertrieb immer wieder, denn das wollen nicht allzu viele Menschen machen.

Manchmal muss man einfach ausprobieren

Man muss doch Dinge zwischendurch mal ausprobieren. Was soll denn passieren? Also vielleicht habe ich da auch meine Luftschlösser gebaut. Wie es sich entwickeln wird? Ich kann es jetzt noch nicht wissen und selbst wenn, dann wird es doch wieder anders, als geplant.
Aber ich möchte nicht an meinem eigenen Grab stehen und denken „Ach hätte ich mal! Warum habe ich bloß nicht?“ Dann fliege ich lieber mal auf die Schnauze.

Man muss das Leben nicht so verbissen sehen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mich nicht als Karrierefrau sehe. Das war ich nie. Ich habe auch bei Xing mein Team geliebt, meinen Job geliebt. Aber ich wollte da nicht unbedingt Geschäftsführerin werden. Ich bin zufrieden. Mir ist auch mein Privatleben wichtig. Ich reise super gern. Ich will meine Freunde sehen, ich will hier in Hamburg was erleben. Und das kann ich nicht, wenn ich von morgens um sechs bis abends um elf arbeite.

Sich auf das Leben einlassen

Ich glaube, wir sollten echt einfach mutig sein und Dinge ausprobieren. Klar könnte jetzt auch jemand sagen: „Du hast keine Kinder, hast keine Familie!“. Aber trotzdem habe ich ja einen Partner und eine Eigenverantwortung. Aber wir sollten alle immer mal ein bisschen mutiger sein und Dinge ausprobieren.

Sich aufs Leben einlassen. Das ist ein Tipp an alle Frauen, die spüren: Ich bin nicht mehr am richtigen Platz, ich fühle das. Doch aus Sicherheitsgründen bleibe ich lieber da.

Julia, neben deiner Neugier aufs Leben, deiner Lebensfreude, deiner Risikobereitschaft sehe ich bei dir auch diese Fähigkeit, sich aufs Leben einzulassen. So eine wunderbare Gabe. Und das perfekte Schlusswort.

Vielen, vielen, vielen Dank für dieses intensive Interview.

Eine allerletzte Frage noch:
Für Menschen, die sich langsam an das Tod und Abschied herantasten wollen, welche Bücher empfiehlst du für den Einstieg?

  • Eric Wrede, der Bestatter von Lebensnah: The End
  • Roland Schulz: So sterben wir . Das ist schon ein bisschen harte Kost, keine bequeme Lektüre.
  • Caitlin Doughty: Wo die Toten tanzen – Wie rund um die Welt gestorben und getrauert wird. Sie ist als Bestatterin um die Welt gereist und hat sich verschiedene Arten des Abschieds angeschaut.

Love it. Change it. Leave it.

Wenn es doch nur so einfach wäre.

Vor meiner Coachingpraxis steht ein Klo. Ein blaues Dixie-Klo.

  • LOVE it – Finde ich das toll? Nö!
  • LEAVE it – Werde ich deshalb meine Praxis schließen? Nö!
  • CHANGE it – Bekomme ich das Klo da weg? Kommt darauf an…

Ich liebe es, in meiner schnuckeligen Ackermann-Straße zu wohnen und zu arbeiten. Die City und die Alster in Fußnähe, interessante Nachbarn. Alte, wunderschöne Häuser, viele davon Baujahr 1900. Und genau hier beginnt die Story.

In meiner Straße wird immer gebaut. Es gab Wochen, da hatten wir mehr als 15 Baustellen-, Park- und Halteverbots-Schilder auf 400 Metern Straße.

Es gibt Tage, da dröhnen die Presslufthämmer bereits ab 7 Uhr (schlafen ist nicht mehr, dafür kann ich schon weit vor meiner Komfortzonenzeit Artikel schreiben 😉), Tage an denen Kreissägen kreischen, ich in Video-Coachings mein eigenes Wort nicht verstehe und Kopfhörer trage.

Kann ich das ändern? Nein! Natürlich könnte ich zum Bauamt gehen, mich beschweren, großes Theater machen. Viel Mühe, vermutlich wenig Sinn. Denn auch ich brauche Licht, fließendes Wasser, funktionierende Abwasserleitungen und ein dichtes Dach.

Also atme ich ein und atme aus, übe mich in Gelassenheit.

Funktioniert’s? Oft, aber nicht immer!

Letzte Woche:

Montag bin ich um 12 Uhr zu einer Story-Podcast-Aufnahme verabredet. Muss mit der gesamten Technik hektisch in die Küche umziehen, weil pünktlich 11:50 Uhr die Schleifmaschine angeworfen wird. Direkt unter meinem Fenster. Wir kriegen es hin. Hör gern mal rein, weshalb StoryTelling im Sales so nützlich ist.

Am Dienstag um 10 Uhr ein Story-Online-Interview. Du ahnst es… Kurz vorher beginnen die Schleifarbeiten erneut. Jetzt reicht’s. Renne die Treppe runter, bitte die Maler um eine halbe Stunde Ruhe. Funktioniert super und als Dankeschön gibt’s einen Kaffee ☕.

Mittwochmittag, beide Fensterflügel weit offen in der Augusthitze. Mit einer Klientin denken wir hochkonzentriert darüber nach, wie sie eine alte Geschichte, die sie immer noch fürchterlich runterzieht, ganz neu schreiben kann. Die Maler machen Raucherpause, direkt vor dem Fenster. Qualm zieht in den Raum. Wir rollen simultan die Augen zur (wunderschönen Stuck-)Decke und seufzen tief. Ich schließe das Fenster.

Donnerstag, Presslufthammer ab 7 Uhr, siehe oben…

Love, leave, change it? Forget it!

Also greif ich zu Nr. 4.

Use it!

Denn irgendwas geht immer.

Jeder einzelne Tag schenkt uns ungezählte Chancen, uns nicht nur in heiterer Gelassenheit zu üben sondern ganz neue Möglichkeiten zu (er)finden, aus dem, was gerade abgeht, etwas Neues zu machen.

Für mich ist es ein Artikel über Möglichkeiten, was wir tun können, wenn wir (scheinbar) nichts tun können.

Use it!

Was bedeutet das für dich?

Schau dich in deinem Alltag um:

  • Wo läuft‘s gerade ganz anders als du es gerne hättest?
  • Woran kannst du sofort und selbst etwas drehen, sobald du dich dafür entscheidest?
  • Womit kommst du klar? Nicht weil du es musst, sondern weil du dich bewusst dafür entscheidest? Oder dich daran gewöhnst?

Was kannst du Neues daraus machen?

Wenn du mit Aufregen ohne sichtbare Ergebnisse zu viel Lebenszeit verschwendest, lass uns drüber reden.

Du weißt ja, wo du mich findest. Hinter dem Dixieklo, gleich rechts.😆

Bin ich ein Story-Freak?

Kann Leidenschaft zur Außenseiter*in machen?

Meine Express-Heldenreise durchs Tal der Verzweiflung und die…

Im Mai hat mich Katja Frauenkron, die DEICHGRAFIKERIN zu einem Interview in ihren Blog eingeladen. Wir kennen uns aus dem Woman Entrepreneur Club in Hamburg und ich schätze Katja sehr. Deshalb freue ich mich besonders, tippe drauf los, schicke ihr die Antworten auf ihre drei Fragen. Ihre Rückmeldung stürzt mich kurzfristig in gepflegte Verzweiflung.

Katja ist für mich nicht nur inspirierende Künstlerin. Sie sagt, dass sie auch ein feines Gespür für plattes Werbegewäsch hat. Das glaub ich ihr sofort.

Doch jetzt schreibt sie mir, dass ich das Interview ausschließlich werblich genutzt hätte. Das könne man machen, doch sie persönlich empfinde das als zu viel. Drei Fragen wären ja eine Einladung, auch eine andere, nicht berufliche Facette von mir zu zeigen. So wie der Beitrag jetzt wäre, könnte er auch 1:1 auf meiner Webseite stehen.

Uff…. Ich muss schlucken.

Was hab ich in meiner Leidenschaft nur angestellt?

Denkpause.

Erkenntnis, weshalb sich #echtsein lohnt.

Was war passiert:

Einerseits hatte ich echt, authentisch, wahrhaftig von dem berichtet, was mich gerade umtrieb. Ich war frisch aus Portugal von der LifeStory zurück, schrieb gerade am Tagebuch meines portugiesischen Lebensgefühls und es sprudelte nur so aus mir heraus.

Andererseits hatte ich völlig übersehen, dass das was mir zutiefst vertraut ist, was immer Tag für Tag die Leidenschaft in mir entfacht für andere – nicht nur Katja -möglicherweise sehr werblich rüberkommen könnte.

Meine Aha-Momente:

  1. Ich bin so sehr, was ich tue, dass es für mich interessanterweise keine Grenzen dazwischen gibt. Und selbst nach längerem Nachdenken geht es mir außerordentlich gut damit.
  2. Sollten andere das werblich empfinden, bin ich bereit, damit zu leben. Denn auch das ist letztlich eine Geschichte, die wir uns selbst erzählen. Das Wunderbare an Stories? Sie tragen so viele unterschiedliche Bedeutungen in sich, dass Raum für alle Meinungen bleibt.
  3. Ich habe eine natürliche Gabe (und jede Menge Erfahrung und Training), ganz leicht die Story hinter allem und jedem zu finden (mag sie sich auch noch so gut verstecken). Dass ich sie nur erzähle, wenn ich gefragt (oder beauftragt 😉) werde, unterstützt mich dabei, Übergriffigkeiten zu vermeiden.
  4. Stories sind und bleiben meine Leidenschaft. In allen Formen. Punkt.

Ja, vielleicht bin ich ein Story-Freak.

Stöbere ich in Wikipedia nach Freak, so hätte man mich früher “verrückt, verkrüppelt, unnormal” genannt. Heute darf ich eine Person sein, “die eine bestimmte Sache, ein Hobby über ein normales Maß hinaus betreibt, sie zum Lebensinhalt macht”. Und ich “kenne mich definitiv besser” mit all den Chancen, Möglichkeiten und Geschenken, die uns Storytelling bietet – “aus, als eine Person, die dem Schnitt der Bevölkerung entspricht”.

Hier ein Beispiel, wie ich das uralte Format der Heldenreise nutze, um mir meine eigenen Geschichten im Express-Tempo anzuschauen.

Expressformat für die Heldenreise im Storytelling wie ich sie nutze Katrin Klemm

Deshalb danke ich Katja sehr, dass sie meine  Lehrerin auf diesem Erkenntnisweg war. Hier geht’s zum Blogartikel.

Was mich interessiert:

  • Welche Leidenschaft hast du zu deinem Beruf gemacht?
  • Wie trennst du das, was du beruflich tust und das, wofür du privat brennst?
  • Oder geht das eine genau so lückenlos in das andere über wie bei mir?

Lass mir gern einen Kommentar da. Ich freu mich auf den Austausch.

 

Wenn diese Fragen für dich gar nicht leicht zu beantworten sind, oder du sogar noch nie darüber nachgedacht hast, lade ich dich ein, für eine Stunde genauer hinzuschauen. Dafür gibt’s die  SchnupperWorkshops. Buch dir Nr. 2, den nächsten Sound of Life für nur 39 € und lass uns persönlich kennenlernen.

 

LifeStory Workation in Portugal – Wir waren dabei

Workation, das ist die Kombination aus „Work“ und „Vacation“. Diese Mischung bietet für unsere Design your LifeStory  an der Portugiesischen Algarveküste den perfekten Mix aus konzentriertem Arbeiten und genussvollem Entspannen.

Die inspirierende Arbeitsumgebung unterstützt dich dabei, aus alten Denkmustern auszubrechen und frische Ideen zu entdecken. Für ein Leben, das wirklich zu dir passt. Wir nutzen den erfolgreichen Methodenmix aus dem Design Thinking und das kraftvolle Handwerkszeug des Storytellings. Dazu entdecken wir Land und Leute und genießen kulinarische Überraschungen.

Doch ich kann dir viel erzählen. Das habe ich im Tagebuch eines portugiesischen Lebensgefühls auch getan 😉.

Monika und Marina waren bei der Workation im Mai 2022 dabei. Schau dir an, wie sie die Tage erlebt und was sie für sich mitgenommen haben.

Die nächste Reise nach Portugal startet am 29. April 2024.

Für wen ist die LifeStory Workation eine gute Wahl?

Ich habe mich für die Workation entschieden, weil …

Weshalb lieber 10 Tage statt 6 Monate in Hamburg?

Was macht den Mix dieser Woche aus?

Wie erlebst du Katrin als StoryCoach?

Was nimmst du für dich mit?

Das überzeugt dich sofort?

Hier findest du alle Informationen, Termine und Konditionen und kannst sofort für die nächste Reise ab 29. April 2024 buchen: Design your LifeStory Portugal.

Du fragst dich noch, ob diese LifeStory Workation etwas für dich ist?

Lass es uns im persönlichen Gespräch herausfinden, schreib mir oder ruf mich an. Dann sprechen wir in Ruhe darüber, wo du stehst und was du für dich persönlich mitnehmen möchtest.

 

 

 

Portugiesisches Tagebuch

10 Tage Design your LifeStory in Portugal – Persönliches Tagebuch einer Workation

Vom Träumen ins Tun. So geht es.

Wünschen – wollen – planen – tun

So kommst du vom Träumen ins Handeln

1999 war es nicht mehr als eine vage Idee, ein stiller Traum, ich könne irgendwann nur noch mit den Menschen zusammenarbeiten, mit denen ich es wirklich will. Mich auf das konzentrieren, was ich am allerbesten kann und am liebsten von früh bis spät in den Abend tun würde. Doch ich war angestellt in einem Großkonzern. Ich hatte spannende Herausforderungen zu meistern, gewiss.

Doch ich tanzte nach Regeln, die andere bestimmt hatten. Lange träumte ich nur so vor mich hin. Doch meine Sehnsucht wurde stärker und stärker. Jahrelang bildete ich mich weiter, traf Menschen, die mir RoleModels wurden, probierte aus, stolperte über Hindernisse und stand wieder auf. Ich machte Pläne und verwarf sie wieder, kam nicht wirklich ins Tun. War sauer auf mich selbst, wollte mehrfach in den Sack hauen und konnte doch von der Idee nicht lassen.

Bis zu dem Tag als ich mich entschieden habe

Genau in dem Augenblick, in dem aus meinen Wünschen und Absichtserklärungen ein fester Wille, ein Plan und echtes Handeln wurden, habe ich sprichwörtlich den Rubikon überschritten. Die Metapher geht Caesars Entscheidung zurück, mit seinem Heer den Fluss Rubikon zu überschreiten, mit Normen zu brechen, Neuland zu betreten und ins Abenteuer zu ziehen. Es ist der Augenblick der Entscheidung, der Tat.

Träumst du auch schon dein halbes Leben von einer Idee, die du ach so gern umsetzen würdest?

Doch bist du nicht bereit, den Rubikon zu überschreiten, wirst du kaum vorwärtskommen. Deine Ziele bleiben ewig ungelebte Träume.

Wo stehst du im Moment?

Die folgende Do-it-yourself-Anleitung ist ein Auszug aus Der Tag an dem Bella verschwand, dem Roman für Selbstcoaching mit Business-Stories.

Finde heraus, vor welchem Schritt du stehst und was du als nächstes konkret tun kannst, um vom Träumen ins Tun zu kommen.

Von Träumen ins Tun kommen mit StoryCoach Katrin Klemm

1 Vermuten

Meist fängt es mit einem Kribbeln im Bauch an, einer vagen Idee, die dich nicht mehr loslässt. Es geht um Zu- und Abneigungen, um Stimmungen, Lust und Unlust, diffuse undeutliche Körperreaktionen. Was dahinter steckt, will sich noch nicht deutlich offenbaren. So richtig schlau wirst du aus diesem unbewussten Bedürfnis noch nicht.

Ich habe mit den Jahren gelernt, auf mein Bauchgefühl zu hören und ihm zu vertrauen. Ich weiß heute, wenn da eine Ahnung herumzappelt, die immer und immer wieder kommt, dann ist es was Wichtiges. Also lasse ich es zu.

Werde wach für deine Intuition. Vertraue deinem Bauchgefühl. Welche Bilder tauchen auf? Welcher Gedanke lässt dir eine wohlige Gänsehaut über den Rücken laufen? Was flüstert deine innere Stimme? Achte genau auf die Dinge, bei denen du dir schon im nächsten Moment vielleicht wieder sagst „Ich doch nicht“, „Wie soll das bloß gehen?“.

Noch nichts Tun!

Hab den Mut, weiter zu spinnen! Hinter den verrückten Ideen stecken oft große Sehnsüchte und Leidenschaften. Tue noch gar nichts, außer dir selbst einmal aufmerksam zuzuhören.

2 Wünschen

Jetzt bekommt die Sehnsucht eine Stimme. Ein Bild formt sich, eine Idee wird konkreter: Was treibt dich an? Woher kommt diese Lust darauf, etwas zu tun? Sobald du dir deiner wahren Bedürfnisse bewusst wirst, spürst du, wie deine Unruhe und auch die Bereitschaft wachsen, endlich ins Handeln zu kommen.

Fasse in Worte, was es ist, das dich an deiner Idee fasziniert. Finde heraus und formuliere, worum es dir wirklich geht, was deine Augen leuchten und dich vor lauter Vorfreude nicht mehr schlafen lässt. Wenn es (zu) viele tolle Ideen sind, schau genauer hin: Welche davon sehen besonders lohnenswert aus, um sie in ein konkretes Ziel zu verwandeln? Wie viel wärst du bereit für die Umsetzung deiner Idee zu investieren? Denke nicht nur ans Geld. Es geht auch um dein Zeitbudget oder darum, welche lieb gewonnenen Gewohnheiten du bereit bist, dafür aufzugeben. Schreib es auf oder sprich darüber: mit Freund*innen, Kolleg*innen, einer/m Coach.

Überquere den Fluss

Jetzt geht es über den Rubikon. Hier fängt echtes Handeln an. Jetzt haben deine Absichten so viel Energie getankt, dass es wirklich losgeht. Du hast deine Entscheidung getroffen – es ist dein Moment ’of no return’. Das Schiff legt ab. Das Ufer bleibt zurück.

Komme ins Tun - schreib das nächste Kapitel deiner Träume mit StoryCoach Katrin Klemm

Kannst du dich an einen solchen Moment in deinem Leben erinnern? Ja? Dann kennst du wahrscheinlich das überraschend angenehme Gefühl, das sich in diesem Augenblick der Entscheidung einstellt. Kein Wunder! Du bist nicht mehr hin- und hergerissen. Es gibt kein Zögern mehr. Du findest auf einmal Zeit, dich ganz auf die Umsetzung zu konzentrieren. Aktiv getroffene Entscheidungen machen den Kopf frei und sorgen für Motivation. Du bist endlich raus aus deiner Komfortzone.

Mein Start ins Unbekannte war 2004 der Schritt in die Selbständigkeit. Dass das jetzt bald 20 Jahre her ist, kann ich manchmal selbst kaum fassen. Doch mich hielt nichts mehr im Konzern, ich war bereit fürs Abenteuer Coaching.

3 Wollen

Jetzt bist du fest entschlossen auf die andere Seite zu kommen. Du lässt alle Bedenken und Ausreden hinter dir. Es ist vorbei mit Wenn und Aber. Nichts und Niemand kann dich daran hindern, dein Vorhaben umzusetzen und die Tragfähigkeit deiner Entscheidung zu testen.

Mach dir noch einmal deine Absicht klar. Wofür stehst du ein, was bist du bereit zu investieren, damit dein Plan gelingt? Formuliere dein Ziel konkret. Sprich deinen Entschluss laut aus. Definiere, wo du hin willst. Wofür bist du bereit, dich nicht nur zu interessieren, sondern dich auch zu committen, wenn es darauf ankommt? Spüre in dich hinein: Wie wird es sich anfühlen, wenn du dein Vorhaben erfolgreich umgesetzt hast. Was tust du, wer bist du dann?

4 Planen

Du weißt jetzt, WAS du willst. Jetzt packe das WIE beim Schopf. So erhöhst du die Wahrscheinlichkeit, deine Absichten zu realisieren und dein angestrebtes Ergebnis zu erreichen.

Entwirf Strategien, entwickle Pläne, die es dir erlauben gezielt zu handeln. Konzentriere dich auf das Wesentliche und setze Prioritäten. Was konkret wirst du tun und bis wann, damit dein Vorhaben gelingt? Womit beginnst du? Wen oder was brauchst du als Verbündete oder Unterstützung? Überprüfe auch, was du schön bleiben lassen wirst – welche alten Gewohnheiten keinen Platz mehr in deinem Leben haben – um dein Ziel nicht zu gefährden. Plane nicht zu detailliert und rechne schon jetzt damit, dass sich Pläne ändern können. Dein Plan soll dir  zur Orientierung dienen, keine Fessel werden.

Ich hab es mit dem Planen manchmal übertrieben. Und liebe alte Gewohnheiten haben mir manche schlaflose Nacht beschert. Doch das ist eine andere Story 😉.

5 Handeln – dein Tun ist nicht mehr aufzuhalten

Entschlossen und engagiert gehst du jetzt an die Umsetzung deines Vorhabens. Jetzt legst du los, gehst einen Schritt nach dem anderen. Du probierst (dich) aus und arbeitest ausdauernd auf dein Ziel hin. Du verfolgst deine Pläne, setzt vorhandene Ressourcen ein, beschaffst alles, was noch fehlt und lässt dich nicht irritieren.

Geh los - kraftvoll auf das nächste Kapitel deiner persönlichen Geschichte zu. Katrin Klemm StoryCoach aus Hamburg unterstützt dich gern dabei.

Es hilft beim Umsetzen, wenn du deine Aufmerksamkeit klar auf dein Ziel ausgerichtet hältst. Blende Störfaktoren, die nicht direkt dazu beitragen, dein Ziel zu erreichen für den Moment aus. Hilfreiche Frage, wenn du dich dabei erwischst, dich abzulenken: Wie trägt das. was ich hier gerade tue, dazu bei, mein Ziel zu erreichen? Glaub mir, ich habe diese Frage täglich mindestens einmal gebraucht 😉.

Umgib dich mit Menschen, die deine Ziele unterstützen, dich fördern und challengen, dran zu bleiben. Aktiviere dein Netzwerk an Unterstützer*innen. Bremse Nörgler*innen, Besserwisser*innen und Bedenkenträger*innen aus.

Diese Kraftquelle hab ich lange unterschätzt. Heute bin ich stolz darauf, Teil von LadiesMentoring zu sein.

Überprüfe gelegentlich – einmal im Monat reicht – die Leuchtkraft deiner Wünsche: Wofür bist du angetreten? So bleibt der wahre Antrieb auch über eine längere Distanz wach und hilft dir unerwartete Hindernisse zu überwinden.

6 Bewerten

Glückwunsch, du hast es geschafft. Jetzt ist die Zeit für einen Soll-Ist-Vergleich. Sowohl auf der Fakten- als auch auf der emotionalen Ebene. Hast du genau das erreicht, wonach du dich gesehnt hast, was deinen Wünschen entsprach?

Nimm dir die Zeit für eine persönliche Retrospektive und analysiere. Zum Beispiel:

  • Bin ich zufrieden?
  • Was habe ich mir anders vorgestellt?
  • Was lief besser als erwartet?
  • Wo bin ich hinter meinen Wünschen zurückgeblieben?
  • Welche (inneren) Grenzen musste ich überwinden? (als Caesar damals den Rubikon überschritt, setzte er sich über geltende Regeln hinweg. Doch wer echte Innovationen sucht, muss das manchmal tun.)
  • Worauf sollte ich beim nächsten Mal stärker achten?
  • Und überhaupt: War das Ziel das richtige? Wenn ja – Party! Wenn nicht: Du kennst jetzt den Weg über den Rubikon und kannst jederzeit neu starten.

Du hast Fehler gemacht, bist vom Weg abgekommen? Pfeif drauf, das kommt vor. Betrachte deine Fehler grundsätzlich als deine Chance zu lernen. Und vielleicht hast du ja auf dem Umweg etwas Spannendes, Nützliches oder Inspirierendes entdeckt.

Du bist jetzt entschlossen loszulegen und brauchst Unterstützung?

Dann komm 10 Tage mit nach Portugal – Fokus auf dich und ein starkes Buddyteam – am 17. Oktober geht’s los.
Oder hier in Hamburg für ein ganzes Semester – ab Juni.

Wann fällt es dir noch nicht leicht, über deinen persönlichen Rubikon zu kommen? Wo gehen Wunsch und Wille noch nicht ins Tun über? Schreib es mir in die Kommentare!

 

Weiterlesen in Kapitel 3 Der Tag des doppelten Neustarts.